Carl Anton Graff

Carl Anton Graff
Selbstporträt von Anton Graff mit seiner Familie (1785). Im Hintergrund Anton Graff mit dem entstehenden Porträt seines Schwiegervaters Johann Georg Sulzer auf der Staffelei. Im Vordergrund die beiden Söhne Carl Anton und Georg, der seinen Arm auf die Tischplatte stützt, um den zum Betrachter gedrehten Kopf zu halten. Daneben Graffs Ehefrau Elisabetha Sophie Augusta mit dem Töchterchen Caroline Susanne. Dieses Gemälde entstand als Auftragsarbeit für Peter von Biron und war ab 1786 in dessen Besitz auf Schloss Friedrichsfelde. Heute im Museum Oskar Reinhart am Stadtgarten.[1]

Carl Anton Graff (* 31. Januar 1774 in Dresden; † 9. März 1832 ebenda) war ein Maler und Zeichner, der sich vornehmlich der Landschaftsmalerei widmete.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Carl Anton Graff war der Sohn von Anton Graff und dessen Ehefrau Elisabetha Sophie Augusta (1753–1812), geb. Sulzer. Seine Mutter war die Tochter von Johann Georg Sulzer. Der Taufpate von Carl Anton Graff war Adrian Zingg, ein Freund und Malerkollege seines Vaters. Graff hatte vier Geschwister, die jedoch teils kurz nach der Geburt gestorben sind. Zusammen mit seiner Schwester Caroline Susanne (geb. 1781), sie heiratete den Maler Karl Ludwig Kaaz, einen Schüler ihres Vaters, war er der einzige Nachkomme, der seine Eltern überlebte.[2] Als Anton Graff 1813 starb, hinterließ dieser seinen beiden überlebenden Kindern ein Vermögen von 40.000 Talern.[3]

Carl Anton Graff, der sich nicht wie sein Vater der Porträtkunst sondern der Landschaftsmalerei widmete, hatte die handwerklichen Grundbegriffe bei seinem Vater gelernt. Nach Meinung von Ludwig Richter aber auch nicht mehr. Richter bemerkte sarkastisch, der junge Graff habe „nichts von seines Vaters Talent geerbt“. Und Richter meinte weiter: „Da [Carl Anton] Graff von einem kleinen Vermögen leben konnte, auch nicht verheiratet, sondern ein stets glatt gebügelter, eleganter Hagestolz war, so malte er auch nur, wenn ihm Langeweile wurde, lebte im Sommer beim Grafen Thun in Tetschen in angenehmen geselligen Verhältnissen und liess sich der Kunst wegen kein graues Haar wachsen.“ [4] Seine weitere Ausbildung absolvierte er hauptsächlich bei seinem Patenonkel Adrian Zingg.[5]

Von 1796–1798 war der aus Anton Graffs Heimatstadt Winterthur stammende angehende Landschaftsmaler und Radierer Emanuel Steiner (1778–1831) Anton Graffs Schüler.[6] Carl Anton Graff freundete sich mit Emanuel Steiner an. Am 27. Juni 1801 traten die beiden gemeinsam eine Studienreise an. Diese führte sie über die Schweiz und Mailand nach Rom. Carl Anton Graff blieb bis Ende 1807 in Rom. Sein Vater schickte ihm regelmässig Briefe an seine Korrespondenzadresse: „al Signore Carlo Graff pittore al caffè greco Strada Condotti a Roma“.[5] Von dem regen Briefwechsel zwischen Vater und Sohn zeugt auch das Schreiben vom 13. Juli 1804. Darin nimmt Anton Graff wie folgt Stellung zu einem ihm von seinem Sohn aus Rom zugesandten Bild: „Deine Landschaft, die Du mir geschickt hast, hat mir ziemlich gefallen, die Hauptsache ist gut, aber die Farbe ist zu schwach, es sieht mehr einer Zeichnung ähnlich; ich stelle mir die italienischen Gegenden sehr schön an Farbe vor, das fehlt freilich Deiner Arbeit noch.“ [7]

