Carl-Friedrich Fischer

Carl-Friedrich Fischer

Carl-Friedrich Fischer (* 18. November 1909 in Kiel; † 23. August 2001 auf der Ostsee) war ein deutscher Architekt.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Carl-Friedrich Fischer studierte in Berlin und Hannover und erwarb dort 1934 den Abschluss als Diplom-Ingenieur. Er arbeitete zunächst als Regierungsbaumeister (Assessor) der Baubehörde Hamburg und für das Wohnungsunternehmen „Neues Hamburg“. Als Regierungsbaumeister der Luftwaffe entwarf er ab 1943 Flughäfen in Norwegen.

Ab 1947 arbeitete er als freiberuflicher Architekt in Hamburg und wurde Mitglied im Bund Deutscher Architekten. Mit Godber Nissen entwarf und baute er zwischen 1946 und 1956 zahlreiche deutsch-britische Begegnungsstätten. 1996 gründete er in Hamburg, Hannover und Tallinn Stiftungen für humanes Wohnen.

Fischer starb 2001 auf einer Fähre nach Dänemark.

Werk

Astra-Turm
Das Gebäude wurde 1995 gesprengt, weil es wegen einer Asbest-Belastung angeblich nicht mehr zu sanieren war.
Ein auf dünnem Sockel stehendes Hochhaus, das 2005 im Zuge der Neugestaltung des Brauereigeländes umgebaut werden sollte, dann aber abgerissen wurde, weil ein darunter liegendes Siel den Belastungen angeblich nicht standgehalten hätte.
  • zahlreiche Verwaltungs-, Schul-, und Wohngebäude meist in Hamburg (zusammen mit Horst von Bassewitz)
  • 1953-54 Neubau des „Görtz-Palais“ in Hamburg (zusammen mit Godber Nissen) unter Restaurierung/Rekonstruktion der barocken Fassade nach Zerstörung im Zweiten Weltkrieg[1]

Wirkung und Bewertung des Werks

Carl-Friedrich Fischers Bauten werden durch Einfachheit, strenge Geometrie und unmittelbare Erkennbarkeit der Funktion geprägt. Fischer nahm keinen Bezug auf die umgebende Stadtlandschaft, sondern war geprägt von einem Geist, der die Überwindung historisch gewachsener Strukturen anstrebte. In diesem Sinne äußerte er sich unter anderem in der Festschrift zur Eröffnung des Flensburger Rathauses (1964).

Auffallend – und nicht gerade ein Qualitätsmerkmal – ist die geringe Lebensdauer mehrerer seiner Hauptwerke. Millerntor-Hochhaus und Astra-Turm überdauerten gerade einmal 30 Jahre. Das siebzehnstöckige Flensburger Rathaus war 30 Jahre nach seiner Einweihung bereits so marode, dass ebenfalls ernsthaft über einen Abriss nachgedacht wurde. Es wurde jedoch unter erheblichem finanziellem Aufwand von Grund auf saniert, wobei die Fassade komplett abgetragen werden musste. Die neue Fassade erhielt eine völlig andere Farbgebung, um dem Bau ein gefälligeres Äußeres zu geben (1997 eingeweiht).

Schriften

  • Riss in der Fassade. Ein Architekt packt aus. 1993, ISBN 3813204235. (mit autobiografischen Elementen)
  • Architektur – Baumeisterlichkeit – Wohnlichkeit. In: Architektur, Baukultur, Zukunftsfähigkeit. Schriftenreihe des BDA Hamburg. Knut Reim Verlag, Hamburg 2000.

Literatur

  • Zeitschriften-Liste Lubitz Die Brücke. In: Bauwelt 7/1952.
  • Der „Gloria-Palast“ in Kiel. Architekten: Godber Nissen und Carl-Friedrich Fischer, Hamburg. In: Neue Bauwelt Nr. 47 / 23. November 1953.
  • Flensburg und sein neue Rathaus. Flensburg 1964.

Einzelnachweise

  1. Hermann Hipp: Freie und Hansestadt Hamburg. Geschichte, Kultur- und Stadtbaukunst an Elbe und Alster, Köln 1989, ISBN 3-7701-1590-2, S. 167

Weblinks


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