Fliegerhorst Leck

Fliegerhorst Leck
Ehemaliger Fliegerhorst Leck
BW
Fliegerhorst Leck (Schleswig-Holstein)
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Kenndaten
ICAO-Code EDNL/ETNL
Koordinaten
Verkehrsanbindung
Entfernung vom Stadtzentrum 2 km nordwestlich von Leck
Straße B199
Basisdaten
Eröffnung 19xx (geschlossen 1993)
Betreiber GAF (German Air Force → Deutsche Luftwaffe)
Start- und Landebahn
12/30 2432 m × 30 m Asphalt

i1 i3


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i14

Der Fliegerhorst Leck war ein Militärflugplatz nordwestlich der Gemeinde Leck zwischen Flensburg und der Nordseeküste gegenüber der Insel Sylt. Der ehemalige Flugplatz wird nach Einstellung des militärischen Flugbetriebs weiterhin von der Luftwaffe genutzt. Der Standort Leck/Stadum ist Heimat des Stabes des Flugabwehrraketengeschwader 1 "Schleswig-Holstein" und der zum Geschwader gehörenden Flugabwehrraketengruppe 25, weitere Einheiten des Geschwaders liegen in Husum. Gemäß des im Oktober 2011 vorgelegten Stationierungskonzeptes soll die FlaRak-Gruppe aufgelöst werden, der Standort Stadum aber erhalten bleiben und ein Eloka-Bataillon der Streitkräftebasis beheimaten.

Geschichte

Während des Dritten Reichs war ein Fliegerhorst der Luftwaffe der Wehrmacht. Ab November 1943 war Leck ein halbes Jahr Heimatplatz für Teile des Kampfgeschwader 100 (KG100), ausgerüstet mit Dornier Do 217E und später auch Heinkel He 177A, diese Einheit verlegte im März 1944 nach Aalborg verlegt wurde.

Leck war einer der letzten verbliebenen Fliegerhorste des Deutschen Reiches und beherbergte in den letzten Kriegswochen ein "Sammelsurium" an Flugzeugtypen und Einheiten. So trafen Ende April Arado Ar 234 aus Kaltenkirchen kommend in Nordfriesland ein und noch Anfang Mai verlegten sechs Ar 234 der III. Gruppe des Kampfgeschwaders 76 (III./KG76) nach Stavanger-Sola. Bei Waffenstillstand befanden sich hier neben Resten der III. Gruppe des Nachtjagdgeschwaders 11 auch solche der mit Heinkel He 162 ausgerüsteten II. Gruppe des Jagdgeschwaders 1 "Oesau". Einer der damals zirka 30 dort von den Alliierten erbeuteten sogenannten "Volksjäger" befindet sich heute im Deutschen Technikmuseum in Berlin.

Die British Air Force of Occupation (BAFO) vernichtete nach Kriegsende auch in Leck in Reihe von dorthin verbrachten Luftfahrzeugen der früheren Luftwaffe, unter anderem zirka sechzig Arado Ar 96. Neben der hierfür verantwortlichen 434. Disarmament Servicing and Repair Unit (DSRU) war Leck 1946 auch Stützpunkt des 2. Mobile Radar Control Posts (MRCP) der Royal Air Force (RAF). Als Basis fliegender Einheiten der RAF wurde Leck im Unterschied zu anderen früheren Luftwaffen-Fliegerhorsten jedoch nicht genutzt.

Eine RF-4E aus Leck in Ramstein, 1984

Während des Kalten Krieges wurde der frührere Fliegerhorst durch die neu aufgestellte Luftwaffe der Bundeswehr reaktiviert und erneut militärisch genutzt. Erster hier stationierter Verband war das "alte" oder "norddeutsche" Jagdgeschwader 72 (JG72), das von 1959 bis zu seiner Verlegung im September 1964 auf den Fliegerhorst Oldenburg in Leck beheimatet war. Anschließend verlegte das zuvor im nahen Eggebek liegende Aufklärungsgeschwaders 52 (AG 52) mit seinen RF-84F Thunderflash auf den nördlichsten Luftwaffenstützpunkt Deutschlands. Die Modernisierungsarbeiten der Basis für den Betrieb der neuen RF-104G Starfighter begannen bereits einige Monate vor dem Eintreffen der ersten "104" am 5. November 1964. Der letzte offizielle Flug mit der RF-84F fand am 31. August 1966 statt. Die RF-4E Phantom II löste die RF-104G Anfang der 1970er Jahre ab und wurde über zwei Jahrzehnte bis zur Auflösung des AG52 1993 geflogen. Bodencrews der United States Air Force befanden sich oft zum Austausch in Leck zum Kennenlernen der Wartungs- und Einsatzunterstützungsabläufe der deutschen Luftwaffe.

Weblinks


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