Erich Bauer (Historiker)

Erich Bauer (Historiker)

Erich Bauer (* 24. März 1890 in Delitzsch; † 24. November 1970 in Lemgo) war ein deutscher Jurist und corpsstudentischer Historiker.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Bauer war Sohn eines Mühlenbesitzers und studierte nach dem Abitur, das er 1909 in Leipzig ablegte, Rechtswissenschaften in Tübingen, wo er Mitglied, später Ehrenmitglied des Corps Rhenania wurde. 1910/11 war er zur Unterstützung des Corps Lusatia in Leipzig aktiv. Nach dem Referendarexamen (1913) leistete er von 1915 bis 1918 Kriegsdienst, zuletzt als Leutnant. 1920 bestand er das Assessorexamen und promovierte zum Dr. jur..

Er wurde Amtsrichter in Halle, 1925 Amtsgerichtsrat in Querfurt und 1934 Erbhofgerichtsrat in Celle. 1945 wurde er für eineinhalb Jahre interniert und 1948 aus dem Staatsdienst entlassen.

Seit 1948 war Bauer Vorsitzender der Historischen Kommission des Kösener Senioren-Convents-Verbands. 1949 wurde er noch Mitglied des Corps Borussia Halle.[1] 1953 war er einer der Hauptmitarbeiter der vierten Auflage des Handbuchs des Kösener Corpsstudenten. 1954 initiierte er gemeinsam mit Robert Paschke die Beiträge zur Deutschen Studentengeschichte innerhalb der vom Convent Deutscher Akademikerverbände herausgegebenen Zeitschrift Convent. 1955 war er Mitgründer und erster Vorsitzender des Vereins für corpsstudentische Geschichtsforschung. Von 1956 bis 1968 gab er das Jahrbuch Einst und Jetzt des Vereins heraus. Unter seinen sonstigen Veröffentlichungen ist besonders das mehrfach neu aufgelegte Schimmerbuch für junge Corpsstudenten zu nennen.

Auszeichnungen

Für seine Verdienste um die Studentengeschichte wurde Erich Bauer 1965 als erster mit der Rudelsburg-Plakette des Verbandes Alter Corpsstudenten (VAC) ausgezeichnet. Im gleichen Jahr erhielt er die Silberschale des VAC. Der Verein für corpsstudentische Geschichtsforschung ernannte ihn 1968 zu seinem Ehrenmitglied.

Werke (in Auswahl)

  • Geschichte des Corps Lusatia zu Leipzig, Leipzig 1932
  • Die Tübinger Rhenanen, Zeulenroda 1936, 2. Aufl. o. O. 1956
  • Die Kameradschaften im Bereich des Kösener SC in den Jahren 1937 bis 1945. In: Einst und Jetzt 1 (1956), S. 5-40
  • Was sind und wollen die Corps? Ein Entwurf allgemeiner Corpsprinzipien aus dem Jahre 1865. In: Einst und Jetzt 4 (1959), S. 93ff
  • Schimmerbuch für junge Corpsstudenten, o. O. 1952 (erste Auflage)
  • Wann, wo und wie entstanden unsere Wappen? Eine Aufgabe für unsere gemeinschaftliche Geschichtsforschung. In: Einst und Jetzt 7 (1962), S. 74-79
  • Das Corps Allemannia zu Tübingen (1825-1827). In: Einst und Jetzt 14 (1969), S. 37
  • Die Geschichte des Corps Borussia zu Halle 1836-1861, 1971

Einzelnachweise

  1. Kösener Corpslisten 1960, 128, 632; 3, 789; 96, 669

Literatur

  • Friedhelm Golücke: Verfasserlexikon zur Studenten- und Universitätsgeschichte. Ein bio-bibliographisches Verzeichnis (= Abhandlungen zum Studenten- und Hochschulwesen 13), Köln 2004, S. 26-28

Weblinks


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