Chris Anderson (Journalist)

Chris Anderson (Journalist)
Chris Anderson

Chris Anderson (* 1961 in London) ist ein US-amerikanischer Journalist und Chefredakteur der Zeitschrift Wired. Vorher war er bei dem britischen Wirtschaftsblatt The Economist beschäftigt.[1]

Inhaltsverzeichnis

Ideen

Anderson sorgte mit seiner Long-Tail-Theorie, die er im Jahre 2004 in einem Artikel für Wired erstmals vorstellte, für Aufsehen in und außerhalb der Computer- und Medienbranche. In einem gleichnamigen Buch aus dem Jahre 2006 (The Long Tail. Why the Future of Business Is Selling Less of More.) erläuterte er sie näher. Es geht dabei um das Phänomen, dass neben den sogenannten Blockbustern z. B. im Musikgeschäft heutzutage beträchtliche Kaufkraft auch in Nischenmärkte mit weniger bekannten Künstlern entfalle[2] und so der Anteil der Hits relativ gesehen abnehme, Dies werde möglich gemacht durch moderne Produktionstechniken wie z. B. Musiksoftware zum Selberaufnehmen von Musiktiteln, das Internet als Distributionsmedium sowie Foren wie MySpace oder auch Amazon, in den weniger die Werbebotschaften der Produzenten als vielmehr die Beurteilungen durch sogenannte Peers über den Erfolg eines Musikstücks oder eines Künstlers entschieden. Anderson ist auch einer der Vordenker des Web-2.0-Journalismus. Im Interview mit Focus Online sagte er im Jahr 2010: „Ich denke gar nicht mehr in solchen Kategorien wie ‚Journalismus‘. Mir geht es um etwas anderes: Es ist offensichtlich, dass das Internet Verbreitungskanäle für jedermann geöffnet hat. Heutzutage hat eine überwältigende Mehrheit all jener Nutzer, die schreiben, Videos und Hörstücke produzieren – also alle denkbaren Arten von Inhalten produzieren, die vorher den traditionellen Medien vorbehalten waren –, nichts mehr mit berufsmäßigem Journalismus zu schaffen. Diese Nutzer stehen direkt mit qualifizierten Journalisten im Wettbewerb.“[3]

Plagiatsvorwurf 2009

Bei der Vorstellung seines Buches Free im Juni 2009 warf ein Rezensent Anderson vor, weite Strecken seines Buches unter anderem aus der Wikipedia übernommen zu haben.[4] Anderson gab zu, dies getan zu haben; eine ordentliche Herkunftsangabe sei bedauerlicherweise teilweise unterblieben, da er im Gespräch mit dem Verlag keine geeignete Zitierweise gefunden habe. Die Herkunftsangaben würden nachgereicht werden.[5]

Schriften

  • The Long Tail – der lange Schwanz. Nischenprodukte statt Massenmarkt – Das Geschäft der Zukunft. Aus dem Amerikanischen von Michael Bayer und Heike Schlatterer . Hanser, München 2007, ISBN 3-446-40990-4.
  • Free − Kostenlos: Geschäftsmodelle für die Herausforderungen des Internets. Campus, Frankfurt am Main 2009, ISBN 978-3-593-39088-8.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Interview mit Spiegel Online, 2002
  2. Interview mit ARTE 2007
  3. [http: http://www.focus.de/digital/internet/digitale-mediapolis/tid-16939/wired-chefredakteur-chris-anderson-man-muss-den-online-zugang-begrenzen_aid_472470.html]
  4. Virginia Quarterly Review, zuletzt gesehen am 16. Oktober 2009.
  5. Plagiarism Today, Huffington Post, zuletzt gesehen am 16. Oktober 2009.

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