Erika Pohl-Ströher

Erika Pohl-Ströher

Erika Pohl-Ströher (* 18. Januar 1919 in Rothenkirchen[1] oder Wurzen[2][3][4]) ist eine deutsch-schweizerische Chemikerin, Biologin und Unternehmerin (Wella). Teile ihrer umfangreichen Sammlungen übergab sie als Terra mineralia und Manufaktur der Träume einer öffentlichen Präsentation.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Pohl-Ströher wuchs im vogtländischen Rothenkirchen auf,[5][4] wo ihre Großeltern Franz und Marie Ströher 1880 die Kosmetikfirma Wella gegründet hatten.[5] Die Familie Ströher verließ nach dem Zweiten Weltkrieg die Heimat und ließ sich im osthessischen Hünfeld nieder, wohin sie auch das Wellawerk verlegten. Pohl-Ströher studierte an der Universität Jena die Fächer Biologie und Chemie und promovierte 1944 zur Thematik „Beiträge zur Zytodynamik des Wachstums: Quantitativ-statistische Untersuchungen an den Larven von Drosophila melanogaster Meigen“. Bis zum 2003 erfolgten Verkauf der Wella AG an Procter & Gamble hielt sie 23 % der Anteile an dem Familienunternehmen.[6] Ihr Anteil an dem Verkaufspreis betrug etwa 818 Millionen Euro.[7] Sie wohnt in Ferpicloz, Kanton Fribourg.[8]

Pohl-Ströher ist eine der bedeutendsten Kunstmäzene der Gegenwart in Deutschland. Ihre aus etwa 80.000 Exemplaren bestehende wertvolle Mineraliensammlung brachte sie 2004 in die Pohl-Ströher Mineralienstiftung ein, um so ihren Bestand, eine wissenschaftliche Betreuung und öffentliche Zugängigkeit dauerhaft zu gewährleisten.[9] Sie wurde als Dauerleihgabe der TU Bergakademie Freiberg zur Verfügung gestellt. Nach der erforderlichen Sanierung von Schloss Freudenstein werden seit dem 20. Oktober 2008 etwa 5000 Exponate in der Ausstellung Terra mineralia präsentiert.[4][10] Eine weitere Sammlung, die etwa 1500 Exponate vorwiegend an Volkskunst und Kunsthandwerk aus dem Erzgebirge umfasst, wurde am 29. Oktober 2010 in Annaberg-Buchholz in der Manufaktur der Träume der Öffentlichkeit übergeben.[11] Die Sammlung umfasst eine Zeitspanne zwischen dem 17. Jahrhundert bis zur Gegenwart.[12]

Ehrungen

Für „die beabsichtigte öffentliche Präsentation ihrer Mineraliensammlung“ erhielt sie 2004 vom Berufsverband Deutscher Geowissenschaftler den Preis „Stein im Brett“.[8] Am 17. November 2005 wurde ihr von Ministerpräsident Georg Milbradt der Sächsische Verdienstorden verliehen. Am folgenden Tag wurde sie von der TU Bergakademie Freiberg zu einer Ehrensenatorin ernannt.[3][13]

Werke

  • Beiträge zur Zytodynamik des Wachstums: Quantitativ-statistische Untersuchungen an den Larven von Drosophila melanogaster Meigen. 1944
  • Karl Ströher, Sammler und Sammlung. 1982

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Steinbergbote - Amtsblatt der Gemeinde Steinberg: Besuch der “terra mineralia”
  2. Dr. Erika Pohl mit Ehrensenatorwürde der TU Bergakademie Freiberg geehrt (Zeitschrift Bergbau, 2006, Heft 2, gesichtet 11. September 2011)
  3. a b Ministerpräsident Milbradt verleiht Sächsischen Verdienstorden an Dr. Erika Pohl
  4. a b c terra mineralia – Fakten und Richtigstellungen
  5. a b Eintrag im Personen-Wiki der SLUB Dresden
  6. Was machen eigentlich die Wella-Erben heute?
  7. Verkauf von Wella 2003
  8. a b „Stein im Brett“ an Erika Pohl-Ströher / Hoffnung auf Sponsoring und Mäzenatentum aus Kreisen der Wirtschaft auch für Wissenschaft und Bildung
  9. Eintrag der «Pohl-Ströher Mineralienstiftung» im Handelsregister des Kantons Freiburg
  10. Die Metropole der Minerale
  11. Manufaktur der Träume in Annaberg-Buchholz: Eröffnung der Sammlung Erika Pohl-Ströher
  12. Pressemitteilung: Manufaktur der Träume in Annaberg-Buchholz, Eröffnung der Sammlung Erika Pohl-Ströher in einem halben Jahr (PDF)
  13. Kurzvorstellung der Ordensträgerin

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