Fischbauchklappe

Fischbauchklappe
Einfache Darstellung einer Fischbauchklappe im geschlossenen Zustand.
Geöffnete, vom Wasser überströmte Fischbauchklappe.

Fischbauchklappen sind bewegliche Segmente eines Wehres, die häufig scharnierartig auf einer Wehrschwelle gelagert sind. Mittels Fischbauchklappen wird in Stauanlagen ein sehr genauer Oberwasserspiegel erreicht, der schnell geregelt werden kann.

Inhaltsverzeichnis

Aufbau

Fischbauchklappen wurden erstmalig um 1930 eingesetzt. Sie sind eine Weiterentwicklung der einfachen Klappen und zeichnen sich durch eine hohe Torsionssteifigkeit aus[1]. Da sie in kleineren Anlagen häufig mit einseitigem Antrieb betrieben werden und in größeren Anlagen mit beidseitigem Antrieb die Klappe bei Ausfall eines Antriebes noch sicher fahrbar sein muss, ist diese Torsionssteifigkeit von großer Bedeutung. Sie wird durch eine spezielle Formgebung erreicht. Fischbauchklappen verfügen neben ihrer zumeist gewölbten bzw. abgestuften Form häufig über eingearbeitete Versteifungsbleche.

Funktion

Die nebenstehende Grafik Einfache Darstellung einer Fischbauchklappe im geschlossenen Zustand zeigt eine, auf einer Wehrschwelle (1) aus Beton montierte Fischbauchklappe (2) mit mittigem, hydraulischem Antrieb (3). Der zugehörige hydraulische Zylinder befindet sich geschützt gegen Wasser, Eis und Treibgut im Körper der Wehrschwelle. Die Klappe ist in dieser Position geschlossen, das maximale Stauziel kann so erreicht werden.
Durch Einfahren der Kolbenstange, siehe Grafik Fischbauchklappe geöffnet, senkt sich die Klappe um ihren festen Drehpunkt (4) nach unten und kann vom aufgestauten Wasser überströmt werden. Der Wasserstand wird gesenkt und gleicht sich dem neuen Höhenniveau an.

Schwingungsverhalten

Strahlaufreißer auf einer Überfallkante.

Aufgrund von Klappenform (Krümmung) und Klappenstellung sind Fischbauchklappen stark schwingungsanfällig, dieses Verhalten sollte bereits bei der Formgebung der Klappe Berücksichtigung finden. In größeren Anlagen werden sie daher zusätzlich unterseitig belüftet. Eine weitere Maßnahme um das Auftreten unerwünschter Schwingungen zu vermindern besteht darin, Strahlstörer oder Strahlaufreißer auf die Überfallkante aufzuschweißen, um das herabfallende Wasserband aufzureißen[2].

Bilder

Einzelnachweise

  1. berufundchance.fazjob.net
  2. www.hollow-cubes.de, Repetitorium Stauanlagenbau

Weblinks


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