Collegium Instrumentale Alois Kottmann

Collegium Instrumentale Alois Kottmann

Das Collegium Instrumentale Alois Kottmann wurde im Jahr 1968 von seinem Namensgeber, dem deutschen Violinisten Alois Kottmann, in Frankfurt am Main gegründet. Das Streicher-Orchester wurde durch internationale Auftritte und international bekannte Solisten einer größeren Öffentlichkeit bekannt.[1][2]

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Collegium Instrumentale Alois Kottmann ist aus der musikberuflichen Ausbildung in den von Prof. Alois Kottmann geleiteten Violinklassen an Dr. Hoch’s Konservatorium in Frankfurt am Main sowie der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main und der Hochschule für Musik Mainz hervorgegangen und wurde von den Beteiligten auch nach deren Hochschulstudium fortgeführt. Junge Geiger wurden solistisch gefördert. Nach mehrjährigem Ensemblestudium wurde seinerzeit beschlossen, öffentliche Konzerte zu veranstalten.[3]

Das Collegium Musicale Alois Kottmann ist das glänzende Ergebnis eines engagierten Ausbildungskonzeptes seines Gründers Alois Kottmann.

Dr. h. c. Petra Roth, Oberbürgermeisterin der Stadt Frankfurt am Main[4]

Margrit von Bethmann und Alois Kottmann begründeten in den 1970er Jahren die Senckenberg-Konzerte, die in jährlichem Turnus durchgeführt werden. Veranstalter ist der Förderverein Vereinigung der Freunde des Collegium Instrumentale Alois Kottmann e. V. im Zusammenwirken mit dem Kulturdezernat der Stadt Frankfurt am Main und seit jüngerer Zeit auch mit der Initiative Senckenberg-Kultur. Im Verlauf der Senckenberg-Konzerte gelangen unter anderen Werke Frankfurter Komponisten zur Aufführung.

Weitere geeignete Podien ergaben sich 1980 durch die Begründung der überregional renommierten Gallus-Konzerte in Flörsheim am Main sowie der Philippsruher Schlosskonzerte in Hanau im Jahr 1987. Regelmäßig nimmt das Collegium Instrumentale Alois Kottmann auch an den Internationalen Musiktagen Hessen Main-Taunus Hofheim in Hofheim am Taunus teil.[5]

Das Collegium Musicale Alois Kottmann ist ein Ensemble, von dem Kritiker immer wieder ins Schwärmen geraten: Mit der Unbeirrbarkeit eines Lichtstrahls führt Kottmann seine Ensemblemitglieder geradewegs zum Nerv des künstlerischen Ausdruckmittels Musik.

Achim Heidenreich, Frankfurter Allgemeine Zeitung

Für die Aufführung größerer symphonischer Werke arbeitet das Orchester regelmäßig mit den Solo-Bläsern der großen Orchester des Rhein-Main-Gebietes zusammen. Eine besondere Symbiose wurde bei den Proben und Aufnahmen für eine gemeinsame CD mit dem Jazzmusiker Albert Mangelsdorff erzielt, der dafür Denk ich an Bosnien für Posaune und Streicher und die Miniaturen für Violine und Posaune komponierte.[6]

Die Besonderheit (des Collegium Instrumentale Alois Kottmann) besteht erstens darin, dass der beseelte Klang Vorrang hat vor äußerer Brillanz und zweitens, dass man sich hauptsächlich um geistige Durchdringung bemüht, nicht um gefälligen Effekt.

Prof. Dr. h. c. Peter-Lukas Graf, Flötist, Dirigent und Hochschuldozent

Aus Anlass des 40-jährigen Bestehens des Streicher-Orchesters erschienen im Jahr 2008 eine CD und eine Festschrift.

Tournee in Übersee

Das Collegium Instrumentale Alois Kottmann gastierte mit Unterstützung des Fördervereins unter anderem im Vereinigten Königreich, in den Vereinigten Staaten und in Mexiko.

Regelmäßige Konzerte

Das Collegium Instrumentale Alois Kottmann tritt regelmäßig bei den Gallus-Konzerten in Flörsheim am Main, den Internationalen Musiktagen Hessen Main-Taunus Hofheim in Hofheim am Taunus, den Philippsruher Schlosskonzerten in Hanau und den Senckenberg-Konzerten im gleichnamigen Museum in Frankfurt am Main auf.

Förderverein

Schon bald nach der Gründung des Orchesters konstituierte sich auf Initiative Margrit von Bethmanns die Vereinigung der Freunde des Collegium Instrumentale Alois Kottmann e. V. im Hause Bethmann. Den Vorsitz übernahm der Frankfurter Mäzen Dr. Rüdiger Volhard, nach ihm übernahm der Bankier Hans Ludolf Koch (Hauck & Aufhäuser) dieses Ehrenamt. Heute wird der Verein von dem Geiger Boris Kottmann geführt, dem Sohn von Alois Kottmann. Zielsetzung war und ist die Pflege der Frankfurter Streichertradition nach Carl Flesch. In diesem Kontext wurden und werden die Werke Frankfurter Komponisten und junge Talente gefördert.[7]

Dem Vorstand gehören aktuell Heide Bodensohn, Dr. Marita Bodensohn und Moritz Freiherr von Bethmann (Financial Market Partners) an.

