Eschwege (Adelsgeschlecht)

Eschwege (Adelsgeschlecht)
Wappen derer von Eschwege

Eschwege ist der Name eines alten hessischen Adelsgeschlechts. Die Familie gehört zum nordhessischen Uradel und ist bei der noch heute bestehenden Althessischen Ritterschaft immatrikuliert.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Herkunft

Das Geschlecht wird im Jahre 1141 mit Heinrich von Eschwege erstmals urkundlich erwähnt.[1] Heinrich war Kanzler des Grafen Siegfried von Boyneburg-Northeim. Die ununterbrochene Stammreihe der Familie beginnt mit dem Ritter Johann de Eschwege, der von 1314 bis 1370 in Urkunden genannt wird.[2]

Eschwege, das Namen gebende Stammhaus der Familie, ist heute eine Kreisstadt des Werra-Meißner-Kreises im Nordosten von Hessen. Die Ortschaft erscheint als eskiniwach im Jahre 972 erstmals urkundlich. Der Name bedeutet „Siedlung bei den Eschen am langsam fließenden Wasser“.[3] Die Schreibweise des Familiennamens variiert von Aschinwege, Eschinwege und Eschwe.[4]

Ausbreitung

Angehörige der Familie waren schon früh im Werragebiet zu Aue und Reichenbach begütert. Später konnten auch Besitzungen in Thüringen erworben werden, unter anderem zu Kammerforst. In der Grafschaft Henneberg war Rossdorf zeitweise in Familienbesitz derer von Eschwege.[4]

Hans und Orban von Aschinwege treten 1425 urkundlich auf. Curt von Eschwege hat 1584 während der Exequien des letzten Fürstgrafen Georg Ernst von Henneberg das Hennebergische Wappen getragen. Seit Beginn des 16. Jahrhunderts bis Mitte des 18. Jahrhunderts waren die Herren von Eschwege Mitglieder der Reichsritterschaft im Ritterkanton Rhön-Werra des Fränkischen Ritterkreises.[5] Mitte des 19. Jahrhunderts lag der Hauptgrundbesitz vor allem im Großherzogtum Hessen sowie, als Lehnsbesitz, im Königreich Hannover. Dort war Rudolph Friedrich Carl von Eschwege 1848 Leutnant im königlich hannoverischen Garde du Corps.[4] Der königlich sächsische Major Curt von Eschwege erhielt am 5. März 1912 eine Eintragung in das königlich sächsische Adelsbuch unter der Nummer 392.[2]

Wappen

Das Wappen ist von Rot und Silber gespalten. Auf dem Helm mit rot-silbernen Helmdecken ein von Rot und Silber gespaltenes Spornrad an einem von Rot und Silber gespaltenen Spickel.[2]

Bekannte Familienmitglieder

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Christian Ludwig Scheidt: Origines Guelficae. Band IV, Seite 523 bzw. Otto Dobenecker: Regesta diplomatica necnon epistolaria historiae Thuringiae. I. Nr. 1432
  2. a b c Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band III, Band 61 der Gesamtreihe, Seite 180
  3. www.eschwege.de
  4. a b c Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon Band 3, Seite 158-161
  5. Gerhard Köbler: Historisches Lexikon der deutschen Länder. 7. vollständig überarbeitete Auflage, Seite 174

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