Die Geierwally (1956)

Die Geierwally (1956)
Filmdaten
Originaltitel Die Geierwally
Die Geierwally 1956 Logo 001.svg
Produktionsland Deutschland
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1956
Länge 90 Minuten
Altersfreigabe FSK 12
Stab
Regie Franz Cap
Drehbuch Peter Ostermayr,
Wolf Neumeister
Produktion Peter Ostermayr
Musik Bernhard Eichhorn
Kamera Franz Koch
Schnitt Claus von Boro
Besetzung

Die Geierwally ist eine deutsche Literaturverfilmung von Franz Cap aus dem Jahr 1956. Nach dem gleichnamigen Stummfilm aus dem Jahr 1921 und der Version aus dem Jahr 1940 war es die dritte Verfilmung des Romans Die Geierwally von Wilhelmine von Hillern.

Inhaltsverzeichnis

Inhalt

Wally, die Tochter des reichen Höchstbauern, soll den Bauern Vinzenz heiraten. Sie liebt jedoch den Jäger Josef, den seit einem erfolgreichen Kampf mit einem Bären alle nur noch Bärenjosef nennen. Als sie sich weigert, die vom Vater heimlich beschlossene Ehe mit Vinzenz einzugehen, verstößt der Vater sie auf die zum Besitz gehörende Hochalm. Josef, der ihr beim Aufstieg auf die Alm begegnet, verschweigt sie den wahren Grund ihres Aufenthalts dort. Während Wally ein verlassenes Geierjunges aus dem Nest rettet und in der Almhütte aufzieht, wird das Gesinde des Höchstbauern drangsaliert: Der nämlich hat – davon überzeugt, dass Wally reumütig auf den Hof zurückkehren wird – Vinzenz bereits die Leitung des Hofes übergeben und dieser behandelt die Angestellten schlecht. Als Wally, die wegen ihres treuen Geiers bereits den Spottnamen „Geierwally“ erhalten hat, davon erfährt, kehrt sie auf den Hof zurück. Beim Versuch, den alten Lorenz vor den Schlägen Vinzenz’ zu schützen, schlägt sie Vinzenz nieder. Bevor das Gesinde des Höchstbauern sie wie von ihrem Vater angeordnet in den Keller sperren können, gelingt Wally die Flucht. Dabei steckt sie die Scheune des Anwesens in Brand.

Wally ist nun berüchtigt. Das Gespräch mit einem Priester bringt sie dazu, sich in den umliegenden Dörfern als Magd anzubieten, doch wird sie überall wegen des ihr folgenden Geiers abgewiesen. An der Schwelle des Hauses von Leander und Benedikt bricht sie zusammen und wird aufgenommen. Später verdingt sie sich bei ihnen als Magd. Obwohl beide Männer in sie verliebt sind und eine Heirat Wally vor dem Zorn des Vaters schützen könnte, weist sie sie wegen ihrer Liebe zu Josef ab. Sie darf auf der Hochalm der beiden Schafe hüten. Zur Almhütte kommen eines Tages zufällig Josef und die junge Afra, in der Wally sofort eine Nebenbuhlerin vermutet. In Wirklichkeit ist Afra die Nichte von Josef und soll im Dorf eine Stellung als Magd annehmen. Wally ist entsetzt, dass ihre Opfer für Josef nun umsonst waren. Mitten in ihre Enttäuschung fällt die Nachricht, dass ihr Vater verstorben ist und sie nun die neue Höchstbäuerin ist.

Wally kehrt ins elterliche Haus zurück und kümmert sich nun um Hof und Gesinde. Sie weist Vinzenz ab, bemerkt jedoch bei einem Schützenfest erneut die Vertrautheit von Afra zu Josef. Sie beschimpft Afra vor den Augen des Dorfes als eine, die sich den Männern an den Hals wirft, woraufhin sie Josef einige Tage später beim Tanz vor der ganzen Gesellschaft ohne Afras Wissen bloß stellt. Wally verspricht Vinzenz in ihrem Hass den zu heiraten, der Josef umbringt. Als Josef sich auf Afras Bitten hin zu Wally begibt, um sich zu entschuldigen, schießt Vinzenz mehrfach auf ihn, woraufhin Josef in eine tiefe Schlucht fällt. Wally, deren Zorn verflogen ist, steigt zu Josef herab und birgt ihn. Als klar wird, dass er überlebt, begibt sie sich ihrer Schuld bewusst erneut auf die Hochalm, wo sie mit ihrem Geier lebt. Der genesene Josef holt sie von dort ab, vergibt ihr und stellt ihr einen Heiratsantrag. Als Wally ihrem Geier verkündet, dass sie nun zu dritt leben müssen, fliegt der davon.

Produktion

Die Dreharbeiten für Die Geierwally begannen am 10. April 1956 und fanden in Oberbayern und Österreich statt. Der Film hatte am 30. August 1956 im Düsseldorfer Apollo Premiere.

Kritik

Das Lexikon des Internationalen Films bezeichnete Die Geierwally als „schwächer als die beiden früheren Versionen, aber herber, geschmackvoller und handwerklich sorgfältiger als die meisten Heimatfilme der fünfziger Jahre.“[1]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Klaus Brüne (Hrsg.): Lexikon des Internationalen Films. Band 3. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1990, S. 1263.

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