FREITAG lab.ag

FREITAG lab.ag
Freitag-Shop an der Geroldstrasse 17 in Zürich West, Turm aus 17 Frachtcontainern, neben der Hardbrücke und Bahnhof Hardbrücke am Rande des ehemaligen Maag-Zahnradwerkes.

Die Freitag lab AG (offiziell FREITAG lab.ag [1]) ist ein Schweizer Hersteller von Taschen und Accessoires aus gebrauchten Materialien, hauptsächlich Lkw-Planen. Die Aktiengesellschaft Freitag lab.ag hat ihren Sitz in Zürich und ist benannt nach ihren Gründern Markus und Daniel Freitag.

Als einer der erfolgreichen Erfinder der Taschen aus Lkw-Planen (siehe z. B. die deutsche Ortlieb, 1982 in Nürnberg von Hartmut Ortlieb gegründet, auch BREE hat Tarpaulin für ihre Produkte entdeckt) hat sich ihre Marke „Freitag“ mittlerweile auch zum Synonym für Planentaschen entwickelt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Ein Jahrzehnt nach Ortlieb, 1993 entwickelten die beiden aus Davos stammenden Brüder, Grafikdesigner Markus Freitag und Daniel Freitag eine Messengerbag aus alten Lkw-Planen, gebrauchten Fahrradschläuchen und Autogurten. Inzwischen gehört auch noch ein weiteres Recyclingmaterial zur Produktion: Airbags.

Inspiriert wurden die beiden passionierten Fahrradfahrer von New Yorker Fahrradkuriertaschen einerseits und andererseits vom Fernlastverkehr auf der Zürcher Hardbrücke – dem Panorama ihrer WG-Küche. Die funktionellen, wasserdichten und robusten Taschen lösten bald eine neue Welle in der Taschenwelt aus. Seither haben die Brüder Freitag über 40 Modelle zur Serienreife entwickelt.

Die Freitag lab.ag hat ihren Sitz in Zürich und zählt heute rund 100 Mitarbeiter. Freitag verarbeitet jährlich 200 Tonnen Lkw-Planen, 75'000 Fahrradschläuche und 25'000 Autogurte. Die Produktion – Design, Planenreinigung, Zuschnitt, Verpackung, Lager, Büro – findet auf dem Zürcher Maag-Areal statt. Unmittelbar neben der Transitstrecke, an der Markus und Daniel Freitag 1993 ihre Produktidee hatten. Genäht werden die Taschen in Frankreich, Portugal und Tunesien sowie in einer Behindertenwerkstatt und in einem Familienbetrieb in der Schweiz.

Mit Wachstum der Firma (ursprünglich einfache Gesellschaft) haben die Gebrüder folgende Firmen gegründet:

  • Freitag lab AG, in Zürich, (gegründet 21. Juni 2005, die 31. Dezember 1995 gegründete Firma abgelöst) – Entwicklung, Gestaltung, Herstellung, Verkauf von Mode- und Accessoires; Dienstleistungen und Beratungen im Bereich Multimedia, Visuelle Kommunikation, Graphik und Produkte-Design; Vertrieb und Verkauf von Waren aller Art (gemäss SHAB, 30. Juni 2005)
  • Freitag reference AG, in Zürich (gegründet 4. April 2005) – Dienstleistungen und Beratungen im Bereich Visuelle Kommunikation, Graphik-, Produkt-, Multimedia- und Service-Design; Entwicklung, Gestaltung, Herstellung und Verkauf von Mode-Accessoires und Möbel; Vertrieb und Verkauf von Waren aller Art (SHAB, 13. April 2005)
  • Regroup AG, ab 2005 in Zug, vorher in Zürich (unter Freitag lab. AG) – Beteiligung an anderen Gesellschaften; Erwerb, Verwaltung, Veräusserung von Lizenzen, Patenten und anderen immateriellen Güterrechten; Finanzierungen (SHAB)

Produkte

Durch die Verwendung rezyklierter Materialien ist jedes Freitag-Produkt ein Unikat – die Taschen sind in unzähligen Farben und Designs erhältlich. Neben zwei Dutzend Taschenmodellen stellt Freitag eine Reihe von Accessoires, unter anderem Portemonnaies und Laptopsleeves, sowie Sportartikel wie Boxsäcke und Fussbälle her.

Seit 2003 ist eine der ersten Freitag TOP CAT Messengerbags in der Designsammlung des MoMA in New York zu finden.

Freitag vertreibt seine Produkte weltweit über 350 Geschäfte und über die acht «flagship stores» in Zürich (zwei Geschäfte), Davos, Berlin, Köln, Hamburg, Wien und New York.

Beschaffenheit der Materialien

Lkw-Planen aus PVC-beschichtetem Polyestergewebe („Tarpaulin“) enthalten Weichmacher (da PVC ein hartes und sprödes Material ist, und für eine solche Anwendung unbrauchbar wäre). Ob und inwieweit die Taschen der Freitag lab.ag hiervon betroffen sind, ist nicht geklärt. Die verwendeten Planen genügen allerdings nicht den Richtlinien für Gegenstände, die mit Lebensmitteln in Kontakt kommen könnten oder die Verwendung im unmittelbaren Lebensumfeld von Menschen finden sollen. Sie entsprechen lediglich den Richtlinien der technischen Konfektion.

Auszeichnungen

  • 2010, Gewinner Designpreis Schweiz in der Kategorie Newcomer: V30 FREITAG Skid von Designer Colin Schaelli
  • 2006, Gold für den F-Shop Hamburg beim 7. Internationalen Architekturpreis contractworld.award
  • 2006, Bronze für die Fotostrecke Renegade (Fotograf Noe Flum) vom ADC Schweiz
  • 2005, Der Freitag-Klassiker Dragnet wurde in Paris auf der Who’s Next Fashion trade show als Meilenstein der „urban fashion” präsentiert
  • 2003, Aufnahme des Modells TOP CAT in die Designsammlung des MOMA in New York 2003, Master of Swiss Web für den F-CUT als beste Schweizer Website
  • 2003, Gold für den F-CUT vom Art Directors Club Europe in der Kategorie New & Mixed Media / Interactive Media
  • 2003, Gold für den F-CUT vom Art Directors Club Schweiz in der Kategorie Electronic Publishing
  • 1999, Auszeichnung des Eidgenössischen Wettbewerbs für angewandte Kunst
  • 1997, Aufnahme Prototyp von 1993 in die Sammlung des Museums für Gestaltung, Zürich
  • 1997, Auszeichnung Design Preis Schweiz

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Eintrag der «FREITAG lab.ag» im Handelsregister des Kantons Zürich

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