Bromargyrit

Bromargyrit
Bromargyrit
Bromargyrit mit gediegen Silber - San Onofre, Mexiko.jpg
Bromargyrit mit gediegenem Silber aus San Onofre (Mexiko)
Chemische Formel AgBr
Mineralklasse Halogenide
3.AA.15 (8. Aufl. 3/A.02-60) (nach Strunz)
09.01.04.02 (nach Dana)
Kristallsystem kubisch
Kristallklasse m\bar{3}m
Farbe grünlich braun, graugrün, graulich gelb, gelb, olivgrün
Strichfarbe weiß bis gelblich weiß
Mohshärte 2,5
Dichte (g/cm3) 6,474
Glanz harzartig bis diamantartig, wächsern
Transparenz durchsichtig bis durchscheinend
Bruch
Spaltbarkeit fehlt
Habitus
Zwillingsbildung selten entlang {111}
Brechungsindex 2,253
Weitere Eigenschaften
Schmelzpunkt 434 °C

Bromargyrit, auch Bromit, Bromspat oder Bromyrit, chemisch Silberbromid ist ein seltenes Mineral aus der Mineralklasse der Halogenide. Es kristallisiert im kubischen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung AgBr und bildet kubische Kristalle von bis zu einem Zentimeter Größe, die in parallelen Gruppen angeordnet sind. Häufig kommt es auch in Form massiver Krusten oder Überzügen vor. Das Mineral ist von grüner bis gelber Farbe.

Bromargyrit ist dimorph zu Chlorargyrit.

Inhaltsverzeichnis

Besondere Eigenschaften

Unter Lichteinfluss verfärbt sich das Mineral durch die Bildung elementaren Silbers braun oder schwarz.

Etymologie und Geschichte

Das Mineral wurde erstmals 1859 im mexikanischen Bundesstaat Zacatecas gefunden. Es ist nach seiner Zusammensetzung, den Elementen Brom und Silber (griechisch argyros), benannt.

Klassifikation

In der Systematik nach Strunz wird Bromargyrit bei den einfachen Halogeniden klassifiziert. In der achten Auflage bildete es mit Carobbiit, Chlorargyrit, Griceit, Halit, Sylvin und Villiaumit eine Gruppe. In der neunten Auflage bildet es mit Chlorargyrit eine Untergruppe der einfachen Halogenide ohne Kristallwasser und einem Verhältnis von Metall zu Halogenid von 1:1 oder 2:3.

In der Systematik der Minerale nach Dana bildet es mit Embolit und Chlorargyrit die Embolitgruppe, eine Untergruppe der wasserfreien und wasserhaltigen Halogenide mit der Formel AX.[1]

Modifikationen und Varietäten

chlorhaltige Bromargyrit-Varietät

Es sind zwei Varietäten des Bromargyrites bekannt, bei denen ein Teil des Bromides durch Chlorid beziehungsweise Iodid ersetzt ist.[2][3]

Bildung und Fundorte

Das Mineral bildet sich als Sekundärmineral unter hydrothermalen Bedingungen in Silberlagerstätten. Es ist vergesellschaftet mit Silber, Iodargyrit, Smithsonit und Eisen-Mangan-Oxiden.

Es ist eine Vielzahl von Fundorten bekannt. Zu ihnen zählen unter anderem Huelgoet in Frankreich, Dernbach/ Rheinland-Pfalz und Bad Ems in Deutschland, die US-Bundesstaaten Arizona, New Mexico und Colorado, San Luis Potosí, Zacatecas und andere Fundorte in Mexiko, Chañarcillo in Chile und Broken Hill in Australien.

Kristallstruktur

Struktur von Bromargyrit

Bromargyrit kristallisiert im kubischen Kristallsystem in der Raumgruppe Fm\bar{3}m mit dem Gitterparameter a = 4,775 Å sowie vier Formeleinheiten pro Elementarzelle.

Verwendung

Bromargyrit ist ein Erz zur Gewinnung von elementarem Silber.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Liste der Minerale nach Dana bei webmineral.com (Halogenide)
  2. Chlorian Bromargyrite bei mindat.org (engl.)
  3. Iodian Bromargyrite bei mindat.org (engl.)

Literatur

  • Bromargyrit in: Anthony et al.: Handbook of Mineralogy, 1990, 1, 101 (pdf).

Weblinks

 Commons: Bromargyrite – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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