Caravaggio (Film)

Caravaggio (Film)
Filmdaten
Deutscher Titel Caravaggio
Produktionsland Vereinigtes Königreich
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1986
Länge 93 Minuten
Altersfreigabe FSK 12
Stab
Regie Derek Jarman
Drehbuch Derek Jarman, Nicholas Ward Jackson
Produktion Nicholas Ward-Jackson, Colin MacCabe, Sarah Radclyffe
Musik Simon Fisher-Turner
Besetzung

Caravaggio ist eine Filmbiografie von Regisseur Derek Jarman über den italienischen Maler Michelangelo Merisi da Caravaggio. Gedreht wurde das Drama im Jahr 1986 in verlassenen Lagerhäusern entlang der Themse in London mit einem $ 715.000-Budget vom Britischen Filminstitut.

So wie Caravaggio selber seine biblischen Figuren mit Kleidung des 17. Jahrhunderts malte, wurde er von Jarman ins 20. Jahrhundert versetzt, u.a. in eine Bar, die mit elektrischem Licht beleuchtet wird. Außerdem wurden mechanische Schreibmaschinen, Eisenbahngeräusche, ein Moped, Zigaretten, ein LKW sowie ein elektronischer Taschenrechner verwendet.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Der verarmte Maler Caravaggio (Nigel Terry) liegt 1610 in Porto Ercole am Sterbebett. Seine Gedanken schweifen zurück über sein kurzes Leben voller Leidenschaft, seine Kindheit auf der Straße, die Gönnerschaft durch Kardinal del Monte, seine Beziehung zu Ranuccio (Sean Bean), der ihm für viele seiner Darstellungen von Märtyrern Modell stand. Als Vorbilder für seine intensiven, normalerweise religiösen Werke nahm Caravaggio ganz normale Leute von der Straße, Betrunkene, Prostituierte.

Nach seiner Malerausbildung zieht der 1571 in Caravaggio in Mailand geborene Maler Michelangelo Merisi nach Rom. Seinen Künstlernamen Caravaggio legt er sich nach dem Herkunftsort seiner Eltern zu.
Erfolglos und krank liegt er in einem Krankenhaus. Hier entdeckt der Kardinal Del Monte (Michael Gough) das Talent des Künstlers, der sich selbst als Bacchus porträtierte. Del Monte nimmt den jungen Maler in seine Obhut, und schon bald erhält dieser wichtige öffentliche Aufträge.
Sein Umgang und die ungewöhnlich realitätsbezogenen Darstellungen machen ihn zur Zielscheibe zahlreicher Angriffe, vor denen ihn die Macht des reichen Bankiers Giustiniani (Nigel Davenport) beschützt.

Die Bekanntschaft des Spielers Ranuccio und dessen Geliebte, die Prostituierte Lena (Tilda Swinton), hatte Caravaggio in einem Gasthaus gemacht. Caravaggio, der seine Modelle oft unter den Armen findet und von deren Leben angezogen wird, lässt sich auf eine brisante Dreierbeziehung ein und nimmt die beiden als Modelle.
Lena lernt den einflussreichen Kardinal Borghese (Robbie Coltrane) kennen und lässt sich mit diesem ein, gerade als Caravaggio sie als Maria Magdalena porträtiert. Dies setzt eine Spirale der Gewalt in Bewegung, in deren Verlauf Caravaggio selbst zum Mörder wird. Als Lena schwanger wird, steht nicht fest, wer von beiden nun eigentlich der Vater ist. Sie verlässt die beiden, um zu Borghese zu gehen, denn Caravaggio und Ranuccio hätten ja einander.
Als sie später tot aufgefunden wird, ertränkt im Tiber, wird Ranuccio verhaftet und des Mordes angeklagt, obwohl dieser beteuert, dass er unschuldig sei und Borghese dies gewesen sei. Caravaggio glaubt an seine Unschuld und verbreitet Gerüchte, dass Borghese, der Neffe des Papstes es gewesen sei. Er schafft es, eine Audienz beim Papst zu erhalten und diesem eine Petition zu übergeben. Von diesem wird er beschimpft hinsichtlich Homosexualität und Lebenswandel und wegen dieser unleidlichen Tomassoni-Affäre. Es wird ihm aber mitgeteilt, wenn sein nächstes Bild des Papstes Anerkennung erlange, würde Ranuccio aus der Haft entlassen.
Wie besessen malt Michelangelo Caravaggio die bei ihm im Studio aufgebahrte tote Lena, er vollendet sein Gemälde „Der Tod Mariens“. Kaum hat der nun wieder in Freiheit befindliche Ranuccio den Raum betreten, amüsiert er sich, dass sie „die ordentlich aufs Kreuz gelegt hätten“ und als der verwirrte Freund ihn fragt, wie er das meinen würde, meinte sein Modell, ob er denn blind sei. Natürlich sei er es gewesen, der sie umgebracht habe, dass er es aus Liebe getan habe, für Caravaggio, für sie beide. Im Affekt schlitzt dieser nun Ranuccio die Kehle auf.
Es beginnt nun für den Künstler eine vierjährige Flucht, immer in Begleitung des treuen Dieners Jerusaleme, den er als Kind für seine Dienste als Malergehilfe gekauft hatte und welcher bis zu seinem Tod bei ihm ausharrt.

Auszeichnungen

Kritik

Weblinks


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