Christophe Lemaitre

Christophe Lemaitre
Medaillenspiegel
Christophe Lemaitre bei den Europameisterschaften 2010
Christophe Lemaitre bei den Europameisterschaften 2010
Sprinter
FrankreichFrankreich Frankreich
Weltmeisterschaften
Silber 2011 Daegu 4 × 100 m
Bronze 2011 Daegu 200 Meter
Europameisterschaftenen
Gold 2010 Barcelona 100 Meter
Gold 2010 Barcelona 200 Meter
Gold 2010 Barcelona 4 × 100 m
Halleneuropameisterschaften
Bronze 2011 Paris 60 Meter
Juniorenweltmeisterschaften
Gold 2008 Bydgoszcz 200 Meter
Junioreneuropameisterschaften
Gold 2009 Novi Sad 100 Meter

Christophe Lemaitre (fälschlicherweise[1] häufig auch Lemaître geschrieben; * 11. Juni 1990 in Annecy) ist ein französischer Sprinter. Mit seiner Bestzeit von 9,92 s ist er der bisher einzige weiße Sprinter weltweit, der den 100-Meter-Lauf in unter 10 Sekunden gelaufen ist.

Inhaltsverzeichnis

Karriere und Erfolge

International trat er zum ersten Mal bei den Leichtathletik-Jugendweltmeisterschaften 2007 in Ostrava in Erscheinung. Dort belegte er im 100-Meter-Lauf den vierten und im 200-Meter-Lauf den fünften Rang. Ein Jahr später gewann er bei den Leichtathletik-Juniorenweltmeisterschaften 2008 in Bydgoszcz die Goldmedaille über 200 m. Daraufhin wurde er als Ersatzläufer für die französische 4-mal-100-Meter-Staffel bei den Olympischen Spielen in Peking nominiert, kam dort aber nicht zum Einsatz.

Seit 2009 startete er auch im Erwachsenenbereich. Bei den Halleneuropameisterschaften in Turin erreichte er im 60-Meter-Lauf die Halbfinalrunde. Das herausragende Ergebnis dieser Saison erzielte er jedoch bei den Junioreneuropameisterschaften in Novi Sad. Er gewann den Titel über 100 m in 10,04 s und verbesserte damit den Junioreneuroparekord von Dwain Chambers um zwei Hundertstelsekunden.[2]

Mit dieser Leistung reiste Lemaitre als schnellster Europäer in der Weltjahresbestenliste zu den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2009 in Berlin an, wo er mit der fünftschnellsten Zeit aller Teilnehmer der ersten Runde souverän in das Viertelfinale einzog. Dort wurde er jedoch wegen eines Fehlstarts disqualifiziert. Mit der französischen 4-mal-100-Meter-Staffel belegte er den achten Platz.

Am 9. Juli 2010 lief er bei den Französischen Meisterschaften in Valence die 100 Meter in 9,98 s und blieb damit als weltweit erster weißer Sprinter unter 10 Sekunden.[3] Außerdem unterbot er damit den französischen Landesrekord von Ronald Pognon um eine Hundertstelsekunde. Am folgenden Tag sicherte er sich in 20,16 s auch den Titel im 200-Meter-Lauf und egalisierte damit den fast 23 Jahre alten französischen Rekord von Gilles Quénéhervé. Bei den Europameisterschaften 2010 in Barcelona gewann er auf der Distanz von 100 m in 10,11 s. Damit ist seit der den Europameisterschaften 1962, wo Claude Piquemal gewann, wieder ein Franzose auf dieser Distanz Europameister. Auch über 200 m gewann er den Europameistertitel. Am letzten Wettkampftag holte er mit der 4-mal-100-Meter-Staffel seine dritte Goldmedaille bei diesen Europameisterschaften. Durch seine drei Siege ist Lemaitre der erste Athlet, der auf diesen drei Distanzen bei denselben Europameisterschaften jeweils die Goldmedaille gewann.[4] Im selben Jahr wurde er von der Sportzeitung L’Équipe zu Frankreichs Sportler des Jahres („Champion des champions“) gewählt.

Am 29. August 2010 steigerte Lemaitre bei der IAAF World Challenge im italienischen Rieti seine persönliche Bestleistung über 100 Meter um eine Hundertstelsekunde. In dem Rennen, in dem fünf Läufer unter 10 Sekunden blieben, belegte er hinter Nesta Carter, Ryan Bailey und Mario Forsythe in 9,97 s den vierten Platz.[5]

Bei den Halleneuropameisterschaften 2011 in Paris gewann Lemaitre hinter dem Portugiesen Francis Obikwelu und dem Briten Dwain Chambers die Bronzemedaille im 60-Meter-Lauf. In der Freiluftsaison gelangen ihm weitere Verbesserungen im 100-Meter-Lauf. Am 7. Juni 2011 steigerte er sich in Montreuil auf 9,96 s.[6] Elf Tage später lief er bei seinem Sieg bei den Leichtathletik-Team-Europameisterschaftn in Stockholm abermals eine Hundertstelsekunde schneller. Damit erzielte er die beste Zeit eines Europäers in den letzten sieben Jahren, seit Francis Obikwelu bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen den Europarekord auf 9,86 s verbessert hatte. Kurz darauf lief Lemaitre bei der Athletissima in Lausanne erneut 9,95 s und wurde Dritter hinter den Jamaikanern Asafa Powell und Michael Frater.[7] Bei den Französischen Meisterschaften am 29. Juli 2011 verbesserte er seine Zeit auf 9,92 s.

Bei den Weltmeisterschaft in Daegu kam Lemaitre über 100 Meter nach 10,19 s als Vierter ins Ziel. Im 200-Meter-Lauf sicherte er sich hinter Usain Bolt aus Jamaika und Walter Dix aus den Vereinigten Staaten die Bronzemedaille. Mit 19,80 s unterbot er seine Bestzeit und den französischen Rekord um 36 Hundertstelsekunden. Zum Europarekord des Italieners Pietro Mennea fehlten ihm nur acht Hundertselsekunden. In der 4-mal-100-Meter-Staffel gewann er zusammen mit Teddy Tinmar, Yannick Lesourd und Jimmy Vicaut in 38,20 s die Silbermedaille hinter der jamaikanischen Mannschaft, die mit 37,04 s einen neuen Weltrekord erzielte.

Christophe Lemaitre hat bei einer Körpergröße von 1,89 m ein Wettkampfgewicht von 74 kg. Er wird von Pierre Carraz trainiert und startet für den AS Aix-les-Bains.

Bestleistungen

  • 100 m: 9,92 s (NR), 29. Juli 2011, Albi
  • 200 m: 19,80 s (NR), 3. September 2011, Daegu
  • 60 m (Halle): 6,55 s, 13. Februar 2010, Aubière

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Le Républicain Lorrain: Lemaitre, enfant du paradis (frz.), 30. Mai 2009
  2. leichtathletik.de: U20-EM - Christoph Lemaitre läuft Europa-Rekord, 24. Juli 2009.
  3. Informationen zur Meisterschaft, Webseite 20minutes.fr, französisch
  4. Informationen zur EM 2010 in Barcelona ARD-Webseite der Sportschau, abgerufen August 2010
  5. IAAF.org: Rudisha lowers 800m World record again, 1:41.01; Carter dashes 9.78sec in Rieti (englisch), 29. August 2010
  6. L’Équipe: Christophe Lemaitre : «Logique» (französisch), 8. Juni 2011
  7. Welt Online: Powell läuft Weltjahresbestzeit über 100 Meter, 30. Juni 2011

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