Ferrari 500TR

Ferrari 500TR
Ferrari 500TR, 4 Zylinder 2 Liter

Der Ferrari 500TR war ein Rennsportwagen aus dem Jahre 1956.

Nach der Niederlage gegen Mercedes-Benz in der Sportwagen-Weltmeisterschaft 1955 war den Verantwortlichen bei Ferrari klar dass es in der Scuderia Handlungsbedarf gab. Mit dem Bau des 500TR sollte der Schwachpunkt des Ferrari 500 Mondial ausgemerzt werden – der Motor. Hilfreich war bei der Aufgabenstellung die Übernahme der Motorsportabteilung von Lancia durch die Scuderia. Vittorio Jano kehrte zu seinem alten Arbeitgeber zurück und brachte eine Vielzahl an Konstruktionsplänen mit nach Maranello.

Das Ingenieursteam um Jano überarbeitete den 4-Zylinder-Reihenmotor komplett. Das Triebwerk bekam eine neue Kurbelwelle, verstärkte Lager, ein leichteres Schwungrad, überarbeitete Ventile und neue Weber-Doppelvergaser. Das sichtbare Zeichen der Überarbeitung war ein rot lackierter Zylinderkopf. Eine neue Typenbezeichnung war geboren: Testa Rossa.

Der 500TR war der erste Testa Rossa in einer langen Reihe von Ferrari-Sportwagen mit dieser Bezeichnung. Der Motor leistete jetzt 180 PS und hatte zwei Nockenwellen und zwei Zündverteiler. Im Unterschied zu den anderen 4-Zylinder-Rennwagen von Ferrari, die ein Getriebe in Baueinheit mit dem Differenzial hatten, hatte der 500TR ein direkt mit dem Motor verblocktes vollsynchronisiertes 4-Gang-Getriebe.

19 Exemplare des Rennwagens, der hinten eine simple Starrachse an Schraubenfedern hatte, wurden gebaut. 16 davon bei Scaglietti und drei als Spyder bei Touring. Es waren die letzten bei Touring karossierten Ferrari-Sportwagen, die als Ferrari 625LM Spyder Touring beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans eingesetzt wurden.

Bei den großen Sportwagenrennen kamen aber 1956 in der erster Linie die 860 Monza, die 857S und die 290MM zum Einsatz. Der 500TR gab sein Renndebüt beim Supercortemaggiore in Monza mit Mike Hawthorn und Peter Collins am Steuer, die einen überlegen Sieg einfuhren. Eine Änderung im Regelement macht im Laufe des Jahres einen Umbau notwendig. Die 500TR bekamen einen Cockpit-Windschutz und eine Beifahrertür.

Die meisten 500TR wurden an Privatteams wie das North American Racing Team verkauft. Ein Fahrgestell (0704TR) diente 1958 als Basis für einen der ersten 12-Zylinder-250-Testa-Rossa.

Literatur und Quellen

  • Pino Casamassima: Storia della Scuderia Ferrari. Nada Editore, Vimodrome 1998, ISBN 88-7911-179-5.
  • Peter Braun/Gregor Schulz: Das große Ferrari Handbuch. Heel, Königswinter 2006, ISBN 3-89880-501-8.

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