Carl Friedrich Keil

Carl Friedrich Keil

Carl Friedrich Keil (eigentlich: Johann Friedrich Karl Keil; * 26. Februar 1807 in Lauterbach bei Oelsnitz; † 5. Mai 1888 in Rödlitz bei Lichtenstein) war im 19. Jahrhundert einer der bedeutendsten deutschen evangelischen Theologen mit dem Schwerpunkt alttestamentliche Exegese.

Keil stammte aus einer armen Handwerkerfamilie. 1821 wanderte er nach Sankt Petersburg aus, wo er bei seinem Onkel das Tischlerhandwerk erlernen wollte. Wegen seiner schwächlichen Konstitution wurde ihm jedoch von seinem Onkel der Besuch der deutschen Petrischule ermöglicht, und aufgrund seiner guten Leistungen erhielt er ein Stipendium für ein Theologiestudium, zunächst in Dorpat, danach in Berlin, wo er ein Schüler von Ernst Wilhelm Hengstenberg wurde.

1833 begann Keil seine Tätigkeit an der theologischen Fakultät Dorpat, wo er mit 31 Jahren außerordentlicher Professor wurde, und rund 25 Jahre lang alt- und neutestamentliche Exegese und orientalische Sprachen lehrte. Nach seiner Pensionierung übersiedelte er 1859 nach Leipzig, wo er auch an seinem Hauptwerk arbeitete: dem gemeinsam mit Franz Delitzsch herausgegebenen Biblischen Commentar über das Alte Testament. Dieser Bibelkommentar wurde auch ins Englische übersetzt und in Nordamerika weit über 100 Jahre lang immer wieder aufgelegt.

Keils Arbeiten waren die eines tiefgläubigen Theologen, der mit seinen fundierten historischen und philologischen Kenntnissen nach einem vollen Verständnis biblischer Texte und nach einer Verteidigung des Wortes Gottes gegen bibelkritische Thesen trachtete.

Inhaltsverzeichnis

Bibliographie

  • Apologetischer Versuch über die Bücher der Chronik und über die Integrität des Buches Esra, Berlin, 1833
  • Ueber die Hiram-Salomonische Schiffahrt nach Ophir und Tarsis. Eine biblisch-archäologische Untersuchung, Schünmann, Dorpat, 1834
  • Apologia mosaiceae traditionis de mundi hominumque originibus exponentis: Commentatio prima, Dorpat, 1839
  • Der Tempel Salomo's.Eine archäologische Untersuchung, Dorpat, 1839
  • Commentar über die Bücher der Könige, Moskau, 1846
  • Commentar über das Buch Josua, Heyder, Erlangen, 1847
  • Lehrbuch der historisch-kritischen Einleitung in die kanonischen Schriften des Alten Testamentes, Heyder & Zimmer, Frankfurt a. M., 1853
  • Handbuch der biblischen Archäologie, Frankfurt a. M., 1858-1859
  • Biblischer Commentar über das Alte Testament, Dörffling & Franke, Leipzig: (es folgen nur die von Keil verfassten Bände dieses Kommentarwerks)
    • Teil 1: Biblischer Commentar über die Bücher Mose's
      • Band 1: Genesis und Exodus
      • Band 2: Leviticus, Numeri und Deuteronomium
    • Teil 2: Die prophetischen Geschichtsbücher des Alten Testaments
      • Band 1: Josua, Richter und Ruth
      • Band 2: Die Bücher Samuels
      • Band 3: Die Bücher der Könige
    • Teil 3: Die prophetischen Bücher:
      • Band 2: Biblischer Commentar über den Propheten Jeremia und die Kagelieder
      • Band 3: Biblischer Commentar über den Propheten Ezechiel
      • Band 4: Biblischer Commentar über die zwölf kleinen Propheten
      • Band 5: Biblischer Commentar über den Propheten Daniel
    • Teil 5: Die nachexilischen Geschichtsbücher: Chronik, Esra, Nehemia und Esther, 1870
    • Supplement: Commentar über die Bücher der Makkabäer, 1875
  • Commentar über das Evangelium des Matthäus, Leipzig, 1877
  • Commentar über die Evangelien Markus und Lukas, Leipzig, 1879
  • Commentar über das Evangelium des Johannes, Leipzig, 1881
  • Commentar über die Briefe des Petrus und Judas, Dörffling und Franke, Leipzig, 1883
  • Commentar über den Brief an die Hebräer, Dörffling und Franke, Leipzig, 1885

