Carl Scherres

Carl Scherres

Carl Scherres (* 31. März 1833 in Königsberg (Preußen); † 21. April 1923 in Berlin) war ein deutscher Maler.

Mit 16 Jahren kam Scherres 1849 an die Kunstakademie seiner Heimatstadt und widmete sich dort in der Hauptsache der Landschaftsmalerei. Einer seiner Studienkollegen dort war Hugo Knorr. 1853 begleitete er seinen Lehrer August Behrendsen auf dessen Studienreise den Rhein entlang und durch die Schweiz und Oberitalien. Nach den Skizzen, Entwürfen und Studien dieser Reise entstanden später im Atelier einige seiner interessantesten Ölgemälde.

Zwischen 1859 und 1866 wirkte Scherres als freischaffender Maler in Danzig. Nach einem kurzen Abstecher in seiner Vaterstadt ging Scherres im Frühjahr 1867 nach Berlin. Dort berief ihn im darauffolgendem Jahr der Verein der Berliner Künstlerinnen als Zeichenlehrer an die Damenakademie.

Die Zeit des deutsch-französischen Kriegs verbrachte Scherres mit verschiedenen Verwaltungsaufgaben und wurde nach Kriegsende wieder Dozent an der privaten Kunstschule. 1878 wird er zu Professor benannt. In dieser Zeit entstand auch eines seiner wichtigsten Bilder, die „Überschwemmung in Ostpreußen“ (Nationalgalerie Berlin).

1886 lernte der 53jährige Scherres in Berlin die 23jährige polnisch-jüdische Pianistin Flora Friedenthal kennen und heiratete sie. Die Ehe blieb kinderlos. Friedenthal hatte am Moskauer Konservatorium u.a. bei Nikolai Grigorjewitsch Rubinstein studiert und bereits im Alter von 16 Jahren mit Beethovens Hammerklaviersonate op. 106 ihr Studium glanzvoll abgeschlossen.

Rezeption

Scherres thematisierte in seinen Bildern oft Landschaften in einer melancholischen Stimmung, meistens aus der Mark Brandenburg. Stilistisch gekonnt ist bei Scherres auch die Darstellung von Wasser; z.B. „Überschwemmung in Ostpreußen“.

Werke (Auswahl)

  • Nach Sonnenuntergang an einem Sumpf
  • Abend am Rand eines Eichenwaldes
  • Mittag auf der Höhe
  • Bei Schneegestöber im Dorf
  • Waldhütte in der Dämmerung
  • Artushof (Staffage von Wilhelm Stryowski)

Literatur

Meyers Konversationslexikons logo.svg Dieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text aus Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage von 1888–1890. Bitte entferne diesen Hinweis nur, wenn du den Artikel so weit überarbeitet oder neu geschrieben hast, dass der Text den aktuellen Wissensstand zu diesem Thema widerspiegelt und dies mit Quellen belegt ist, wenn der Artikel heutigen sprachlichen Anforderungen genügt und wenn er keine Wertungen enthält, die den Wikipedia-Grundsatz des neutralen Standpunkts verletzen.

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