Einzelnachweise

  1. Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 168
  2. Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 35
  3. Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 38
  4. Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 27
  5. a b Otto Waser: Anton Graff. Verlag von Huber & Co., Frauenfeld und Leipzig 1926, S. 57
  6. Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 29
  7. Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967, S. 42

Literatur

  • Ekhart Berckenhagen: Anton Graff – Leben und Werk. Deutscher Verlag für Kunstwissenschaft, Berlin 1967

Weblinks

Carl Anton Graff in Sikart


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать реферат

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Anton Graff — Anton Graff, Selbstporträt (1805/06). Das Gemälde wurde auf der am 5. März 1806 eröffneten Ausstellung der Kunstakademie Dresden gezeigt und dort vom sächsischen Kurfürsten Friedrich August III. für die Gemäldegalerie von Dresden angekauft.[1]… …   Deutsch Wikipedia

  • Graff — ist der Name eines Ortes: Ortsteil Graff der Gemeinde Kisdorf in Schleswig Holstein, Deutschland Graff ist der Familienname folgender Personen: Anton Graff (1736–1813), deutscher Maler Carl Anton Graff (1774–1832), Maler und Zeichner Carl Ludwig… …   Deutsch Wikipedia

  • Carl Graff — oder Karl Graff ist der Name folgender Personen: Carl Anton Graff (1774–1832), Maler und Zeichner Carl Ludwig Theodor Graff (1844–1906), deutscher Architekt Diese Seite ist eine Begriffsklärung zur Unterscheidung mehrerer mit demselbe …   Deutsch Wikipedia

  • Mietvilla Anton-Graff-Straße 26 — Villa Anton Graff Straße 26 Dresden Die Mietvilla Anton Graff Straße 26 ist ein denkmalgeschütztes Jugendstil Wohnhaus im Dresdner Stadtteil Striesen und wurde 1905 für den Architekten und Baumeister Carl Gustav Baumgärtel erbaut. Beschreibung… …   Deutsch Wikipedia

  • Mietvilla Anton-Graff-Straße 28 — Die Mietvilla Anton Graff Straße 28 ist eine denkmalgeschützte Jugendstil Wohnhaus im Dresdner Stadtteil Striesen und wurde 1905 für Carl Gustav Baumgärtel, Architekt und Baumeister, erbaut. Beschreibung Das freistehende dreigeschossige …   Deutsch Wikipedia

  • Carl von Brühl — Carl von Brühl; Gemälde von Anton Graff, 1796. Carl Friedrich Moritz Paul Graf von Brühl, auch Karl von Brühl (* 18. Mai 1772 in Pförten; † 9. August 1837 in Berlin), war königlich preußischer Wirklicher Geheimer Rat und Generalintendant der… …   Deutsch Wikipedia

  • Carl Wilhelm Benno von Heynitz — Carl Wilhelm Benno von Heynitz, Gemälde von Anton Graff (1793) Carl Wilhelm Benno von Heynitz (* 1. Juni 1738 in Dresden[1]; † 21. April 1801 in Freiberg) war kursächsischer Berghauptmann …   Deutsch Wikipedia

  • Carl Gottfried von Winkler — Carl Gottfried von Winkler, Porträt von Anton Graff (1771) Carl Gottfried von Winkler (bisweilen auch Karl Gottlieb) (* 22. Mai 1722 in Leipzig; † 19. April 1790 ebenda) war ein kursächsischer Jurist, Professor an der Universität Leipzig und 1776 …   Deutsch Wikipedia

  • Carl Wilhelm Müller — Carl Wilhelm Müller, porträtiert von Anton Graff Carl Wilhelm Müller (* 15. September 1728 in Knauthain; † 28. Februar 1801 in Leipzig) war ab 1781 bis zu seinem Tod mehrfach Bürgermeister der Stadt Leipzig. In dieser Funktion machte er sich vor… …   Deutsch Wikipedia

  • Carl Adolf von Carlowitz — Carl Adolf von Carlowitz, Herr auf Großhartmannsdorf und Liebstadt. Rechts im Hintergrund ist Schloss Kuckuckstein zu sehen. 1805 von Anton Graff porträtiert. Carl Adolf von Carlowitz (* 21. Juli 1771 in Großhartmannsdorf; † 20. Januar 1837 in …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”