Caral

Caral
Caral (Peru)
Caral
Caral
Lima
Lima
Caral auf der Karte von Peru
Pyramiden von Caral, Valle de Supe

Caral ist eine der ältesten stadtähnlichen Siedlungen auf dem amerikanischen Kontinent. Sie liegt in Peru, etwa 200 km nördlich von Lima und 25 km landeinwärts der Pazifikküste im Tal des Rio Supe. Das Alter von Caral und seiner Kultur wurde anhand von Schilfsäcken mit der Radiokohlenstoffmethode auf 4600 Jahre datiert und gehört somit zum Präkeramikum IV-VI des Andenraums, wie auch die Siedlungs- und Tempelanlagen von Salinas de Chao (3300 v. Chr.), La Galgala (3000 v. Chr.) und das etwas jüngere Chuquitana. Die Blütephase von Caral fällt in die sogenannte Initialphase (1800-1000 v. Chr.), in der der gesamte zentrale Andenraum einen großen Aufschwung hatte, was auch an der Einführung der Keramik deutlich wird. Zeitlich reiht sich Caral in die bekannten Ursprungszentren der menschlichen Zivilisation neben Mesopotamien, Ägypten und Indien ein, ohne jedoch annähernd den Stellenwert dieser Hochkulturen zu erreichen.

Caral umfasst eine Fläche von 60 Hektar und besteht aus zwei kreisförmigen in den Boden eingesenkten Flächen. Begrenzt wird die Siedlung durch sechs flache pyramidenförmige Erhebungen, von denen die größte 160 m lang, 150 m breit und 18 m hoch ist. Am Eingang der Pyramide befinden sich zwei 3,5 m hohe Monolithen aus Granit. Woher die Steine stammen, ist noch nicht geklärt. Die kleinste Pyramide ist 60 m lang, 45 m breit und hat eine Höhe von 10 m (Zum Vergleich: die etwa 1000 Jahre ältere Cheops-Pyramide hat eine Höhe von 140 Metern und eine massive Steinummantelung). Die in den Boden eingesenkten Flächen erinnern an ein Amphitheater.

Befestigte Anlagen, Wehrgräben oder -wälle und Waffen, wie sonst in Peru üblich, wurden in Caral nicht gefunden. Die Ausgräberin von Caral, Ruth Shady Solis vermutet, dass die Küstengebiete durch El Niño regelmäßig mit verheerenden Überschwemmungen heimgesucht wurden und die Einwohner in das Wüstengebiet trieb. Tatsächlich ist das gesamte Tal von Bewässerungskanälen durchzogen und ermöglichte so den Anbau von Kürbis, Bohnen und besonders intensiv Baumwolle.

Bei der Nähe zur Küste (25 km) ist die Verwendung von Meeresfischen als Nahrungsmittel nicht verwunderlich. Daraus auf größere Handelsaktivitäten Carals zu schließen oder es gleich zur Handelsmetropole zu stilisieren, ist unangemessen. Bei den Ausgrabungen fanden sich auch Fischgräten, Schneckenhäuser und Muscheln von Tieren, die auch im Amazonasgebiet vorkommen.

Die Einwohnerzahl von Caral war eher gering, sie wird auf dem Höhepunkt seiner Entwicklung mit ungefähr 1.000 angegeben (Kurella 2008:41). Am unterschiedlich aufwändigen Stil der Gebäude lässt sich eine soziale Schichtung erkennen. Bisher sind in der Stadt nur zwei Skelette von Kindern gefunden worden. Ein Friedhof wurde bis jetzt nicht gefunden. Die Besiedlung der Stadt endete etwa um 1200 v. Chr., Gründe für das Ende sind nicht bekannt.

Im Juni 2009 wurde Caral als Sacred City of Caral-Supe von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.

Panorama der Ruinen von Caral


Literatur

  • Doris Kurella: Kulturen und Bauwerke des Alten Peru. Kröner, Stuttgart 2008. ISBN 978-3-520-50501-9. (Caral: Seite 39-47.)
  • R. Shady Solís: Caral - La Ciudad del Fuego Sagrado / The City of the Sacred Fire. Interbank 2004. (spanisch/englisch)
  • R. Shady Solís, J. Haas, W. Creamer: Dating Caral, a preceramic site in the Supe Valley on the central coast of Peru. In: Science 292 (April 2001), S. 723-726.

Weblinks

 Commons: Caral – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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