Dennis DeConcini

Dennis DeConcini
Dennis DeConcini

Dennis Webster DeConcini (* 8. Mai 1937 in Tucson, Arizona) ist ein ehemaliger US-amerikanischer Politiker (Demokratische Partei), der den Bundesstaat Arizona von 1977 bis 1995 im US-Senat vertrat.

Inhaltsverzeichnis

Juristische Laufbahn

Dennis DeConcinis Vater Evo Anton DeConcini war Richter am Supreme Court von Arizona und von 1948 bis 1949 Attorney General des Bundesstaates. Auch der Sohn schlug eine juristische Laufbahn ein, nachdem er zunächst 1959 als Bachelor an der University of Arizona abgeschlossen und dort 1963 als Doktor der Rechtswissenschaften promoviert hatte. Von 1965 bis 1967 arbeitete er als Jurist im Stab des Gouverneurs von Arizona, ehe er seine eigene Anwaltskanzlei DeConcini, McDonald, Yetwin & Lacy mit Niederlassungen in Tucson, Phoenix und Washington D.C. gründete.

1973 wurde Dennis DeConcini Staatsanwalt im Pima County. Diesen Posten behielt er bis 1976, als er für die Demokraten in den US-Senat gewählt wurde. Er besiegte in der Primary den als konservativer eingeschätzten Kongressabgeordneten John Bertrand Conlan und in der eigentlichen Wahl mit dem Republikaner Sam Steiger ebenfalls ein Mitglied des US-Repräsentantenhauses.

US-Senator

Während seiner Zeit im Senat war DeConcini für eine Erweiterung der Torrijos-Carter-Verträge verantwortlich, die sich mit dem Status der Panamakanalzone befassten. Die Ergänzung erlaubte es den Vereinigten Staaten, im äußersten Fall auch militärische Schritte zu unternehmen, um den Panamakanal wieder zu öffnen oder dessen Betrieb zu gewährleisten, falls sich diese Notwendigkeit ergeben sollte. DeConcini gehörte im Senat unter anderem dem Bewilligungsausschuss und dem Justizausschuss an; ferner war er von 1993 bis 1995 Vorsitzender des Ausschusses für die Nachrichtendienste.

1994 trat DeConcini nicht zur Wiederwahl an. Ein Grund war seine Verwicklung in die Savings-and-Loan-Krise, während der er zu den sogenannten Keating Five gezählt wurde. Dies waren fünf Senatoren, die im Jahr 1989 der Korruption verdächtigt wurden, unter ihnen neben DeConcini auch der zweite Senator aus Arizona, John McCain, sowie John Glenn aus Ohio. Sie wurden beschuldigt, in eine Untersuchung der Bundesbehörde FHLBB eingegriffen und damit dem späteren Zusammenbruch des Kreditinstituts Lincoln Savings Vorschub geleistet zu haben, wobei dessen Inhaber Charles Keating zuvor erhebliche Spenden an die fünf Senatoren geleistet hatte. Eine Ethik-Kommission des Senats stellte fest, dass DeConcini, Donald W. Riegle und Alan Cranston Einfluss auf die Untersuchung genommen hatten, während Glenn und McCain von den Vorwürfen freigesprochen wurden. Außer einem formellen Verweis gegen Cranston blieben Maßnahmen aus, weil der Ausschuss feststellte, dass DeConcini und die anderen Senatoren keine Regel des Senats gebrochen hatten. Ihr Verhalten sei jedoch „unangemessen“ gewesen. DeConcini erklärte hingegen, er werde im Interesse seiner Wählerschaft weiterhin „aggressiv“ gegenüber Bundesbehörden auftreten.[1]

Weiterer Lebenslauf

Nachdem er Anfang 1995 aus dem Senat ausgeschieden war, wurde DeConcini im Februar dieses Jahres von US-Präsident Bill Clinton ins Leitungsgremium (Board of Directors) der Federal Home Loan Mortgage Corporation berufen, dem er bis Mai 1999 angehörte. 2006 ernannte ihn Arizonas Gouverneurin Janet Napolitano zum Mitglied im Board of Regents des Universitätssystems von Arizona. Zudem ist er nach wie vor als Anwalt in der von ihm gegründeten Kanzlei tätig.

Einzelnachweise

  1. Chicago Tribune (28. Februar 1991): Senate ethics panel cites Cranston in Keating Five case

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Dennis DeConcini — in the early 1980s United States Senator from Arizona In office January 3, 1977 – January 3, 1995 Preceded by …   Wikipedia

  • Keating Five — Alan Cranston (D CA) Dennis DeConcini (D AZ) John Glenn (D OH) John McCain (R AZ) Donald W. Riegle (D MI) The Keating Five were five United States Senators accused of corruption in 1989, igniting a major political scandal as part of the larger… …   Wikipedia

  • John McCain — This article is about the U.S. Senator. For other persons and ships of the same name, see John McCain (disambiguation). John McCain …   Wikipedia

  • Jon Kyl — This article is about the current Arizona Senator. For his father, a U.S. Representative from Iowa, see John Kyl. For a U.S. Representative from Mississippi with a similar name, see John Kyle. Jon Kyl United States Senator from Arizona …   Wikipedia

  • Barry Goldwater — Goldwater redirects here. For other uses, see Goldwater (disambiguation). This article is about the late United States Senator and Presidential nominee. For his son, see Barry Goldwater, Jr. Barry Goldwater United States Senator from Arizona …   Wikipedia

  • Steve Symms — Infobox Senator name = Steve Symms small jr/sr =United States Senator state = Idaho term start = January 3, 1981 term end = January 5, 1993 preceded = Frank Church succeeded = Dirk Kempthorne office2=Member of the U.S. House of Representatives… …   Wikipedia

  • Donald W. Riegle, Jr. — Donald Riegle United States Senator from Michigan In office December 30, 1976 – January 3, 1995 Preceded by Philip A. Hart Succeeded by …   Wikipedia

  • List of Barack Obama presidential campaign endorsements, 2008 — This is a list of prominent groups who formally endorsed or voiced support for Senator Barack Obama s presidential campaign during the Democratic Party primaries and the general election. Contents 1 Campaign endorsements 1.1 U.S. Presidents and… …   Wikipedia

  • Charles Keating — For other people named Charles Keating, see Charles Keating (disambiguation). Charles H. Keating, Jr. Born December 4, 1923 (1923 12 04) (age 87) Cincinnati, Ohio Residence Phoenix, Arizona Nationality …   Wikipedia

  • 102nd United States Congress — United States Capitol (2002) Duration: January 3, 1991 – January 3, 1993 Senate President: Dan Quayle (R) Senate Pres. pro tem …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”