Christuskirche (Konstanz)

Christuskirche (Konstanz)
Christuskirche Konstanz
Portal

Die Christuskirche ist ein Kirchengebäude der altkatholischen Kirche in der Altstadt von Konstanz am Bodensee, unweit des Konstanzer Münsters, zur Konzilstraße hin.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Christuskirche wurde als Jesuitenkirche in den Jahren 1604 bis 1607 im Spätrenaissance-Stil erbaut. Um die Kirche herum entstanden ein Kolleg und ein Gymnasium. Als Patron erhielt die Kirche den heiligen Konrad, Bischof von Konstanz in den Jahren 934–975.

Der Kirchbau ist nach römischen Vorbildern als Wandpfeilerkirche mit eingezogenem Chor gebaut und hatte zunächst eine Flachdecke. 1682 wurde die Kirche durch den Jesuiten Heinrich Mayer umgebaut, und erhielt ein stuckverziertes Tonnengewölbe im Stil des Barock. 1929–1930 wurde das einsturzgefährdete Gewölbe durch ein Scheingewölbe ersetzt, das mittels einer Stahlaufhängung im Dachstuhl hängt.

1773 wurde der Jesuitenorden aufgehoben. Das Gymnasium wurde privatisiert, die Kirche selbst diente als Gymnasialkirche für Schulgottesdienste. 1904 wurde die Kirche der altkatholischen Gemeinde von Konstanz zur Nutzung überlassen. Seit 1962 steht die Kirche im Besitz des Landes Baden-Württemberg.

In den vergangenen Jahren wurde das Gebäude außen saniert. In den kommenden Jahren steht eine umfassende Innensanierung bevor.[1]

Ausstattung

Bis 1610 erhielt die Kirche ihre erste Ausstattung. Erhalten sind davon u.a. eine Marien-Statue mit Kind, die von dem niederländischen Meister Hans Morinck geschaffen wurde. Erhalten sind auch 15 Rosenkranzbilder an den Pfeilern des Langhauses. Sie stammen von einem unbekannten Künstler, sind auf Holz gemalt und tragen das Wappen des jeweiligen Stifters.

Im Chorraum befinden sich vier Gemälde mit Portraits der Jesuiten-Heiligen (Aloisius von Gonzaga, Ignatius von Loyola, Stanislaus Kostka und die japanischen Märtyrer). Die Gemälde stammen wohl aus der Zeit um 1683.

Die jetzige Innenausstattung im Rokoko-Stil stammt wohl aus den Jahren 1761–1763. Sämtliche Altäre wurden umgebaut, wobei die seitlichen Chor-Altäre entfernt wurden. Außerdem stammen die heutige Kanzel, Beichtstühle und Kirchenbänke aus dieser Zeit.[2]

  • Hochaltar mit vergoldetem, silberbeschlagenen Tabernakelaufsatz, Engelsfiguren aus Silber, als Kerzenträger links und rechts der Expositionsfläche für das Heilige Sakrament
  • Marienaltar im linken Seitenschiff, mit Gemälden von Fr.L. Hermann und mittelalterlicher Pietà
  • Sakramentsaltar im rechten Seitenschiff
  • Kanzel mit Darstellungen der Lebewesen der Offenbarung (auch Symbole für die vier Evangelien)
  • Madonnenbild aus dem XVIII. Jahrhundert, von Franz Brugger (Immenstadt), Kopie eines römischen Originals

Heilige

In der Kirche befinden sich mehrere Reliquien. Außerdem ruhen dort Gebeine des hl. Constantius von Perugia, des hl. Urban und des hl. Felicianus.

Einzelnachweise

  1. Ausführliche Informationen zur Sanierung der Christuskirche
  2. Nähere Informationen zur Ausstattung

Siehe auch

Sehenswürdigkeiten in Konstanz

Weblinks

 Commons: Christuskirche (Konstanz) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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