Reinhard-Mohn-Preis

Reinhard-Mohn-Preis

Der Reinhard-Mohn-Preis (Eigenschreibweise der Bertelsmann Stiftung Reinhard Mohn Preis) ist ein Preis mit der Zielsetzung, innovative und exemplarische Lösungsansätze für politische und gesellschaftliche Problemfelder auszuzeichnen. Er wird von der Bertelsmann Stiftung in Gütersloh vergeben und dient dem Gedenken an den im Oktober 2009 verstorbenen Gründer der Stiftung, Reinhard Mohn. Der Preis ist mit 150.000 Euro dotiert. Er wird im Jahr 2011 erstmals unter diesem Namen verliehen, sein Vorgänger war der Carl Bertelsmann-Preis.

Inhaltsverzeichnis

Preisträger 2011

Unter dem Motto „Demokratie vitalisieren – politische Teilhabe stärken" wurden 123 Bürgerbeteiligungsprojekte aus aller Welt untersucht.[1] Gesucht wurden Projekte oder Maßnahmen, die auf vorbildhafte Weise Demokratie beleben, unterrepräsentierte Bürger beteiligen und neue Formen demokratischer Problemlösung etablieren. Eine Arbeitskommission nahm eine Vorauswahl der Projekte vor, die später in deutschlandweiten Bürgerforen unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten Christian Wulff endabgestimmt wurden. Stimmberechtigt waren 11.600 zufällig ausgewählte Bürger aus Deutschland.

Die Arbeitskommission setzte sich aus zwölf Mitgliedern aus Politik, Wissenschaft und Gesellschaft in Deutschland zusammen. Unter ihnen waren die ehemalige Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth, die Politikwissenschaftler Wolfgang Merkel und Roland Roth, der Geschäftsführer der Bundeszentrale für Politische Bildung Thomas Krüger und Bürgermeister Christoph Meineke. [2]

In der Endauswahl wurden den Bürgerforen folgende Modellprojekte vorgelegt:

  • Belo Horizonte, Brasilien: Bürgerhaushalt und kooperatives Regieren
  • British Columbia, Kanada: Bürgerversammlung zur Entwicklung eines neuen Wahlrechts
  • Geraldton, Australien: Eine Vision für eine nachhaltige Stadt
  • Hampton, USA: Kooperatives Regieren und Bürgerbeteiligung in allen Bereichen
  • La Plata, Argentinien: Bürgerhaushalt - Mitbestimmung auch per SMS
  • Portsmouth, USA: „Portsmouth hört zu" (Portsmouth Listens)

sowie das als Gewinner ausgewählte Projekt:

Die 1,5 Millionen Einwohner zählende Stadt Recife erhält die Auszeichnung für ihr Modell der Haushaltsbudgetierung zur Schul- und Stadtentwicklungspolitik. In direktdemokratischen Abstimmungsverfahren werden an der Aufstellung jährlich mehr als 100.000 Jugendliche und Erwachsene beteiligt. Stadtteile mit hoher Beteiligung erhalten dabei überdurchschnittliche Zuweisungen. Dies soll die Partizipation prekärer Bereiche der Stadt fördern. Die Jugendförderung geschieht im Rahmen eigener Schülerhaushalte, die an den Schulen abgestimmt werden.

Der Preis wird in Gütersloh durch Bundeskanzlerin Angela Merkel an den Bürgermeister der Stadt, João da Costa Bezerra Filho, im Juni 2011 verliehen.[3]

Carl Bertelsmann-Preis

Vorgänger des Reinhard Mohn Preises war der Carl Bertelsmann-Preis. Dieser wurde im Gedenken an Carl Bertelsmann, den Unternehmensgründer des Medienhauses Bertelsmann, von 1988 bis 2008 vergeben. Die Themen wurden jährlich neu gesetzt. Im Jahr 1993 wurde dieser zum Beispiel unter dem Motto „Demokratie und Effizienz in der Kommunalverwaltung" vergeben.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Offizielle Website des Projektes, abgerufen am 15. Juni 2011
  2. Kommissionsmitglieder, berufen durch Bertelsmann-Stiftung, abgerufen am 15. Juni 2011
  3. www.politik-digital.de, abgerufen am 15. Juni 2011

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