Soziales Engagement

Das Collegium Instrumentale Alois Kottmann engagiert sich in Benefiz-Konzerten für die Drogenhilfe, für die Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft und die Initiative Menschen für Menschen von Karlheinz Böhm, der eine CD gewidmet wurde.

Der Leiter des Orchesters, Alois Kottmann, wurde von der ehemaligen Präsidentin des Deutschen Bundestages, Annemarie Renger, zum Ehrenmitglied der Drogenhilfe 80 ernannt.

Hörfunk und Fernsehen

  • Zusammen mit dem Figuralchor des Hessischen Rundfunks unter der Leitung von Prof. Alois Ickstadt entstand für die ARD eine Vielzahl von Hörfunksendungen
  • ZDF-Dokumentation Passion und Leidenschaft (1985), mit Adalbert Kraus, Ernst Gerold Schramm, Collegium Instrumentale Alois Kottmann, Alois Kottmann (vl), Regie: Meinolf Fritzen

Audio on Demand

Diskographie

  • Johann Sebastian Bach: Konzert a-Moll für Violine, Basso continuo und Streicher, Konzert E-Dur für Violine, Basso continuo und Streicher, Konzert d-Moll für zwei Violinen, Basso continuo und Streicher. Solisten: Alois Kottmann (vl), Boris Kottmann (vl), Basso continuo wird ausgeführt mit Theorbe. Melisma 7210-2, Oestrich-Winkel.
  • Albert Mangelsdorff: Denk ich an Bosnien für Posaune und Streicher; Miniaturen für Violine und Posaune; Richard Rudolf Klein: Kontradiktion für Violine, Posaune und Streicher; Paul Hindemith: Sonate Nr. 2 für Violine solo. Solisten: Albert Mangelsdorff (trb), Alois Kottmann (vl), Bruno Suys (kb). Melisma 7239-2, Oestrich-Winkel.
  • Joseph Haydn: Die sieben letzten Worte des Erlösers am Kreuz. Mit Zwischentexten von Peter Härtling. Rezitation Karlheinz Böhm. Melisma 7016-2, Oestrich-Winkel.
  • Georg Friedrich Händel: Der Messias. Ausführende: Sharon Markovich (Sopran). Hildegard Laurich (Alt), Adalbert Kraus (Tenor), Ernst Gerold Schramm (Bass), Figuralchor des Hessischen Rundfunks, Alois Ickstadt (Dirigent). Melisma 6046, Oestrich-Winkel.
  • Paul Hindemith: Trauermusik für Violine und Streicher; Richard Rudolf Klein: Canto für Violine und Streicher; Edvard Grieg: Aus Holbergs Zeit op. 40; Edward Elgar: Serenade op. 20; Samuel Barber: Adagio for Strings. Melisma 7098-2, Oestrich-Winkel.
  • Felix Mendelssohn Bartholdy: Sinfonien Nr. 12 g-Moll und Nr. 9 c-Moll für Streichorchester. Melisma 7031-2, Oestrich-Winkel.
  • Joseph Haydn: Konzert C-Dur für Violine und Streichorchester; Sinfonie Nr. 88 G-Dur Hob. I: 88. Solist: Alois Kottmann (vl). Melisma 7262, Oestrich-Winkel.
  • Joseph Haydn: Die Schöpfung. Oratorium für Soli, Chor und Orchester. Solisten: Dorothea Wirtz (Sopran), Adalbert Kraus (Tenor), Ernst Gerold Schramm (Bass), Figuralchor des Hessischen Rundfunks, Bläser des Frankfurter Museumsorchesters, Alois Ickstadt (Dirigent). Melisma 706, Oestrich-Winkel.
  • Johann Sebastian Bach: Kantate Herz und Mund und Tat und Leben. BWV 147; Joseph Haydn: Missa in d-Moll in angustiis Hob. XXII:11 (Messe in der Bedrängnis, auch: Nelson-Messe). Ausführende: Ulrike Sonntag (Sopran), Alison Browner (Alt), Adalbert Kraus (Tenor), Ernst Gerold Schramm (Bass), Figuralchor des Hessischen Rundfunks, Alois Ickstadt (Dirigent). Melisma 726, Oestrich-Winkel.
  • Johann Sebastian Bach: Johannes-Passion BWV 245. Ausführende: Ulrike Sonntag (Sopran), Alison Browner (Alt), Adalbert Kraus (Tenor), Ernst Gerold Schramm (Bass), Figuralchor des Hessischen Rundfunks, Alois Ickstadt (Dirigent). Melisma 7058, Oestrich-Winkel.
  • Johann Sebastian Bach: Messe h-Moll BWV 232. Ausführende: Ulrike Sonntag (Sopran), Alison Browner (Alt), Adalbert Kraus (Tenor), Ernst Gerold Schramm (Bass), Figuralchor des Hessischen Rundfunks, Dirigent: Alois Ickstadt. Melisma 7023-2, Oestrich-Winkel.
  • Felix Mendelssohn Bartholdy: Konzert d-Moll für Violine und Streicher; Richard Rudolf Klein: Canto für Violine und Streicher; Johanna Senfter: Konzert für zwei Violinen und Streichorchester c-Moll. Solisten: Alois Kottmann (vl), Boris Kottmann (vl). Melisma 7248-2, Oestrich-Winkel.
  • Ernest Bloch: Suite 1; Max Reger: Präludium und Fuge h-Moll op. 117/1; Eugène Ysaÿe: Sonate d-Moll (Ballade) op. 27 Nr. 3; Igor Strawinsky: Élégie; Johann Sebastian Bach: Sonate C-Dur BWV 1005. Solist: Alois Kottmann (vl). Melisma 7100-2, Oestrich-Winkel.
  • Wolfgang Amadeus Mozart: Sinfonie A-Dur KV 201. Solist: Alois Kottmann (vl). Peter Härtling spricht Texte aus Hindemiths Bach-Rede aus dem Jahr 1950. Paul Hindemith: Trauermusik für Violine solo und Streicher; Duette für zwei Violinen. Solisten: Alois Kottmann (vl), Boris Kottmann (vl); Johann Sebastian Bach: Chaconne aus der Partita d-Moll für Violine solo, BWV 1004. Solist: Alois Kottmann. Melisma 7099-2, Oestrich-Winkel.
  • Wolfgang Amadeus Mozart: Missa C-Dur KV 317 Krönungsmesse Regina coeli, KV 127; Felix Mendelssohn-Bartholdy: Herr Gott, du bist unsere Zuflucht / Um unsrer Sünden willen; Joseph Rheinberger: Abendlied op. 79/6. Solisten: Ulrike Sonntag (Sopran), Alison Browner (Alt), Adalbert Kraus (Tenor), Ernst Gerold Schramm (Bass), Figuralchor des Hessischen Rundfunks, Alois Ickstadt (Dirigent). Melisma 7035, Oestrich-Winkel.
  • Robert Schumann: Sonate a-Moll op. 105; Sonate d-Moll op. 121. Solisten: Alois Kottmann (vl), Günter Ludwig (p). Melisma 7101, Oestrich-Winkel.
  • Johannes Brahms: Sonate Nr. 1 G-Dur op. 78; Sonate Nr. 2 A-Dur op. 100; Sonate Nr. 3 d-Moll op. 108. Solisten: Alois Kottmann (vl), Günter Ludwig (p). Melisma 7102, Oestrich-Winkel.
  • Cesar Franck: Sonate A-Dur; Max Reger: Sonate Nr. 2 D-Dur op. 3. Solisten: Alois Kottmann (vl), Günter Ludwig (p). Melisma 7018, Oestrich-Winkel.
  • 40 Jahre Collegium Instrumentale Alois Kottmann – Polyphonie. Felix Mendelssohn Bartholdy: Violinkonzert d-Moll; Richard Rudolf Klein: Canto für Violine und Streichorchester; Johanna Senfter: Konzert für 2 Violinen und Streichorchester c-Moll. Solisten: Alois Kottmann (vl), Boris Kottmann (vl). Melisma 6735519, Oestrich-Winkel.

