Döbbelin (Stendal)

Döbbelin (Stendal)
Straße durch Döbbelin
Dorfkirche Döbbelin

Döbbelin ist ein Dorf in der Altmark in Sachsen-Anhalt.

Lage

Das kleine Straßendorf zählt 137 Einwohner und gehört zur Ortschaft Insel der Stadt Stendal. Döbbelin liegt südwestlich Stendals. Südlich der Ortslage führt die Bundesstraße 188 entlang. Weiter westlich liegt Insel, nördlich Tornau.

Geschichte

Döbbelin ist wendischen Ursprungs. Eine erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1160. Zu diesem Zeitpunkt wurde der Ort als dobbelin in einem Besitzverzeichnis des Ludgeriklosters in Helmstedt erwähnt. Weitere Erwähnungen nennen als Ortsnamen döbelin (1160), dobelin (1340), doblin (1375) und dobelin (1510). Als Spur einer älteren Besiedlung wurde in einer Kiesgrube bei Döbbelin eine tönerne Kugelamphore gefunden, die auf die Zeit um 3500 vor Beginn unserer Zeitrechnung datiert wird.

Ab 1344 befand sich die Familie von Bismarck im Besitz eines Teils des Orts. Es handelte sich um eine der ältesten Besitztümer der Familie. Im Landbuch Kaiser Karl IV. wird der Stendaler Patrizier Nikolaus von Bismarck ab diesem Zeitpunkt als Besitzer des Dorfs geführt. Ab 1375 bezogen die Bismarcks Einkünfte aus Döbbelin, ein Haus hatten sie dort jedoch zunächst nicht. Im Dreißigjährigen Krieg wurde auch Döbbelin schwer verwüstet.

1730 erbte Hans-Christoph von Bismarck den Ort. Er ließ 1736 das Gutshaus Döbbelin errichten. 1747 wurde dann die Dorfkirche Döbbelin zu einer Gutskirche umgebaut. 1786 schloss die Familie von Bismarck mit den Bauern des Ortes einen Erbpachtvertrag, der die Bauern langfristig aus ihrer Abhängigkeit befreite. Ab 1788 war im Dorf ein Lehrer tätig. Der Bau eines ersten Schulhauses erfolgte 1863 neben der Kirche. 1910 zählte Döbbelin 141 Einwohner.

Ab 1963 waren im Gutshaus Wohnungen, Konsum, Post, Kindergarten, eine Arztpraxis und eine Bücherei untergebracht. Seit 1991 wird das Gutshaus wieder privat durch die Familie von Bismarck genutzt.

Bis zum 30. Juni 1973 war Döbbelin eine selbständige Gemeinde und wurde dann nach Insel eingemeindet. Am 1. September 2010 wurde Insel und damit auch Döbbelin nach Stendal eingemeindet.

Persönlichkeiten

Der Pädagoge und Museologe Richard Pflaumenbaum (1884-1971) war von 1903 bis 1922 als Lehrer an der Grundschule in Döbbelin tätig. Die DDR-Politikerin Else Merke (1920-2005) lebte zeitweise im Ort.

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