Eishockeyschläger

Eishockeyschläger
Eishockeyschläger für Feldspieler (links) und Torhüter, Längenangaben in cm

Der Eishockeyschläger ist im Eishockey das Spielgerät, welches in der Regel zum Schießen, Passen und Führen, beim Torhüter zusätzlich zum Abwehren des Pucks verwendet wird.

Inhaltsverzeichnis

Form

Eishockeyschläger sind in der Regel 150 bis 200 cm lang und bestehen, ähnlich wie ihre Gegenstücke in den verwandten Sportarten Feldhockey, Hallenhockey, Rollhockey oder Inlinehockey, aus einem langen Griff und einem abgewinkelten Element am unteren Ende.

Diese Kelle ist der Teil des Schlägers, mit dem der Puck gespielt wird, und 25 bis 40 cm lang. Je nach Größe und Präferenzen können sich die Schlägermaße jedoch deutlich voneinander unterscheiden. Die Kelle steht in einem 135-Grad-Winkel vom Schlägerschaft ab, was dem Spielgerät eine L-förmige Form gibt. Außerdem ist sie entweder leicht nach links oder rechts gebogen, um den Puck von der Eisfläche anheben zu können.

Der Schläger des Torhüters unterscheidet sich in einigen Punkten von dem eines Feldspielers. Der untere Teil des Schafts ist breiter, um Schüsse besser abwehren zu können, der Winkel zwischen Kelle und Schaft ist etwas kleiner und die Kelle leicht in Spielrichtung gebogen.

Geschichte

Mi'kmaq-Indianer bei der Produktion von Eishockeyschlägern aus Amerikanischer Hainbuche in Nova Scotia um 1890.

Eishockeyschläger wurden zunächst, ähnlich wie Golfschläger oder Werkzeuge, hauptsächlich aus Ahorn-, Hainbuchen- oder Weidenholz hergestellt. Nachdem die Versorgung durch Hainbuchenholz nicht mehr garantiert werden konnte, wurden auch teurere Hartholze wie Gelb-Birke oder Esche zur Herstellung verwendet. Eschenholz entwickelte sich schnell zum bevorzugten Material, in der 1920er-Jahren waren Schläger aus einem einzigen Eschenholzstück die Regel im Spielbetrieb. Die Eschenschläger waren zwar relativ schwer, aber gleichzeitig sehr langlebig. Nate Eliegh, Mitglied der Hockey Hall of Fame benutzte beispielsweise während seiner gesamten Karriere nur einen einzigen Schläger.

Seit den 1920er Jahren gab es einige entscheidende Weiterentwicklungen im Bereich der Eishockeyschläger. Wichtigste Neuerung war die Entwicklung von geschichteten Schlägern in den 1940er Jahren, als erstmals verschiedene Holzschichten zusammengeleimt wurden, um die Spielgeräte flexibler und beständiger zu machen. In den 1960er Jahren wurde zudem eine weitere Schicht aus Fiberglas oder anderen synthetischen Stoffen als Ummantelung eingeführt. Außerdem wurde die Biegung der Kelle zur Regel, was die physischen Eigenschaften von Schüssen entscheidend änderte.

In den 1970er Jahren begannen die Hersteller von Cricket- und Baseballschlägern mit der Produktion von Spielgeräten aus leichtgewichtigen Stahllegierungen als Ersatz für das übliche Weiden- oder Eschenholz. Die Eishockeyschlägerindustrie zog in den 1980er Jahren nach, indem sie zunächst einen einteiligen Aluminiumschläger präsentierte. Allerdings konnte sich dieses Modell nicht durchsetzen, woraufhin eine Kombination aus einem Aluminiumschaft und einer Holzkelle entwickelt wurde. Diese Konstruktionen ersetzten erstmals in größerem Maße die üblichen Holzschläger.

In den vergangenen Jahren wurden sowohl die Aluminium- als auch die Holzschläger allmählich durch fortschrittlichere Produkte aus Verbundwerkstoffen ersetzt. Zu den üblichsten Materialien gehören Fiberglas und kohlenstofffaserverstärkter Kunststoff. Außerdem wurden Eishockeyschläger aus Kevlar entwickelt. Schläger aus den aktuellen Materialien zeichnen sich durch ein niedriges Gewicht als ihre Vorgänger aus Aluminium sowie durch eine einfachere Herstellung gegenüber Holzschlägern aus, allerdings sind sie auch teurer und weniger stabil.

Materialien

Heutige Schläger bestehen aus einem bzw. einer Kombination der folgenden Stoffe:

Siehe auch


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Eishockeyschläger — Eis|ho|ckey|schlä|ger, der: Stock mit schräg abgewinkeltem, länglich schmalem ↑ Blatt (5), der zum Schlagen u. Führen des ↑ Pucks (2) dient. * * * Eis|ho|ckey|schlä|ger, der: Stock mit schräg abgewinkeltem, länglich schmalem ↑Blatt (5), der zum… …   Universal-Lexikon

  • Andrew Cogliano — Kanada Andrew Cogliano Personenbezogene Informationen Geburtsdatum …   Deutsch Wikipedia

  • Hockeyschläger — Ein alter Holzhockeyschläger ohne Ummantelung Ein Hockeyschläger oder Hockeystock ist das wesentliche Spielgerät der Hockeysportarten wie Feldhockey, Hallenhockey, Eishockey, Rollhockey und Inlinehockey. In allen Sportarten wird der… …   Deutsch Wikipedia

  • Hockeystock — Ein Hockeyschläger oder Hockeystock ist das wesentliche Spielgerät der Hockeysportarten wie Feldhockey, Hallenhockey, Eishockey, Rollhockey und Inlinehockey. In allen Sportarten wird der Hockeyschläger mit den Händen (meist beiden) gefasst und… …   Deutsch Wikipedia

  • Wilkes-Barre/Scranton Penguins — Gründung 1999 Geschichte Fredericton Express 1981 – 1988 Halifax Citadels 1988 – 1993 …   Deutsch Wikipedia

  • Bananensattel — Einrad 24 Zoll Einrad im Zirkus Das Einrad ist ein Fahrzeug, das nur mit einem Punkt (dem Rad) den Boden berührt. Meist versteht man darunter ein mit Muskelkraft angetriebenes Pedalfahrzeug, das vor allem als Sport …   Deutsch Wikipedia

  • Bandy (Sport) — Spielszene beim Bandy Bandy ist eine Ball und Mannschaftssportart, die auf Eis ausgetragen wird. Bandy ist der Vorläufer des heutigen Eishockey und wird heute vor allem in Nord und Osteuropa sowie in Nordamerika betrieben. In Schweden ist Bandy… …   Deutsch Wikipedia

  • Carl Brewer — Kanada Carl Brewer Personenbezogene Informationen Geburtsdatum 21. Oktober 1938 Geburtsort Toronto, Ontario, Kanada …   Deutsch Wikipedia

  • Christian Redl (Taucher) — Artikel …   Deutsch Wikipedia

  • Crankflip — Einrad 24 Zoll Einrad im Zirkus Das Einrad ist ein Fahrzeug, das nur mit einem Punkt (dem Rad) den Boden berührt. Meist versteht man darunter ein mit Muskelkraft angetriebenes Pedalfahrzeug, das vor allem als Sport …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”