Bulgăruș

Bulgăruș
Bulgăruș
Bogarosch
Bogarós
Wappen fehlt
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Bulgăruș (Rumänien)
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Basisdaten
Staat: Rumänien
Historische Region: Banat
Kreis: Timiș
Gemeinde: Lenauheim
Koordinaten: 45° 55′ N, 20° 49′ O45.91666666666720.82027777777892Koordinaten: 45° 55′ 0″ N, 20° 49′ 13″ O
Zeitzone: OEZ (UTC+2)
Höhe: 92 m
Einwohner: 2.027 (2002)
Postleitzahl: 307241
Telefonvorwahl: (+40) 02 56
Kfz-Kennzeichen: TM
Struktur und Verwaltung
Gemeindeart: Dorf
Bürgermeister: Ilie Suciu (PD-L)

Bulgăruș (deutsch Bogarosch, ungarisch Bogáros) ist ein Dorf im Kreis Timiș, Rumänien und gehört zur Gemeinde Lenauheim.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Bulgăruș befindet sich im Westen des Kreises Timiș, 20 km von Jimbolia (Hatzfeld) und 40 km von Timișoara (Temeswar) entfernt, etwa 5 km südwestlich der Nationalstraße DN6, die Timișoara mit Sânnicolau Mare (Groß-Sankt-Nikolaus) verbindet und an der Eisenbahnstrecke Jimbolia–Lovrin.

Geschichte

Vorgeschichte

Der Ort wurde 1452 und 1493 erstmals in Dokumenten der Diplomatischen Abteilung des Landesarchivs Budapest unter der Bezeichnung Bogáros erwähnt. Bei der Volkszählung von 1717 war Bogarosch unbewohnt. 1761 war der Ort auf einer Karte in Wien als Bogarosch eingetragen. Auf der Landkarte von Graf Florimund Mercy (1776) war an der Stelle des heutigen Bulgăruș Bogáros eingetragen. 1794 wurde das Gebiet als Weideland Praedium Bogáros ausgewiesen.

Deutsche Ansiedlung

Bogarosch wurde 1769 während des Theresianischen Schwabenzugs durch die Ansiedlung von deutschen Familien aus dem Elsass, aus Lothringen, aus Luxemburg, aus der Pfalz, aus dem Saarland, aus Oberösterreich und aus Hessen gegründet. Leiter der Ansiedlung war der kaiserliche Kameraladministrator Josef Neumann. Jeder Ansiedler bekam 32 Joch Feld, ein Hausgrundstück, Baumaterial und Saatgut sowie Steuererleichterungen für die ersten Jahre.

Kulturleben

1774 wurde die römisch-katholische Pfarrei gegründet; der Bau der heutigen Kirche wurde 1773 von der Kameralherrschaft beschlossen. Am 15. Oktober 1773 war das Fundament ausgemessen. Die Bauarbeiten waren 1774 abgeschlossen. Am 1. November desselben Jahres wurde die Kirche vom Ehrendomherren und Neu-Beschenowaer Pfarrer Georg Johann Franz Gliubichich feierlich eingeweiht. Am 30. September 1859 wurde mit dem Bau der beiden Seitenflügel der kreuzförmige Ausbau der Kirche begonnen.

Am 29. Mai 1853 wurde der Grundstein des Schulgebäudes gelegt, 1896 der Kindergarten eröffnet. 1927 wurden die Schulen und die Kindergärten in Rumänien verstaatlicht. Nach dem Zweiten Weltkrieg war der Unterricht in deutscher Sprache vorerst unterbunden. Ab 1948, als die Schulreform stattfand, gab es neben der rumänischen wieder eine deutsche Abteilung in der Schule. Ab 1965 begann die Ausreise der Deutschen in die Bundesrepublik Deutschland. Seit 1990 wird der Unterricht aus Mangel an deutschen Kindern nur noch in rumänischer Sprache abgehalten.

Wichtige Gebäude

Kriegsfolgen

Im Ersten Weltkrieg wurden 543 Wehrpflichtige aus Bogarosch mobilisiert, 84 fielen auf dem Schlachtfeld. 1918 wurde Bogarosch von den Serben besetzt und 1919 Rumänien zugesprochen.

Im Zweiten Weltkrieg verloren 44 Männer in der deutschen Armee, 12 in der rumänischen Armee und 4 Zivilisten ihr Leben.

Im Januar 1945 wurden 327 Frauen und Männer zur Zwangsarbeit in die Sowjetunion verschleppt, 50 kamen nicht mehr zurück.

Durch die Agrarreform vom 6. März 1945 wurden alle deutschen Landbesitzer enteignet. 1951 begann die Kollektivierung des Landbesitzes, die 1958 abgeschlossen war.

Einwohner

Ethnische Struktur
Jahr Einwohner Rumänen Deutsche Ungarn Sinti und Roma Sonstige
1880 3.032 19 2.843 3 - 43
1900 2.919 21 2.812 27 - 59
1930 2.350 30 2.176 20 87 37
1977 2.559 1.286 1.125 18 117 13
1992 1.754 1.377 125 18 219 15
2002 2.927 1.672 50 32 193 27

Persönlichkeiten

Literatur

  • Bogarosch von 1769-1935, Temeswar, 1935, Josef Hubert
  • Ioan Lotreanu, Monografia Banatului, Institutul de Arte Grafice „Țara”, Timișoara, 1935
  • Remus Crețan, Dicționar toponimic și geografico-istoric al localităților din județul Timiș, Editura Universității de Vest, Timișoara, 2006 ISBN 973-7608-65-8

Weblinks


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