cmd.exe

cmd.exe
cmd.exe
Screenshot
cmd.exe, Lorem ipsum anzeigend
Basisdaten
Entwickler Microsoft Corporation
Betriebssystem OS/2, Windows NT
Kategorie Kommandozeileninterpreter
Lizenz MS-EULA
Deutschsprachig ja
www.microsoft.de

Die ausführbare Datei cmd.exe ist der Kommandozeileninterpreter der Betriebssysteme OS/2 und Windows NT.

Das Programm stellt direkt einzugebende Befehle bereit, mit denen beispielsweise Dateien kopiert, verschoben oder entfernt werden können. Die Syntax der Befehle entspricht im Grundsatz der unter MS-DOS/PC DOS mit dessen Kommandozeileninterpreter COMMAND.COM, der jedoch um zahlreiche Funktionen erweitert wurde. Einige interne Befehle sind verbessert worden, beispielsweise for und if. Außer den internen Befehlen stehen dem Anwender noch zahlreiche weitere Programme, als Exe-Dateien oder Shell-Skripte zur Verfügung. Anzumerken sei, dass es sich bei der cmd.exe um eine native Win32-Anwendung handelt, so dass der Name „DOS-Eingabeaufforderung“ falsch ist.

Wenn cmd.exe über eine Dateiverknüpfung gestartet wird, ist das Fenster mit dem Namen der Verknüpfung betitelt. Der Name der im Startmenü vorgesehenen Verknüpfung lautet „Eingabeaufforderung“.

Inhaltsverzeichnis

Wichtige Befehle

Alle Befehle werden von cmd.exe „case insensitive“ (unabhängig der Klein- oder Großschreibung) interpretiert.

Befehl Beschreibung
help Liste aller internen Befehle oder mit nachfolgend angegebenem Befehl Hilfe dazu
echo Ausgabe einer Zeichenkette, außerdem mit dem Parameter off Ausschalten der Anzeige jedes Befehls in Batchskripten (häufig mit vorangestelltem „@“, um auch den echo off-Befehl selbst nicht anzuzeigen), echo on Schaltet die Anzeige wieder ein
set Definition oder Ausgabe von Umgebungsvariablen: set a=b definiert eine Variable a mit dem Wert b; set gibt alle vorhandenen Variablen aus, und (z. B.) set path alle, deren Name mit path beginnt
dir Liste der Dateien und Verzeichnisse im aktuellen oder nachfolgend angegebenen Verzeichnis
tree1 Anzeigen untergeordneter Verzeichnisse (Baumdarstellung)
cd oder chdir Wechsel in ein nachfolgend angegebenes Verzeichnis, sofern dies kein UNC-Pfad ist
chkdsk c:1 Überprüfen der Festplatte (C: durch Partition ersetzen); der Parameter /f repariert eventuell gefundene Fehler
type Ausgabe einer Datei
copy Kopieren einer oder mehrerer Dateien
xcopy1 Kopieren eines ganzen Verzeichnisbaums
netstat1 Anzeigen aller aktiven Netzwerkdienste
ren2 Umbenennen einer Datei
move2 Verschieben einer Datei
md oder mkdir Erstellen eines Verzeichnisses
rd oder rmdir Löschen eines leeren Verzeichnisses, bei der Verwendung der Option /s wird auch der Inhalt des Ordners sowie die Unterordner mitsamt Inhalt gelöscht: rmdir /s
del oder erase Löschen einer Datei
format1 Formatieren einer angegebenen Partition
more1, 3 Anzeige einer Datei, im Gegenteil zu type erfolgt die Ausgabe seitenweise
exit Mit "exit" beendet man das aktuelle Batchskript (mit den Parameter /b) oder das Programm cmd.exe und kehrt zu dem Programm, das cmd.exe gestartet hat
cls Löschen des Bildschirms
title Ändern des Fenstertitels
attrib1 Anzeige/Ändern der Dateiattribute A, D, H, R, S4
cacls1 Ändern der Dateiberechtigungen (ACL)
net user1 Anzeigen der Benutzer
net user (name des Benutzers) *1 Kennwortänderung des Benutzers (Man sieht es nicht aber es funktioniert)
ping1, 3 Zum Prüfen einer TCP/IP-Verbindung. z. B. ping de.wikipedia.org

1 Externe Programme; die jeweiligen Programme sind nicht in cmd.exe eingebaut.
2 Im Unterschied zum Unix-Befehl mv, der beide Funktionen vereint, sind ren und move nicht identisch
3 mit gegenüber dem Unix-Befehl geänderter Aufrufsyntax
4 Archiv, Directory (nur lesbar), Hidden, Readonly, System; siehe File Allocation Table

Wenn ein Programm aus cmd.exe heraus aufgerufen wird, ohne einen Verzeichnispfad anzugeben, sucht cmd.exe dieses Programm zunächst im aktuellen Verzeichnis, das der Eingabeaufforderung vorangestellt ist, und anschließend in den Pfaden, die in der Umgebungsvariablen PATH eingetragen sind.

