Dorfkirche Cammin

Dorfkirche Cammin
Dorfkirche Cammin

Die Dorfkirche Cammin ist eine Kirche der Evangelisch-Lutherischen Kirchgemeinde Cammin/Petschow in der Gemeinde Cammin im Landkreis Rostock. Die Kirchgemeinde gehört zum Kirchenkreis Rostock der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Mecklenburgs

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

1226 wurde das Dorf Cammin erstmals in einer Urkunde erwähnt. Anlass war die Schenkung von vier Hufen an das Kollegiatsstift Güstrow durch Heinrich Borwin III. Eine Heberolle von 1319 führt auch das Kloster Sonnenkamp als Grundbesitzer in Cammin. Die dem Heiligen Laurentius geweihte Kirche wurde in einem Ablassbrief aus Avignon, der von Papst Innozenz VI. am 20. Dezember 1357 ausgestellt wurde, erstmals urkundlich genannt. Danach soll die Kirche noch nicht lange gestanden haben, denn es wird darin die mangelnde Ausstattung beklagt. Cammin gehörte im Mittelalter zum Archidiakonat Rostock.[1]

Baubeschreibung

Die Kirche ist als Rechteckbau aus Feldsteinen, die an den Ecken behauen sind, ausgeführt. Lediglich für Fensterlaibungen, Portale und Giebel wurde Backstein verwendet. Der Ostgiebel ist mit Blendenschmuck und zwei Zahnfriesen versehen. Der Chor schließt im Osten glatt und wird von einem achtteiligen Gewölbe gedeckt. Sein Grundriss ist annähernd quadratisch (12 x 12 Meter). Das Langhaus ist etwas höher und etwa 24 Meter lang und 15 Meter breit. Die Ostwand des Chores wird von drei spitzbogigen Fenstern durchbrochen, im Kirchenschiff befinden sich sowohl auf der Süd- als auch auf der Nordseite jeweils zwei Fensterpaare, die in späterer Zeit nach unten vergrößert wurden. Nördlich ist an den Chor die Sakristei angebaut, südlich eine Vorhalle. Auf dem Dach befindet sich ein Dachreiter mit einer nicht nutzbaren Glocke der Werkstatt des Rickert de Monkehagen. Der Glockenturm steht abseits, südlich vor der Kirche.

Inneneinrichtung

Besonderes Ausstattungsstück ist ein gotischer Flügelaltar mit geschnitzten Figuren. Im Mittelteil eine Kreuzigungsszene, oben links die Darstellung der Dreieinigkeit, darunter Johannes der Täufer, rechts oben den Heiligen Laurentius, darunter Anna selbdritt. In den Flügeln des Altars die Zwölf Apostel.

Die Orgel wurde 1722-1724 von Hans Hantelmann auf der Nordempore gebaut. 1853 wurde das Instrument umdisponiert und auf die Westempore umgesetzt. 2003 wurde das Instrument umfassend restauriert, und im Pedal ein Subbass hinzugefügt. Die Orgel hat 14 Register auf Manual- und Pedalwerk (Schleifladen). Die Spieltrakturen sind mechanisch[2]

Manualwerk C,D–c3
1. Principal 8′
2. Holtzgedact 8′
3. Quintadena 8′
4. Octav 4′
5. Fleute 4′
6. Octav 2′
7. Sesquialter II 22/3
8. Mixtur IV
9. Trompete (B/D) 8′
Tremulant
Cimbelstern
Pedal C,D–c1
10. Subbaß 16′
11. Octav 8′
12. Octav 4′
13. Dulcian 16′
14. Trompete 8′

Die barocke Kanzel stammt aus dem Jahr 1732. Die Kanzel ist mit dem Salvator mundi und den vier Evangelisten geschmückt. In der Kirche finden sich mehrere Grabsteine der Familie Koss.

Siehe auch

Liste der Kirchen im Kirchenkreis Rostock

Weblinks und Quellen

Einzelnachweise

  1. Friedrich Schlie: Kunst- und Geschichtsdenkmäler Mecklenburgs, Band 1, 1899, S. 447
  2. Informationen zur Hantelmann-Orgel
53.98983312.355805

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