Carboxymethylcellulosen

Carboxymethylcellulosen
Strukturformel
Strukturformel Carboxymethylcellulose
Allgemeines
Name Carboxymethylcellulose
Andere Namen
  • Carmellose
  • E 466
CAS-Nummer
  • 9000-11-7
  • 9004-32-4 (Natriumsalz)
Monomer
Monomer carboxymethylierte Cellobiose
Summenformel ?
Molare Masse ?
Eigenschaften
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Carboxymethylcellulosen (CMC) sind Celluloseether und als das Derivate der Cellulose, bei denen ein Teil der Hydroxygruppen als Ether mit einer Carboxymethyl-Gruppe (–CH2–COOH) verknüpft sind. Die Cellulose wird aus Nadel- und Laubhölzern gewonnen.

Inhaltsverzeichnis

Herstellung

Cellulose oder Zellstoff wird gemahlen und mit Natronlauge in die reaktivere Alkalicellulose überführt. Die Veretherung erfolgt mit Chloressigsäure, die Alkalicellulose wird zur Carboxymethylcellulose umgesetzt. Dabei bleibt die Cellulose-Struktur erhalten.

Eigenschaften

In der Säureform sind Carboxymethylcellulosen unlöslich in Wasser. Sie sind dagegen gut in basischen Lösungen löslich.

Eine durch Quervernetzung erzeugte wasserunlösliche Variante von Carboxymethylcellulose ist Croscarmellose-Natrium.

Anwendung

Carboxymethylcellulose wird als Waschmittelzusatz, Bindemittel, Verdicker, Papierleimungsmittel, Schutzkolloid und Bohrhilfsmittel bei Erdölbohrungen eingesetzt. Sie ist in der EU als Lebensmittelzusatzstoff der Nummer E 466 zugelassen. Cellulosederivate spielen neben den vielen technischen Anwendungen auch im Alltag eine wichtige Rolle. So werden sie im Lebensmittelbereich und vielen Kosmetikprodukten sowie pharmazeutischen Anwendungen eingesetzt. In der Pharmazie werden sie als Tablettensprengmittel in der Massenkonzentration 1 % und als Bildner einer Hydrokolloidmatrix (Massenkonzentration 5–10 %) eingesetzt.[1]

Wirtschaftliche Bedeutung

Der Markt für Cellulosederivate (Celluloseether und Celluloseester) wird in Deutschland auf über 100.000 t geschätzt. Carboxymethylcellulosen sind davon der mengenmäßig bedeutendste Markt. [2] 1999 wurden in Deutschland allein 2200 t CMC in Waschmitteln verbraucht [3] Da Celluloseether-Produkte aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden, gewinnen sie zunehmend an Bedeutung, z.B. als Textilhilfsmittel für umweltfreundliche Verfahren in der Textilindustrie.

Einzelnachweise

  1. Rudolf Voigt: Pharmazeutische Technologie. 11. Auflage, 2010, Deutscher Apotheker Verlag, ISBN: 978-376-925003-9.
  2. FNR [Fachagentur nachwachsende Rohstoffe] (2006): Marktanalyse Nachwachsende Rohstoffe; Gülzow
  3. Industrieverband Körperpflege und Waschmittel e.V. (IKW), September 2000

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