Karl Friedrich Loening

Karl Friedrich Loening

Karl Friedrich Loening (auch: Carl Friedrich Loening; ursprünglich bis 1847: Zacharias Löwenthal; * 4. August 1810 in Ladenburg; † 6. März 1884 in Jena) war ein deutscher Verleger.

Zacharias Löwenthal war der Sohn des Kaufmanns Lemle (Johann Ludwig) Löwenthal und dessen Frau Dolzie (Theresia) geborene Dinkelspiel. Er heiratete am 7. Juli 1838 in Mainz Anna Louise geborene Reinach (1812-1892).

Nach Studium und Promotion volontierte Löwenthal von 1833 bis 1835 im Verlagsgeschäft, u.a. bei Cotta in München und Campe in Hamburg. 1835 gründete Löwenthal seinen ersten eigenen Verlag in Mannheim. Mit seiner nur wenige Monate bestehenden C. Löwenthals Verlagshandlung wurde er zu einem der wichtigsten Verleger der literarischen Vormärz-Bewegung Junges Deutschland.

1844 gründete Löwenthal zusammen mit dem Frankfurter Kaufmann Joseph Rütten die Literarische Anstalt (J. Rütten), aus der später der Verlag Rütten & Loening hervorgehen sollte. Ein erster großer Erfolg des neuen Verlages war Heinrich Hoffmanns Struwwelpeter (1845). Im gleichen Jahr verlegte er auch das erste gemeinsame Buch von Karl Marx und Friedrich Engels, Die heilige Familie.

Seine Verlagstätigkeit führte zu politischen Auseinandersetzungen in deren Folge er mehrfach aus Frankfurt ausgewiesen wurde. So verlor er 1847 die Aufenthaltsgenehmigung (er kehrte im Rahmen der Märzrevolution 1848 zurück). 1852 wurde er erneut ausgewiesen. 1854 konnte er wieder in Frankfurt einreisen und erhielt 1859 das Frankfurter Bürgerrecht. 1857 wurde er Mitglied der Frankfurter Loge "Zur Einigkeitt bei.

1847 konvertierte Löwenthal gemeinsam mit seiner Frau vom jüdischen zum evangelischen Glauben (die Taufe erfolgte am 12. Mai 1847 in Frankfurt am Main) und nahm den Namen Karl Friedrich Loening an.

In der 13. Wahlperiode (1850) war er Abgeordneter der zweiten Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen. In den Landständen vertrat er den Wahlbezirk Oberhessen 11/Hungen.

1866 zog er nach Heidelberg und 1882/83 nach Jena, wo er 1884 starb.

Seine Söhne waren der Rechtswissenschaftler Edgar Loening (1843–1919) und der Jurist Richard Loening (1848–1913). Seine Tochter Marie Cäcilie Elise heiratete 1873 den Juristen, Rechtshistoriker und Politiker Otto von Gierke (1841–1921).

Literatur

  • Frankfurter Biographie. Personengeschichtliches Lexikon. Hrsg. von Wolfgang Klötzer. Erster Band. A -L, Waldemar Knaur, Frankfurt am Main, 1994, S. 466-467 ISBN
  • Christoph Schwingenstein: Löning, Carl Friedrich. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 15, Duncker & Humblot, Berlin 1987, S. 50 f.
  • Hans Georg Ruppel, Birgit Groß: Hessische Abgeordnete 1820-1930. Darmstadt 1980, ISBN 3-922316-14X, S. 176.

Weblinks


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