Zeichenfolgen

Zur Beschleunigung von Massenänderungen ermöglichen viele Befehle die Verwendung von Wildcards, also Zeichen, die als Platzhalter eingesetzt werden können:

Zeichen Beschreibung
* Steht für eine beliebige Anzahl beliebiger Zeichen. So löscht etwa der Befehl del *.* (nach Bestätigung) alle Dateien, die irgendwo einen Punkt im Namen enthalten, im aktuellen Arbeitsverzeichnis.
 ? Steht für genau ein beliebiges Zeichen. dir ???.txt listet zum Beispiel alle Textdateien auf, die aus genau drei Zeichen und der Endung ".txt" bestehen.

Wenn Datei- oder Verzeichnisnamen Leerzeichen oder Zeichen mit spezieller Bedeutung enthalten, zum Beispiel Kommata, müssen sie einigen Befehlen in Anführungszeichen übergeben werden.

Beispiel:

dir "C:\Dokumente und Einstellungen"

Stattdessen kann der Name einer Datei oder eines Pfades mittels der 8.3-Konvention (max. 8 Zeichen für den Namen und max. 3 Zeichen für die Dateiendung) angegeben werden. Mit "dir /x" wird eine zusätzliche Spalte mit dieser Darstellung ausgegeben.

Beispiel:

dir C:\dokume~1

Umleitungen

Es ist möglich, die Aus- und Eingabe von Kommandozeilenprogrammen und Befehlen aus oder in Dateien umzuleiten. Dazu stehen die beiden Verknüpfungszeichen ">" und "<" zur Verfügung, bzw. für die Umleitung der Fehlerausgabe mit "2>". Zudem ist es möglich, Ausgaben an das Ende einer Datei anzuhängen. Dazu verwendet man ">>". Die Ausgaben eines Programms in den Eingabedatenstrom eines anderen umzuleiten funktioniert durch Einsatz einer Pipe mit dem Zeichen "|". Dieses spezielle Umleitungszeichen hat bei Cmd.exe aber eine andere Funktion als bei COMMAND.COM: es erzeugt zwei Prozesse sowie eine Pipe dazwischen (wie auf einem Unix-Betriebssystem), und nicht wie bei der COMMAND.COM eine Temporärdatei, in die zunächst die gesamte Ausgabe des Befehls links von der Pipe umgeleitet wird.

Umleitungen sind auch ein Weg, an verschiedene Datenströme zu gelangen, die in NTFS ein- und derselben Datei zugeordnet sind. Dazu schreibt man hinter den Dateinamen der Datei einen Doppelpunkt gefolgt von der Nummer des Datenstromes, also beispielsweise "> BEISPIEL.TXT:42" oder "< BEISPIEL.TXT:42".

Parameter

cmd.exe kann mit folgenden Parametern gestartet werden:

Parameter Beschreibung
/? Liste aller Parameter und weitere Hilfe, entspricht dem Befehl help cmd.
/k Führt das nachfolgende Kommando aus und lässt das Kommandozeilenfenster geöffnet.
/c Führt das nachfolgende Kommando aus und schließt danach das Kommandozeilenfenster.
/s Ändert die Behandlung von Zeichenfolge nach /c oder /k.
/q Unterdrückt jegliche Ausgabe.
/d Deaktiviert das Ausführen von AutoRun-Befehlen.
/a Ausgabe im ‚ANSI‘-Format.
/u Ausgabe im Unicode-Format.
/t:VH Legt die Vorder- (V) und die Hintergrundfarbe (H) fest.
/e:ON Aktiviert die Befehlserweiterungen.
/e:OFF Deaktiviert die Befehlserweiterungen.
/f:ON Aktiviert die Vervollständigung von Datei- und Verzeichnisnamen.
/f:OFF Deaktiviert die Vervollständigung von Datei- und Verzeichnisnamen.
/v:ON Aktiviert die verzögerte Erweiterung von Umgebungsvariablen.
/v:OFF Deaktiviert die verzögerte Erweiterung von Umgebungsvariablen.

Resource Kit Tools

Der Funktionsumfang von cmd.exe reicht für viele praktische Fälle nicht aus, insbesondere im Vergleich zu seinen Wettbewerbern aus dem UNIX-Umfeld. Microsoft reagierte mit einer kostenlosen Erweiterung namens Resource Kit Tools, aktuell in der Version Windows Server 2003 Resource Kit Tools. Auch wenn der Name Windows Server 2003 aufführt, so sind die meisten Erweiterungen auch in früheren Betriebssystemen lauffähig. Die zugehörigen Dokumentationen listen hier explizit auch Windows 2000 und Windows XP auf. Eine von vielen Funktionserweiterungen ist beispielsweise robocopy.exe, ein Programm für cmd.exe zum Kopieren, Synchronisieren und Überwachen auf Veränderungen von Dateien oder ganzen Verzeichnissen (in Windows Vista, Windows 7 und Windows Server 2008 bereits ohne Resource Kit integriert).

Siehe auch

Weblinks


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