Eishockey in Hannover

Eishockey in Hannover

Die Geschichte des Eishockeys in Hannover beginnt kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Einwanderer hauptsächlich aus Schlesien und dem Sudetenland versuchten in Hannover ihrer Lieblingsfreizeitbeschäftigung, dem Eishockey, nachzugehen. So wurde im Mai 1948 die Eissportgesellschaft Hannover (E.S.G.) gegründet.

Inhaltsverzeichnis

Organisation

Die Organisation des Eishockeys auf Landesebene unterliegt dem Niedersächsischen Eissport-Verband (NEV), welcher dem DEB angeschlossen ist. Der NEV ist zugleich Dachverband für die Sportarten Eiskunstlauf, Eisstockschießen und Eisschnelllauf. Neben dem organisierten Eishockey gibt es auch zahlreiche Hobbymannschaften in der Region Hannover. Einige treten in von Hobbymannschaften gegründeten Hobbyligen, z.B. der Hannover Hockey League (HHL)[1], gegeneinander an.

Geschichte

Hannover Indians

Logo der Hannover Indians

Hauptartikel: Hannover Indians

Die in Kleefeld beheimaten Hannover Indians sind der älteste und traditionsreichste Eishockeyverein der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover. Der erste Vorläuferverein der heutigen Indians war die, für den Eishockeysport in Hannover startschussgebende und im Mai 1948 durch Einwanderer aus Schlesien und dem Sudetenland gegründete Eissportgesellschaft Hannover (E.S.G.). Das erste Spiel fand sogar noch vor der Gründung im Januar 1948 gegen den TC Grunewald-Berlin statt. Zunächst dienste eine Betonfläche hinter dem Zoo als Trainingsfläche, eine benutzbare Eisfläche stand zur damaligen Zeit noch nicht zur Verfügung.

1956 fusionierte die ESG mit dem Hannoverschen Roll Sport Club (HRSC) zur Roll- und Eissportgesellschaft Hannover (RESG). Einige Rollsportler wandten sich jedoch aufgrund des zu hoch eishockeylastig geführten neuen Vereines ab und gründeten ihrerseits den sich hauptsächlich auf Rollsport konzentrierenden (u.a. Inline-Skaterhockey) Eis- und Rollsportclub Hannover (ERC). Im Sommer 1957 wurde der RESG eine Fläche am Pferdeturm zum Bau einer Kunsteisfläche zur Verfügung gestellt, worauf am 7. November 1959 das Eisstadion am Pferdeturm eröffnet wurde und seit 1960 Punktspiele ausgetragen werden.

Am 18. Dezember 1963 wurde der Verein nach Beschluss auf einer Mitgliederversammlung in Eissport Club (EC) Hannover umbenannt. 1984 ging dieser Verein jedoch Konkurs, worauf der Eissport Club (EC) in Hannover gegründet wurde. Der EC in Hannover war 1994 Gründungsmitglied der Deutschen Eishockey-Liga und gehörte dieser Liga bis 1996 an. Nachdem auch der EC in Hannover Konkurs ging, waren es zunächst zwei Vereine die sich um die Nachfolge bemühten. Einer war der Kleefelder Eissportverein (KEV), der andere der Hannöversche Eissport-Club zu Kleefeld (HECK). Der KEV bekam den Vorzug vor dem HECK, da die meisten Mitglieder bereits zum KEV übergetreten waren.

Seit 2004 wird der Spielbetrieb der Profimannschaft von einer Spielbetriebsgesellschaft mit dem Namen „EC Hannover Indians GmbH“ durchgeführt. Die Nachwuchs- und die Frauenmannschaft sind im 2006 umbenannten EC Hannover Indians e.V. organisiert. Die Amateurmannschaften wurden 2009 in den Verein EC Pferdeturmtowers ausgelagert. 2009 gelang den Hannover Indians nach einer 3:0-Finalserie gegen die Roten Teufel Bad Nauheim die sportliche Qualifikation für die 2. Eishockey-Bundesliga.

Hannover Scorpions

Logo der Hannover Scorpions

Hauptartikel: Hannover Scorpions

Der Ursprung der Hannover Scorpions liegt in der Gemeinde Wedemark in dessen Ortsteil Mellendorf. 1973 wurde hier neben dem Freibad eine Kunsteisbahn errichtet , welche jedoch zunächst nicht den Maßen einer Eishockeyfläche entsprach. Dennoch wurde 1975 der Eissport Club (ESC) Wedemark gegründet und bot neben Eishockey auch Eisstockschießen, Eiskunstlauf und Eistanz an. Ein Jahr darauf wurde die Fläche dann dem internationalen Maßstab für eine Eishockeyspielfelder angepasst, so dass erstmal auf ihr Punktspiele ausgetragen werden konnten. In der Saison 1977/78 nahm erstmal eine Herrenmannschaft am Spielbetrieb der damals vierthöchsten Liga, der Regionalliga Nord, teil und gewann gleich in ihrer ersten Spielzeit die Meisterschaft. Jedoch blieb dieser Erfolg in den darauf folgenden Jahren nicht wiederholbar und man konnte nur mittlere und untere Plätze belegen. In der Saison 1990/91 konnte, durch den Einstieg des Geldgebers und späteren Besitzers Jochen Haselbacher in die Vereinsführung, der erstmalige Aufstieg der Vereinsgeschichte in die Oberliga erreicht werden.

