Dan Coats

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Dan Coats

Daniel Ray „Dan“ Coats (* 16. Mai 1943 in Jackson, Michigan) ist ein US-amerikanischer Jurist, Diplomat und Politiker der Republikanischen Partei. Er war von 2001 bis 2005 US-Botschafter in Deutschland. Seit dem 3. Januar 2011 vertritt er den Bundesstaat Indiana wie schon von 1989 bis 1999 im US-Senat.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Nach dem Schulbesuch in Jackson und dem Studium am Wheaton College in Illinois diente er 1966 bis 1968 in der US Army und promovierte 1971 in Jura an der Indiana University in Indianapolis. Im Jahr 1972 wurde er in die Rechtsanwaltskammer aufgenommen und arbeitete als stellvertretender Vizepräsident einer Lebensversicherungsgesellschaft in Fort Wayne. Von 1977 bis 1980 war er Wahlbezirksdirektor für den Kongressabgeordneten von Indiana, Dan Quayle, den späteren US-Vizepräsidenten unter George Bush. Coats war Kongressabgeordneter der Republikaner für den vierten Wahlbezirk Indianas von 1980 bis 1989, rückte für Quayle auf dessen Senatsplatz nach und wurde für die Legislaturperiode von 1993 bis 1999 wiedergewählt. Als Senator war er Mitglied des einflussreichen Ausschusses für die Streitkräfte sowie Vorsitzender der Unterausschüsse für Militärpersonal und für Luft- und Bodenstreitkräfte. 1999 stellte er sich nicht zur Wahl, sondern ging als Sonderberater in eine bekannte Washingtoner Anwaltskanzlei, in der auch die bekannten ehemaligen Mehrheitsführer des Senats, Bob Dole und George J. Mitchell tätig sind. Coats war 2001 auch ein möglicher Kandidat für das Amt des Verteidigungsministers. Donald Rumsfeld wurde aber aus innerparteilichen Gründen von George W. Bush der Vorzug gegeben.

Vom 15. August 2001 bis zum 28. Februar 2005 war Dan Coats Botschafter in Deutschland. In dieser Funktion fiel er mehrfach als scharfer Kritiker der Politik der Bundesregierung in Bezug auf ihre Haltung zum Krieg im Irak auf. Der offizielle Beginn als Botschafter in Berlin war überschattet von den Anschlägen des 11. September 2001 in den USA. Zu diesem Zeitpunkt hatte Coats noch nicht sein Beglaubigungsschreiben überreicht. Damit war er formal gesehen noch nicht amtierender Botschafter der USA und nicht diplomatisch handlungsfähig. In dieser außergewöhnlichen Situation schlug Bundespräsident Johannes Rau vor, dass Coats sein Beglaubigungsschreiben kurzfristig am 12. September 2001 überreicht, um die volle diplomatische Handlungsfähigkeit der USA in Deutschland umgehend herzustellen. In Anbetracht der besonderen Umstände wurde dabei auf den sonst üblichen Empfang für einen neuen Botschafter verzichtet. Sein Nachfolger wurde William Timken, der am 2. September 2005 sein Amt antrat; zwischenzeitlich hatte John Cloud den Posten kommissarisch inne.

Dan Coats ist seit 1995 verheiratet und hat drei erwachsene Kinder.

Senats-Wahl 2010

Am 10. Februar 2010 bestätigte Coats, dass er nach Indiana umzieht, um sich um seinen früheren Senatssitz zu bewerben. Diesen hatte nach ihm der Demokrat Evan Bayh eingenommen, der auf eine erneute Kandidatur verzichtete. In den innerparteilichen Vorwahlen setzte Coats sich gegen den ehemaligen Kongressabgeordneten John Hostettler durch, der der Tea-Party-Bewegung zugerechnet wird.[1] Bei den Senatswahlen am 2. November 2010 gewann Coats mit 54,6 Prozent der Stimmen deutlich gegen den demokratischen Kongressabgeordneten Brad Ellsworth, der auf 40 Prozent kam. Somit konnte er am 3. Januar 2011 erneut in den US-Senat einziehen.[2]

Einzelnachweise

  1. Ryan Elijah (February 10, 2010): Dan Coats Confirms Bid for U.S. Senate. Indiana's NewsCenter. Abgerufen am 10. Februar 2010.
  2. [1] Election Results 2010 Indiana, abgerufen am 4. November 2010

Weblinks

 Commons: Dan Coats – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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