Reformationskirche (Hilden)

Reformationskirche (Hilden)
Reformationskirche zu Hilden

Die Reformationskirche zu Hilden befindet sich am Alten Markt in Hilden. Gemeinsam mit St. Quirin in Neuss und St. Maria in Lyskirchen in Köln zählt die evangelische Pfarrkirche zu den bedeutenden späten Emporenbasiliken im romanischen Stil am Niederrhein. Bis zur Reformation stand die Kirche unter dem Patrozinium des heiligen Jakobus des Älteren. Nach dem Dreißigjährigen Krieg wurde das Gebäude 1650 den Reformierten zugewiesen. Von da an findet sich nur noch die Bezeichnung "Evangelische Kirche Hilden". Den heutigen Namen erhielt sie 1958. Die katholische Gemeinde erbaute nach deren Neugründung am Südrand Hildens, heute An der Gabelung, einen Neubau der das Patrozinium weiterführt.

Inhaltsverzeichnis

Baugeschichte

Der Kölner Erzbischof Engelbert I. stiftete während seiner Regierungszeit von 1216 bis 1225 die dreischiffige Emporenbasilika. 1965 konnten bei archäologischen Untersuchungen unter der Leitung von Günther Binding drei Vorgängerbauten nachgewiesen werden. Im 10. Jahrhundert wurde hier eine einfache Saalkirche als Hofkapelle des erzbischöflichen Tafelgutes Hilden errichtet. Im 11. Jahrhundert folgte ein zweiter, größerer Bau, der im 12. Jahrhundert ein neues Langhaus erhielt. Erstmalig erwähnt wird St. Jacobus Maior in einer Urkunde von 1274. Im Jahr 1536 wurde im gotischen Baustil eine Sakristei an das nördliche Seitenschiff angesetzt. Der dem überhöhten Mittelschiff vorgesetzte dreigeschossige Westturm mit einer achtseitigen Schieferpyramide wurde nach Einsturz des Vorgängerbaus im Jahr 1696 errichtet. In den Jahren 1882, 1901, 1939 und 1965-68 wurden umfangreiche Renovierungsarbeiten im Innenraum durchgeführt, der heute calivinistisch schlicht erscheint.

Ausstattung

Die Säulenkapitelle des Chorbogens zeigen die ornamentale Darstellung eines Drachens und eines Adlers als Illustration von Gut und Böse. Der farbig gestaltete Orgelprospekt, bekrönt mit der Schnitzfigur des harfespielenden Königs David, stammt aus dem Jahre 1754. Die 1973 im Südportal angebrachte Bronzetür wurde von dem Künstler Ulrich Henn geschaffen. Sie ist mit zehn paarig angeordneten Hochreliefs dekoriert, die die jeweils die Barmherzigkeit Christi der Unbarmherzigkeit der Menschen gegenüberstellen.

Literatur

  • Trude Cornelius, Günther Binding: Die Reformationskirche in Hilden. Hilden 1968.
  • Georg Dehio, Ernst Gall: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Nordrhein-Westfalen, I. Rheinland. Deutscher Kunstverlag, München 1967, S. 238.
  • Ernst Huckenbeck: Die Reformationskirche in Hilden. Museums- und Heimatverein Hilden e.V., Hilden 2007, ISBN 978-3-9804615-9-7
  • Wolfgang Wennig: Die Reformationskirche (vormals Jacobus Maior) in Hilden. Rheinische Kunststätten Heft 177, Neuss 1975.

Weblinks

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