Carl Max Kruse

Carl Max Kruse
Carl Max und Käthe Kruse

Carl Max Kruse, auch Kruse-Lietzenburg genannt (* 14. April 1854 in Berlin; † 26. Oktober 1942 in Bad Kösen), verheiratet mit der Puppenmacherin Käthe Kruse (1883–1968), war Mitglied der Künstlergruppe der Secession und der Akademie der Künste in Berlin.

Inhaltsverzeichnis

Werdegang

Kruse studierte nach Absolvierung der Höheren Schule von 1874-1877 an der Hochschule in Stuttgart Architektur. Nebenbei besuchte er die dortige Kunstschule, gab 1877 das Architekturstudium auf und wechselte zur königlich akademischen Hochschule der bildenden Künste nach Berlin, an der er das Studium der Bildhauerei unter Fritz Schaper und Albert Wolff 1879 abschloss. Seine Statue Siegerbote von Marathon ("NENIKHKAMEN" - "Wir werden siegen") brachte Kruse 1881 auf der Akademieausstellung den Rompreis ein, sodass er 1881-1882 und 1900 Romaufenthalte anschließen konnte.[1]

Siegerbote von Marathon, Kopie in Krefeld

Als Mitglied im Verein Berliner Künstler (1883-1891) entstand 1887 für das Grab seines Vaters die Grabmalsskulptur Die Liebe legt den Leichnam eines Greises in den Schoß der Natur zurück.

Auch als Erfinder war Kruse erfolgreich. Sein Verfahren zur Vervollkommnung von Lithopanien und ein Bildhauerkopiergerät wurden 1897 auf seinen Namen patentiert. Für Max Reinhardt (1873–1943) entwarf Kruse ab 1902 moderne Bühnenbilder und gestaltete den ersten Rundhorizont für Theaterbühnen mit plastischen Versatzstücken.[2]

1907 erhielt Kruse die königliche Professur und trat ein Jahr später der Berliner Secession bei, in dessen Vorstand er mitwirkte. 1913 wurde er Mitglied der Akademie der Künste, hielt sich aber ab 1914 bevorzugt in Bad Kösen an der Saale auf, wo er auch 1942 verstarb. Die Grabstätte von Carl Max Kruse befindet sich auf dem Friedhof I der Jerusalems- und Neuen Kirche in Berlin-Kreuzberg.[3]

Der Kinderbuchautor Max Kruse ist ein gemeinsamer Sohn von Carl Max und Käthe Kruse.

Werke

Kruse schuf in seinem Berliner Atelier, zunächst in der Hagelberger Straße, dann in der Fasanenstraße, Statuen, Figurengruppen und hauptsächlich Bildnisbüsten.

Seine bekanntesten Werke sind:

  • Der Siegesbote von Marathon, 1881, Original in der Alten Nationalgalerie, Kopien u.a. am Theater des Westens und Krefeld
  • Nietzschebüste und Uhlandherme für den Viktoriapark, 1900, Original heute in der Leibniz-Oberschule in Berlin.
  • Mehrere Figuren des Frontgiebels am Theater des Westens, Berlin
  • Figur der Persephone auf dem Parkfriedhof Berlin-Neukölln, 1915
  • Portraitbüstengruppe Eva und Peter Kruse, 1890
  • Gruppe Junge Liebe, 1895/97
  • Fontane-Denkmal, 1907, Neuruppin

Anmerkungen

  1. Peter Bloch, Sibylle Einholz u. Jutta von Simson: Ethos und Pathos. Die Berliner Bildhauerschule 1786-1914, 1990, Berlin, Seiten 164-165
  2. Ulrich Thieme und Felix Becker: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler, Bd 22, 1929, Leipzig, Seiten18-19
  3. Hans Vollmer: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des 20. Jahrhunderts, Band 3, 1956, Leipzig, Seite 128

Weblinks


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