Literatur

Peter Siemens: Carl Friedrich Keil (1807-1888). Leben und Werk. Brunnen Verlag, Gießen, 1994

Quellen

[1] [2]

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Carl-Friedrich Gauss — Carl Friedrich Gauß Johann Carl Friedrich Gauß (latinisiert Carolus Fridericus Gauss; * 30. April 1777 in Braunschweig; † 23. Februar 1855 in Göttingen) war ein deutscher Mathematiker, Astronom, Geodät und Physiker …   Deutsch Wikipedia

  • Carl Friedrich Gauss — Carl Friedrich Gauß Johann Carl Friedrich Gauß (latinisiert Carolus Fridericus Gauss; * 30. April 1777 in Braunschweig; † 23. Februar 1855 in Göttingen) war ein deutscher Mathematiker, Astronom, Geodät und Physiker …   Deutsch Wikipedia

  • Carl Friedrich Gauß — Johann Carl Friedrich Gauß (latinisiert Carolus Fridericus Gauss; * 30. April 1777 in Braunschweig; † 23. Februar 1855 in Göttingen) war ein deutscher Mathematiker, Astronom, Geodät und Phy …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Carl Friedrich Gauß — Carl Friedrich Gauß Johann Carl Friedrich Gauß (latinisiert Carolus Fridericus Gauss; * 30. April 1777 in Braunschweig; † 23. Februar 1855 in Göttingen) war ein deutscher Mathematiker, Astronom, Geodät und Physiker …   Deutsch Wikipedia

  • Keil (Begriffsklärung) — Keil bezeichnet einen Körper, bei dem zwei Seitenflächen unter einem spitzen Winkel zusammenlaufen, siehe Keil in der Maschinentechnik eine Welle Nabe Verbindung, siehe Keil (Technik) ein zur Abdichtung von Leckagen verwendeter Keil, siehe… …   Deutsch Wikipedia

  • Carl Gauss — Carl Friedrich Gauß Johann Carl Friedrich Gauß (latinisiert Carolus Fridericus Gauss; * 30. April 1777 in Braunschweig; † 23. Februar 1855 in Göttingen) war ein deutscher Mathematiker, Astronom, Geodät und Physiker …   Deutsch Wikipedia

  • Friedrich Graf von Wrangel — Generalfeldmarschall Friedrich von Wrangel. Porträt von Franz Krüger, nach 1856 Friedrich Heinrich Ernst Graf von Wrangel (* 13. April 1784 in Stettin; † 1. November 1877 in Berlin) war ein preußischer Generalfeldmarschall …   Deutsch Wikipedia

  • Friedrich Heinrich Ernst Graf von Wrangel — Generalfeldmarschall Friedrich von Wrangel. Porträt von Franz Krüger, nach 1856 Friedrich Heinrich Ernst Graf von Wrangel (* 13. April 1784 in Stettin; † 1. November 1877 in Berlin) war ein preußischer Generalfeldmarschall …   Deutsch Wikipedia

  • Friedrich Heinrich von Wrangel — Generalfeldmarschall Friedrich von Wrangel. Porträt von Franz Krüger, nach 1856 Friedrich Heinrich Ernst Graf von Wrangel (* 13. April 1784 in Stettin; † 1. November 1877 in Berlin) war ein preußischer Generalfeldmarschall …   Deutsch Wikipedia

  • Friedrich von Wrangel — Generalfeldmarschall Friedrich von Wrangel. Porträt von Franz Krüger, nach 1856 Friedrich Heinrich Ernst Graf von Wrangel (* 13. April 1784 in Stettin; † 1. November 1877 in Berlin) war ein preußischer Generalfeldmarschall …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”