Bereits in der ersten Oberliga Saison konnte man sich mit dem fünften Platz den Klassenhalt sichern und in der folgenden Spielzeit verpasste man nur knapp den Aufstieg in die 2. Bundesliga. 1994 gelang dann schließlich mit dem kanadischen Duo und späteren Vereinsidolen Joe West und Len Soccio der Aufstieg in die, als Unterbau der neu gegründeten DEL, zweigleisigen 1.Liga. Der Verein wurde daraufhin in ESC Wedemark Wildcats umbenannt und erreichte überraschend als Aufsteiger mit Platz vier die Aufstiegsrunde, wo man jedoch am Heilbronner EC scheiterte. Die Meisterschaft gelang dann nur ein Jahr später in der Saison 1995/96, wo man sowohl die Vor- auch als Meisterschaftsrunde mit dem ersten Platz beenden konnte.

Aufgrund des Verzichts des finanziell angeschlagenen EC Hannover auf seine DEL-Lizenz, konnte die ESC Wedemark Wildcats als Meister der 1. Liga den Platz in der ansonsten als geschlossene Liga ausgespielten DEL einnehmen. Die Mannschaft wurde aus dem Verein in eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung ausgelagert und in ihrer ersten DEL Saison in Wedemark Scorpions umbenannt. Ein Jahr später änderte die Mannschaft ihren Namen in Hannover Scorpions aufgrund der Nähe zur Landeshauptstadt. Es gelang den Hannover Scorpions, u.a. auch durch die vielen Verpflichtungen ehemaliger NHL-Spieler, sich in der höchsten deutschen Spielklasse zu etablieren. Der bisher größte Erfolg der Scorpions ist der Gewinn der Deutschen Meisterschaft in der Saison Saison 2009/2010. 2006 wurde auch der Stammverein ESC Wedemark in ESC Hannover Scorpions umbenannt.

weitere Vereine

Hannoverschen Eissport-Club zu Kleefeld (HECK)

Bis zur Saison 2006/07 nahm neben den Mannschafter der Hannover Indians und der Hannover Scorpions unter dem Dach des Hannoverschen Eissport-Club zu Kleefeld (HECK) neben Nachwuchsmannschaften auch eine Seniorenmannschaft am Spielbetrieb - zuletzt in der Niedersachsenliga - teil. Der Verein nannte sich im Januar 2008 in Eissport - Club - Hannover e.V. (ECH) um - nimmt aber heute nicht mehr am Spielbetrieb teil.

Celler Oilers

Mangels eines eigenen Stadions nimmt die Eishockeymannschaft des EC Celler Oilers[2] in den Stadien der Region Hannover am Spielbetrieb - früher im Ice-Hous Mellendorf heute im Lenny Soccio Ice & Event Center in Langenhagen - teil. Nachdem früher im Spielbetrieb des Niedersächsischen Eissportverbandes (NEV) teilgenommen wurde, nimmt die Mannschaft heute an der vom Hamburger Eis- und Rollsport-Verband (HERV) organisierte Hanseliga teil.

EC Wedemark

Im Sommer 2005 wurde die erste Mannschaft des ESC Wedemark unter dem Namen Farmers ausgelagert, die im Juni 2006 aufgrund von finanziellen Problemen in den eigenständigen Verein Eishockeyclub Wedemark übergeleitet wurde.[3] Nachdem 2005/06 an der Regionalliga Nord-Ost teilgenommen wurde, wurde die Mannschaft für die Saison 2006/07 in die Verbandsliga Nord zurückgezogen. Aus der Verbandsliga gelang der Aufstieg in die Regionalliga Nord/Ost 2007/08. Im Sommer 2008 wurde die Mannschaft erneut in die Verbandsliga 2008/09 zurückgezogen. Im Sommer 2009 wurde aus dem Eishockeyclub der Eis Club Wedemark[4] mit dem Beinahmen Scorpions. Dessen erste Mannschaft übernahm die Spielberechtigung für die Regionalliga Nord[5]. 2010 wurde die Mannschaft in die Oberliga Nord aufgenommen.


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