Zentralrat der Konfessionsfreien

Zentralrat der Konfessionsfreien
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Der Zentralrat der Konfessionsfreien (auch: Die Konfessionsfreien) ist ein Verband säkularer Organisationen in Österreich. Er wurde 2009 in Wien gegründet[1][2] und versteht sich als Interessenvertretung der Konfessionslosen. Der Zentralrat tritt ein gegen die Diskriminierung nicht-religiöser Gruppen und Individuen gegenüber religiösen, für die Gleichstellung von Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften und für die Trennung von Religion und Staat. Vorsitzender ist Niko Alm.[3]

Inhaltsverzeichnis

Grundlagen und Ziele

Derzeit gibt es in Österreich etwa zwei Millionen Menschen, die keiner Religionsgemeinschaft angehören, das sind mehr als 20 % der Bevölkerung.[4][5] Nach den Mitgliedern der römisch-katholischen Kirche bildeten sie damit die zweitstärkste Gruppe der Bevölkerung. Die Konfessionsfreien verstehen sich als rechtliche Vertretung für die Angehörigen dieser Bevölkerungsgruppe, da diese aufgrund ihrer Nicht-Zugehörigkeit zu einer etablierten Religionsgemeinschaft nicht selten negativen Diskriminierungen im sozialen Ansehen und im beruflichen Alltag unterliegen würden.

Die Konfessionsfreien setzen sich insbesondere ein für:

  • die Trennung von Staat und Kirchen/Religionsgesellschaften/Bekenntnisgemeinschaften (Laizität) im Sinn der religiösen Neutralität und der demokratischen Verfassung des Staates, um ein Ende der gesellschaftlichen und politischen Privilegien der genannten Institutionen und damit der Diskriminierung der Konfessionsfreien in Österreich herbeizuführen
  • Menschen ohne religiöses Bekenntnis, die sich humanistischen, sozialen und demokratischen Grundsätzen verpflichtet fühlen; diese werden organisatorisch erfasst, ihre Interessen dem Staat gegenüber werden vertreten
  • Verhinderung der Bestrebungen von Religionen, Kirchen und Sekten, Macht über Menschen auszuüben
  • Hilfe für Menschen, die einer Religionsgemeinschaft angehören und aus dieser austreten wollen, beim gesetzlich vorgesehenen Austritt
  • fachlich fundierte Beratung für Menschen, die durch Verschulden von Religionen, Kirchen oder Sekten mit psychischen oder juristischen Problemen konfrontiert sind
  • die Einführung eines verpflichtenden Ethikunterrichts, der nicht von Religionslehrern durchgeführt wird.

Aktivitäten

  • Kirchenaustrittsjahr 2011: Mehr Netto, mehr Freiheit, mehr Solidarität
  • Laizismus-Initiative: Wir trennen jetzt Staat und Religion
  • Kreuzdebatte: Verfahren gegen Kreuze in Kindergärten
  • Atheistische Buskampagne

Mitglieder

Vorstand

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Zentralrat will Konfessionsfreie vertreten. derstandard.at, 23. Dezember 2009
  2. Vertretung für 1,8 Millionen Konfessionsfreie. hpd.de, 6. Januar 2010
  3. Niko Alm neuer Vorsitzender der Konfessionsfreien. konfessionsfrei at, 10. Mai 2011
  4. 2 Millionen Konfessionsfreie. konfessionsfrei.at
  5. Statistik Austria: Volkszählung 2001. statistik.at

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