Camp Marmal

Camp Marmal
Blick über das Camp
"Camp Nidaros, das Camp im Camp": Die Norweger
Blick Richtung Hindukusch

Das Camp Marmal (CM) ist das größte Feldlager der Bundeswehr außerhalb der Bundesrepublik Deutschland. Es liegt in Nähe der afghanischen Stadt Masar-e Sharif am Fuße des Hindukusch. Der militärische Teil des Regionalflughafens liegt auf dem Gebiet des Camps. Mit dem Bau des Feldlagers wurde im September 2005 begonnen, es hat eine Größe von ca. 2.000 m x 1.000 m. Innerhalb des CM liegt das norwegische Camp Nidaros. Namensgeber ist das angrenzende Marmalgebirge. Ursprünglich war allerdings der Name Camp Alexander geplant.

CM beherbergt den Stab der deutschen Streitkräfte in Afghanistan, das Regionalkommando Nord (Regional Command North - RC N) der International Security Assistance Force (ISAF) sowie die Kräfte der Quick Reaction Force (QRF). Diese wurde seit Juli 2008 erstmals durch die Bundeswehr gestellt und bis 2010 betrieben und schließlich durch zwei Ausbildungs-und Schutzbataillone ersetzt.

Generalmajor Hans-Werner Fritz, ist seit dem 20. Juni 2010 der Kommandeur des RC North und damit Kontingentführer Deutsches Einsatzkontingent ISAF.[1]

Zurzeit leisten insgesamt ca. 3.400 Soldaten ihren Dienst in Camp Marmal, davon 1.800 Deutsche. Weitere Kräfte stellen v.a. Vereinigte Staaten, Norwegen und Kroatien sowie 16 weitere Nationen, die vorwiegend der NATO angehören.

CM ist Ausgangsbasis für die Aufgaben der ISAF-Soldaten im Rahmen ihres Einsatzes im Norden Afghanistans. Objektschutz, Aufklärung und Nachrichtengewinnung sowie Projekte der Zivil-Militärischen Zusammenarbeit - CIMIC sind neben der Führung und Versorgung der fünf Provincial Reconstruction Teams (PRT) die Hauptaufgaben. Hier sind im Einsatzgeschwader Mazar-e Sharif auch die deutschen CH-53 und Transall stationiert. Die seit 2007 hier stationierten Tornados wurden im November 2010 wieder abgezogen.

Die fünf PRTs in Kunduz, Feyzabad, Meymaneh, Pol-e Khomri und Masar-e Sharif unterstehen dem RC North. Sie unterstützen und schützen die neun unter ihrer militärischen Verwaltung stehenden Provinzen beim Wiederaufbau. Dabei steht die Kooperation mit Nichtregierungsorganisationen (Non-Governmental Organizations - NGO) und afghanischen Sicherheitskräften im Vordergrund.

Inhaltsverzeichnis

Medizinische Versorgung

2007 wurde das deutsche Einsatzlazarett fertiggestellt. Es verfügt über die medizinischen Einrichtungen und Behandlungsmöglichkeiten eines gut ausgestatteten deutschen Kreiskrankenhauses. In erster Linie dient es als Notfallbehandlungseinrichtung für die Angehörigen der Internationalen Schutztruppe in Afghanistan (ISAF). Darüber hinaus steht es im Rahmen bestehender Verträge oder bei akuter Notfallbehandlung auch deutschen Staatsangehörigen in Afghanistan und Mitarbeitern von Hilfsorganisationen zur Verfügung. Im Rahmen freier Kapazitäten und Mittel werden auch einheimische afghanische Staatsbürger behandelt. Zu Ehren des im April 2010 gefallenen Arztes trägt es seinen Namen: "Oberstabsarzt Dr. Thomas Broer Lazarett".

Neben zwei OP-Einheiten stehen diverse Facharztambulanzen, eine Intensiv- sowie eine Pflegestation mit insgesamt 35 Betten zur Verfügung. Die personelle Ausstattung beläuft sich inklusive Klinikleitung, Apotheke und Labor auf ca. 80 Soldaten.

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Camp Marmal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Kontingentführer Deutsches Einsatzkontingent ISAF, auf der offiziellen Bundeswehr-Homepage; eingesehen am 18. Januar 2011
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