Eduard von Nostitz und Jänckendorf

Eduard von Nostitz und Jänckendorf

Eduard Gottlob von Nostitz und Jänckendorf (* 31. März 1791 in Dresden[1]; † 18. Februar 1858 ebenda) war ein deutscher Rittergutsbesitzer, Jurist und Politiker. Er war sächsischer Innenminister und Abgeordneter im Landtag.

Leben und Wirken

Der Sohn des sächsischen Konferenzministers Gottlob Adolf Ernst von Nostitz und Jänkendorf in Dresden erhielt seine Schulbildung in Schulpforte. Anschließend studierte er an den Universitäten Leipzig und Heidelberg die Rechtswissenschaften. In Heidelberg wurde er 1811 Mitglied des Corps Holsatia.[2] 1813 trat er in preußische Diensten in die Armee ein und erreichte in der Infanterie des Lützowschen Corps den Offiziersrang.[3] Nach der Teilung Sachsens trat er eine Zivillaufbahn im Königreich Sachsen an. Zunächst wurde er 1819 Amtshauptmann in Dresden und Pirna rechts der Elbe, Radeberg, Stolpen, Hohnstein und Lohmen. Bereits 1821 wurde er zum Geheimen Referendar bei der Geheimen Ratskanzlei berufen. 1826 übernahm er das Amt des Kammerkreditkassen-Kommissars und wurde Geheimer Finanzrat beim Geheimen Finanzkollegium. Unter Bernhard von Lindenau übernahm er 1836 die Leitung des Sächsischen Innenministeriums, dem er bis Juli 1844, als er sich krankheitshalber zurückzog, als Minister vorstand.[4] Er zog sich auf sein Gut Oppach in der Oberlausitz zurück, das er von seinem Vater übernommen hatte. Er ließ es 1844 umbauen.[5] Von 1845 bis 1847 war er noch Mitglied des Staatsrats und anschließend bis 1850 noch Richter am Staatsgerichtshof.[4]

Nostitz war nachweislich ab 1810 Kanoniker des evangelischen Stifts in Wurzen, später auch Domherr und Senior des Hochstifts Meißen sowie Dompropst des Domstifts St. Petri zu Bautzen. Als Bevollmächtigter des Hochstifts Meißen war er 1833/34 und 1854 bis 1858 Mitglied der I. Kammer des Sächsischen Landtags.[6]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. lt. Kurzbiografie auf der Homepage des Sächsischen Innenministeriums; im Pierer 1857 wird als Geburtsort alternativ Bautzen angegeben
  2. Kösener Korps-Listen 1910, 116, 6
  3. Pierer 1857
  4. a b Kurzbiografie auf der Homepage des Sächsischen Innenministeriums
  5. G.A. Poenicke (Hrsg.): Album der Rittergüter und Schlösser im Königreiche Sachsen, III. Section Markgrafenthum Oberlausitz, S. 87f
  6. Josef Matzerath: Aspekte sächsischer Landtagsgeschichte – Präsidenten und Abgeordnete von 1833 bis 1952, Dresden 2001, S. 47

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