Eski Gümüş

Eski Gümüş
Eingang zum Innenhof von Eski Gümüş
Fassade im Innenhof
Innenhof von Norden
Grablegen mit Skeletten

Die Klosteranlage von Eski Gümüş (türkisch: Altes Silber) liegt beim Dorf Gümüşler in der türkischen Provinz Niğde, etwa zehn Kilometer östlich der Provinzhauptstadt Niğde. Sie ist eine der am besten erhaltenen Anlagen in Kappadokien und liegt am südlichen Ende des kappadokischen Kernbereichs.

37.99833333333334.772027777778
Eski Gümüş (Türkei)
Eski Gümüş
Eski Gümüş

Inhaltsverzeichnis

Anlage

Die Räume sind um einen nach oben offenen, etwa quadratischen Innenhof gruppiert, der wie ein Lichtschacht in die umgebenden Felsen geschnitten wurde. Der Hof hat im Süden einen Tunnel als Zugang, der künstlich angelegt ist und durch eine Öffnung im Scheitel gegen Angreifer verteidigt werden konnte. Die Fassaden im Hof sind durch Blendnischen und Lisenen gegliedert und mit Kreuzen verziert, am oberen Abschluss sind Balkenlöcher erkennbar. Sie lassen darauf schließen, dass zumindest eine teilweise Überdachung vorhanden war. Dafür sprechen auch Reste einer Pfeilerkonstruktion in der Hofmitte.

Im Hof befindet sich in der Südecke der Eingang zu einer unterirdischen Stadt mit zahlreichen Wohn- und Wirtschaftsräumen, deren Zugänge durch die im kappadokischen Raum üblichen mühlsteinartigen Rollsteine verschlossen werden konnten. Die Räumlichkeiten setzen sich nach oben in zwei überirdischen Stockwerken an der Südwestseite fort. Auf der Nordostseite befindet sich das Refektorium sowie eine Grabkapelle mit drei Apsiden, daran anschließend und im vorderen, südöstlichen Teil eine Reihe von Grablegen[1].

Kirche

An der Nordwestseite des Hofs befindet sich die Klosterkirche. Links liegt der Eingang zum äußeren, rechts davon zum inneren Narthex, der mit Fresken von Maria mit dem Kinde zwischen den Erzengeln Michael und Gabriel geschmückt ist. Daran schließt sich die Kreuzkuppelkirche an, deren Halle durch vier Säulen gegliedert ist. Sie haben keine tragende Funktion, sondern dienen nur der Raumaufteilung und sind mit farbigen geometrischen und Blumenmustern verziert. Im Nordwesten folgt eine Nische mit zwei Sarkophagen. Die Fresken an der Nordwestseite zeigen die Verkündigung Mariä und die Geburt Christi. In der Hauptapsis im Nordosten sind in einem dreistufigen Fries Christus mit der Mutter Gottes, der Erzengel Gabriel, die vier Evangelisten, die Apostel und andere Kirchenväter dargestellt. Die Malereien werden ins elfte Jahrhundert datiert.

Forschungsgeschichte

Die Klosteranlage von Eski Gümüş wurde in den Jahren 1962/3 von dem britischen Archäologen Michael Gough erforscht und beschrieben. In den 1970er Jahren wurden die Fresken einer Restauration unterzogen.

Literatur

  • Michael Gough: The Monastery of Eski Gümüş. A preliminary report, in: Anatolian Studies 14 (1964) 147-161.
  • Michael Gough: The Monastery of Eski Gümüş. Second preliminary report, in: Anatolian Studies 15 (1965) 157-164.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Wolfgang Dorn. Türkei – Zentralanatolien: zwischen Phrygien, Ankara und Kappadokien. DuMont, 2006, ISBN 3770166167, S. 307 bei GoogleBooks

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Michael Gough (Archäologe) — Michael Richard E. Gough (* 2. August 1916 in Newcastle upon Tyne; † 25. September 1973 in Toronto) war ein britischer Klassischer Archäologe. Nach dem Studium in Cambridge und Militärdienst im 2. Weltkrieg lehrte Michael Gough seit 1951 als… …   Deutsch Wikipedia

  • Höhlenkloster — Kloster Basarbowski in Bulgarien Ein Höhlenkloster ist ein Kloster, das nicht klassisch mit Bauwerken bzw. Gebäuden über der Erdoberfläche sondern unterirdisch in eine Höhle hineingearbeitet bzw. einem natürlichen Hohlraum angelegt wurde. Die… …   Deutsch Wikipedia

  • Nigde (Provinz) — Niğde Nummer der Provinz: 51 Landkreise …   Deutsch Wikipedia

  • Niğde — Vorlage:Infobox Ort in der Türkei/Wartung/Landkreis Niğde Hilfe zu Wappen …   Deutsch Wikipedia

  • Niğde (Provinz) — Niğde Nummer der Provinz: 51 Landkreise …   Deutsch Wikipedia

  • İKİLİK — t. İki kuruş kıymetindeki eski gümüş para. * İki kısımdan meydana gelmiş. * Ayrılık, ihtilâf, ikiye bölünme, iki taraf olma …   Yeni Lügat Türkçe Sözlük

  • Fevzi Çakmak — For other Fevzi Pasha, see Fevzi Pasha (disambiguation). Mustafa Fevzi Çakmak 1311 (1895) c P. 7 Mareşal Fevzi Çakmak (October 26, 1923)[1 …   Wikipedia

  • Sibel Can — Infobox Musical artist Img size = 150 | Name = Sibel Can Birth Name = Deniz Engüzel Background = solo singer Born = birth date and age|1970|08|01 Origin = Istanbul, Turkey Genre = Turkish classical music, folk pop Occupation = Singer, Actress,… …   Wikipedia

  • altın — is., kim. 1) Atom sayısı 79, atom ağırlığı 196,9 olan, 1064 °C de eriyen, kolay işlenen, yüksek değerli, paslanmaz element, zer (simgesi Au) Altın çok eski zamanlardan beri para basımında kullanılmaktadır. 2) sf. Bu elementten yapılmış Müsteşar,… …   Çağatay Osmanlı Sözlük

  • dirhem — is., esk., Ar. dirhem 1) Okkanın dört yüzde birine eşit olan, 3,207 g lık eski bir ağırlık ölçüsü 2) Bir tür gümüş para Birleşik Sözler dirhem dirhem bir dirhem Atasözü, Deyim ve Birleşik Fiiller …   Çağatay Osmanlı Sözlük

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”