Encounter-Bay-Klasse

Encounter-Bay-Klasse

p1

Encounter-Bay-Klasse
Schiffsdaten

zugehörige Schiffe

6

Schiffsart Containerschiff
Reederei Overseas Containers Limited
Bauwerft Blohm + Voss, Hamburg
  • Howaldtswerke, Hamburg
  • Deutsche Werft, Hamburg
  • Fairfield Shipbuilders, Govan
Indienststellung Europa-Australien-Dienst
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
213,36 m (Lüa)
Breite 30,48 m
Seitenhöhe 16,46 m
Vermessung 26.876 BRT
10.430 NRT
Maschine
Maschine Stal Laval Dampfturbine
Maschinen-
leistung
32.450 PS (23.867 kW)
Geschwindigkeit max. 22,0 kn (41 km/h)
Propeller 1 x Festpropeller
Ab 1981
Maschine 1 x Dieselmotor
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 29.100 tdw
Container 1530 TEU
Anschlüsse Kühlcontainer 374

Die 1968/69 als Encounter-Bay-Klasse gebaute, teilweise auch als Moreton-Bay-Klasse bezeichnete Schiffsklasse war eine Baureihe von Turbinenschiffen der Reederei Overseas Containers Limited. Die Containerschiffe der zweiten Generation stellten seinerzeit die weltweit größten Schiffe dieses Typs dar.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Baureihe bestand aus fünf Einheiten, die 1967 bei den Hamburger Werften Blohm + Voss, Howaldtswerke und Deutsche Werft bestellt wurden, sowie einer Einheit der schottischen Werft Fairfield Shipbuilders aus Govan.

Die sechs Schiffe waren Bestandteil eines umgerechnet 462 Millionen DM umfassenden Gesamtpaketes, mit dem das Reedereikonsortium OCL die Containerisierung der Europa-Australfahrt begann. Außer den Schiffen investierte die OCL in die Anschaffung der notwendigen Container, sowie in die erforderlichen Hafeneinrichtungen in Australien. Um den, mit einem Wert von rund 275 Millionen DM, bis dahin größten ins Ausland vergebenen Schiffbauauftrag einer britischen Reederei bewarben sich mehrere Werften aus Großbritannien, Japan und Deutschland. Einer der entscheidenden Gründe, die Schiffe mehrheitlich auf deutschen Werften zu produzieren, war deren Zusage, die Serie in der außergewöhnlich kurzen Zeit, eines pro Monat, abliefern zu können. Eine weitere große Rolle spielten die günstigen Finanzierungsbedingungen. 80 Prozent der Bausumme wurden vorgestreckt und sollten innerhalb von sechseinhalb Jahren zu einem Zinssatz von 5,5 Prozent zurückbezahlt werden. Damit konnten nahezu Konditionen geboten werden, wie sie seinerzeit sonst nur von japanischen Werften angeboten wurden.

Der Schiffsentwurf dieser ersten Neubauten der OCL ging auf Marshall Meek, den Leitenden Schiffbauingenieur und Direktor der zur OCL gehörigen Konstruktionsabteilung Blue Funnel/Ocean Fleets zurück. Die schiffbauliche Umsetzung erfolgte, auch das seinerzeit ein Novum, gemeinschaftlich von den Konstruktionsabteilungen der drei Hamburger Bauwerften in Zusammenarbeit mit der Reedereigruppe OCL erledigt. Jede der Werften zeichnete für bestimmte Teilgebiete verantwortlich und übernahm im jeweiligen Bereich auch die Federführung bei den anderen Werften. Schon kurz nach der Auftragsvergabe, 1968 fusionierten die Deutsche Werft und die Howaldtswerke Hamburg sowie die Howaldtswerke Kiel zur Howaldtswerke-Deutsche Werft (HDW). Die Flinders Bay, Discovery Bay, Encounter Bay und Botany Bay wurden daher offiziell, trotz der abweichenden, auf die jeweilige Bauwerft zurückgreifenden Baunummern, alle als Neubauten der Howaldtswerke-Deutsche Werft gelistet.

Das erste abgelieferte Schiff der Klasse war die Encounter Bay, welche am 6. März 1969 den Europa-Südost-Australien-Liniendienst eröffnete und Anfang April 1969 erstmals Australien anlief. Der Dienst generierte für die ersten Jahre zunächst herbe Verluste, galt aber gleichzeitig auch als Schrittmacher und Marktführer der Region.

Aufbauend auf den Erfahrungen mit dem Bau der Moreton Bay lieferte die Werft Blohm + Voss 1970 die Sydney Express.

1980/81 wurden die Antriebsanlagen aller sechs Schiffe auf Dieselmotoren umgebaut. Drei der Schiffe, die Moreton Bay, die Discovery Bay und die Jervis Bay liefen ab Mai 1980 zum Umbau inzwischen als Govan Shipbuilders firmierende Fairfields-Werft, die ehemalige Bauwerft der Jervis Bay an.

Die Schiffe

Schiffsname Werft/Bau-Nr. Stapellauf/Ablieferung Verbleib
Flinders Bay HDW/826 1969 Ab November 1996 abgebrochen
Discovery Bay HDW/827 1969 Ab August 1999 in Alang abgebrochen
Encounter Bay HDW/1000 1969 Januar 1999 abgebrochen
Botany Bay HDW/1001 1969
Moreton Bay Blohm + Voss/859 22. August 1968/13. Juni 1969 Ab August 1999 in Alang abgebrochen
Jervis Bay Fairfields/? 1969

Literatur

  • Prager, Hans Georg: Blohm + Voss. Schiffe und Maschinen für die Welt. Koehlers Verlagsgesellschaft, Herford 1977, ISBN 3-7822-0127-2.
  • Linde, H.: Transport von Kühlladung in Containern an Bord von Containerschiffen. In: Jahrbuch der Schiffbautechnischen Gesellschaft. Vol. 65, 1971, S. 197–223.
  • Cudahy, Brian J.: Box boats. How container ships changed the world. Fordham University press, New York 2006, ISBN 0-8232-2568-2.

Weblinks

Einzelnachweise


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