Literatur

  • Vereinigung der Freunde des Collegium Instrumentale Alois Kottmann e. V. (Hrsg.): 40 Jahre Collegium Instrumentale Alois Kottmann. Festschrift. Mit Grußworten von Dr. h. c. Petra Roth, Dr. h. c. Traudl Herrhausen, Prof. Dr. h. c. Peter-Lukas Graf, Helmuth Fintl, Prof. Richard Rudolf Klein und Prof. Alois Ickstadt. Verlag Otto Lembeck. Frankfurt am Main 2008.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Collegium Instrumentale Alois Kottmann auf: miz.org
  2. Collegium Instrumentale Alois Kottmann auf: kulturportal-hessen.de
  3. Collegium Instrumentale Alois Kottmann auf: alois-kottmann.de
  4. 40 Jahre Collegium Instrumentale Alois Kottmann. Festschrift. Frankfurt am Main 2008
  5. Pädagoge aus Überzeugung – Der Geiger Kottmann und die Menschlichkeit in: Frankfurter Rundschau, 14. Oktober 2008
  6. Gleichklang der Seelen. Das Collegium Instrumentale Alois Kottmann rührt die Herzen der Zuhörer an. in: Frankfurter Rundschau, 17. Oktober 2008
  7. Vereinigung der Freunde des Collegium Instrumentale Alois Kottmann e. V. auf: alois-kottmann.de

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