Fliegende Bauten Hamburg

Fliegende Bauten Hamburg

Die Fliegenden Bauten sind ein privates Theater- und Restaurantzelt in Hamburg.

Das Programm der Fliegenden Bauten umfasst Körperkunst-, Akrobatik- und Tanzshows, sowie Kleinkunst und Konzerte.[1] Auch dient das Zelt, in den Wallanlagen zur Glacischaussee gelegen, mit angeschlossener Gastronomie verschiedenen Veranstaltungen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Gegründet wurde das Theater Anfang der 1980er Jahre als freie Gruppe von Matthias Kraemer und Sebastiano Toma. [2] Mit Zirkuszelt und Wohnwagen reiste das Ensemble quer durch ganz Deutschland. Zu Beginn der 90er Jahre löste sich die Künstlergruppe auf, und Toma und Kraemer legten den Grundstein für das heutige Theater- und Restaurantzelt: Sie begründeten als Theaterproduzenten die „Fliegende Bauten Produktionen“, und das „Meerkabarett“ auf Sylt entstand. Zunächst wurde 1994 in Wenningstedt ein Zelt aufgeschlagen, dann ging es auf das Flughafengelände bei Westerland. Ein paar Jahre später festigte sich die Idee, in Hamburg sesshaft zu werden.

Standort für die "Fliegenden Bauten" (vergleiche auch Fliegender Bau) war in Hamburg ab 1999 zunächst für Herbst bis Frühjahr die Simon-von-Utrecht-Straße/Ecke Seilerstraße in St. Pauli. Im Sommer wurde abgebaut und mit gleichem Equipment das „Meerkabarett“ auf Sylt ausgerichtet. Wegen einer Wohnbebauung zog der Theaterbetrieb schließlich in die südlichen Wallanlagen (Neustadt) um, dem heutigen ganzjährigen Standort.[3]

Die Grundsteinlegung für das neue Viermast-Chapiteau an der Glacischaussee 4 (Nahe von Heiligengeistfeld und Millerntor/U-Bahnhof St. Pauli) fand im April 2002 statt. 2003 kaufte Indra Wussow, Chefin der „Sylt-Quelle“, das Unternehmen [4] und holte ein paar Monate später Thomas Collien hinzu, der mit Joachim Wussow die Geschäftsführung übernahm. Gut fünf Jahre später, Ende 2008, begannen erste Gespräche für eine Übernahme des Zeltes durch Guido-Marc Gosch.

Zunächst sprang er als Geschäftsführer für Thomas Collien ein, der in anderen Projekten gebunden war. Am 10. September 2009 fand dann die Schlüsselübergabe statt. Guido-Marc Gosch hat die „Fliegenden Bauten“ seit Sylter Tagen in wechselnden Positionen immer begleitet, seit Juli 2010 ist er alleiniger Betreiber des Hauses. [5]

Ausstattung

Hauptzelt

Das 690 m² große Hauptzelt ist ein Viermast-Chapiteau. Die 85 m² große Bühne befindet sich vis-à-vis einer Bar, gleich neben dem Eingang zum Zelt. Die Bestuhlung ist stufenförmig im Halbrund angeordnet, bietet dem Publikum bestmögliche Sichtverhältnisse und kann je nach Bedarf variabel gestellt werden. Gekauft wurde das heutige Hauptzelt zusammen mit einem baugleichen Schwesterzelt, dem „Tipi am Kanzleramt“ in Berlin.

Foyerzelt

Im 120 m² großen Foyerzelt befinden sich unter anderem eine Garderobe, eine Bar sowie die Zugänge zum Theaterzelt und zum Biergarten. Ein großes Panoramafenster gibt den Blick auf den Biergarten und die Wallanlagen von Planten un Blomen mit dem Hamburgmuseum im Hintergrund frei.

Garten

Zum Gelände der "Fliegenden Bauten" gehört rückwärtig, Richtung Wallanlagen gelegen, ein Garten mit Brunnen. Dieser Garten ist im Sommer für die Theatergäste geöffnet.

Programm

Die "Fliegenden Bauten" bieten ein ganzjähriges Vollprogramm mit Körperkunst, Konzerten und Kleinkunst.

Allabendlich treten in den "Fliegenden Bauten" deutsche und internationale Künstler auf. Ins Theaterzelt zieht es zu Konzertabenden Künstler wie Gustav Peter Wöhler, Roger Cicero, Inga Rumpf, Tina Dico und Naturally 7. „NDR Hamburg Sounds“ und die „Lausch Lounge“ verwandeln die „Fliegenden Bauten“ regelmäßig in eine Konzerthalle. Und auch die Red Hot Chili Peppers waren da, um ihre neue CD einem ausgewählten Publikum vorzustellen. Komik, Parodie und Kabarett waren bereits unter anderem mit Jörg Knör, Atze Schröder, Willy Astor oder den „Geschwister Pfister“ vertreten, ebenso wie Shows von „Cavewoman“ oder den „Chippendales“ aus Las Vegas.

Im Fokus unter der Zeltkuppel aber steht die junge und moderne Körperkunst in verschiedensten Facetten: So treffen bei der „Tom Tom Crew“ aus Australien Zirkus-Akrobatik auf Hip-Hop-Beats, bei der Tanz- und Artistikshow „6&7 – The Art of Dance and Artistic“ aus der Ukraine moderner Tanz auf Akrobatik, und die „Race Horse Company“ aus Finnland zeigt vor der Kulisse eines Schrottplatzes draufgängerischen Zirkus der nächsten Generation. Mit Produktionen wie „Cirque Nono“ des "Theatre Nono", ein Cirque Nouveau aus Marseille, oder Hanoch Rosenns „Sprachlos – die Reise eines Mannes durch die 3D-Welt“ aus Israel, einer Kombination aus Pantomime und Technologie, finden auch Deutschland-Premieren in den „Fliegenden Bauten“ statt.

Produktionen (Auswahl)

  • Tom Tom Crew
  • 6&7 - The Art of Dance and Artistic
  • Do Theatre „Anatomy of Fantasy/Sacred Season“[6]
  • Hanoch Rosenns „Sprachlos“
  • Sheketak
  • Theatre Nono mit „Cirque Nono“
  • TAO
  • The Bar at Buena Vista
  • Yellow HandsTiger Lillies

Einzelnachweise

  1. http://www.welt.de/print/wams/vermischtes/article11828350/Es-lebe-die-Anarchie.html
  2. Heidi Giebel: Formen des freien Theaters: Neuer Zirkus. Eine Bestandsaufnahme zur Situation der heutigen circesanischen Künste. Grin Verlag, München November 2007, ISBN 978-3638711852, S. 65 (Google Books, abgerufen am 9. Januar 2011).
  3. gs: Neues Hotel-Zentrum auf St. Pauli. In: Die Welt. Axel Springer AG, 12. April 2002, abgerufen am 9. Januar 2011.
  4. Claus Hornung: Wer zuletzt lacht, lacht hoffentlich am besten. In: Die Welt. Axel Springer AG, 12. Juli 2003, abgerufen am 9. Januar 2011.
  5. Susanna Andrick: Fliegende Bauten mit neuen Besitzern und Sternekoch. In: Die Welt. Axel Springer AG, 11. September 2009, abgerufen am 9. Januar 2011.
  6. http://www.welt.de/print/wams/vermischtes/article11828350/Es-lebe-die-Anarchie.html

Weblinks

53.5519179.971556

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