Brian Nielsen (Boxer)

Brian Nielsen (Boxer)
Brian Nielsen Boxing pictogram.svg
Daten
Geburtsname Brian Nielsen
Gewichtsklasse Schwergewicht
Nationalität Dänisch
Geburtstag 1. April 1965
Geburtsort Korsør
Stil Linksauslage
Größe 1,91 m
Kampfstatistik
Kämpfe 67
Siege 64
K.-o.-Siege 43
Niederlagen 3

Brian Nielsen (* 1. April 1965 in Korsør) ist ein dänischer Schwergewichtsboxer mit sehr eigenwilliger Karriere.

Inhaltsverzeichnis

Amateur

Nielsen wurde von 1988 bis 1992 fünf Mal in Folge dänischer Meister im Superschwergewicht. 1991 wurde er bei den Europameisterschaften in Göteborg Dritter, er verlor dort im Halbfinale gegen den deutschen Vertreter Andreas Schnieders. Bei den Weltmeisterschaften in Sydney schied er im selben Jahr allerdings bereits in der Vorrunde aus.

1992 nahm an den Olympischen Spielen in Barcelona teil und gewann dort eine Bronzemedaille, er scheiterte im Halbfinale am Kubaner Roberto Balado.

Profi

Die Profikarriere Nielsens begann 1992 im relativ fortgeschrittenen Alter von 27 Jahren. Nachdem er seine ersten sieben Gegner nur nach Punkten besiegen konnte, gelangen ihm in der Folge nicht nur eine optisch beeindruckende Bilanz, sondern auch vorzeitige Siege gegen bekannte Gegner. Diese hatten jedoch in aller Regel ihre beste Zeit schon lange hinter sich. Die Stärken von Nielsen waren eine leicht überdurchschnittliche Schlagkraft und gute Nehmerfähigkeiten, die Schwäche seine relative Langsamkeit, was sich in seinen Kämpfen gegen die Senioren des Boxsports aber nicht so bemerkbar machte.

So besiegte er in den Jahren 1994 und 1995 unter anderem Ross Puritty und die Ex-Cruisergewichtsweltmeister Jeff Lampkin und Carlos de Leon. Auch die Schwergewichtstitelträger der 1980er Jahre Tony Tubbs, James „Bonecrusher“ Smith und Tim Witherspoon schlug er jeweils durch technischen KO. Außerdem besiegte er den ehemaligen WM-Herausforderer Phil Jackson, Mike Hunter, Andrew Maynard, Ex-Cruisergewichtsweltmeister James Pritchard, Crawford Grimsley, Lionel Butler und Jeremy Williams. Den 47-jährigen Ex-Weltmeister Larry Holmes, der aber immerhin vor zwei Jahren noch um den WBC-Titel geboxt und nur knapp verloren hatte, schlug er im Januar 1997 per Split Decision, allerdings war die Entscheidung umstritten.

Typisch für Nielsens Gegnerschaft waren auch Boxer, die ungeschlagen waren, aber keine Amateurkarriere hinter sich und als Profi keine Erfolge gegen namhafte Gegner hatten. So schlug er 1997 Damon Reed (Bilanz 17-0) und Don Steele (41-0 mit 40 KOs) und 1998 Joe Guy (16-0).

In diese Kategorie fiel auch der US-Amerikaner Dicky Ryan, gegen den er am 18. Juni 1999 in seinem fünfzigsten Profikampf die erste Niederlage bezog. Ryan, der trotz optisch ansehnlicher Bilanz von 47-4 keine Erfolge erzielt hatte und später gegen alle namhaften Gegner, u.a. Vitali Klitschko und Nikolai Walujew, kurzrundig ausgeknockt wurde, gewann in Runde 10 durch Abbruch. Allerdings war Nielsen leicht erkrankt in den Kampf gegangen. Im Dezember 2000 trat er erneut gegen Ryan an und konnte ihn diesmal besiegen, allerdings nur nach Punkten.

Nach einem weiteren Punktsieg gegen Orlin Norris trat er dann in seinem Karrierehöhepunkt am 13. Oktober 2001 im Parken-Stadion gegen Mike Tyson an. Obwohl dieser sich auf dem absteigenden Ast befand und mit Übergewicht in den Kampf ging, dominierte er dieses Gefecht vollkommen, schlug Nielsen zum ersten und einzigen Mal in seiner Karriere zu Boden und setzte ihm zu, bis er aufgab.

In seinem bis dato letzten Kampf besiegte Nielsen im April 2002 Uriah Grant, einen weiteren Exweltmeister im Cruisergewicht.

Nielsen startete nach 8 Jahren Ringabstinenz am 7. Mai 2011 ein Comeback gegen den ehemaligen Schwergewichtsweltmeister und Boxveteran Evander Holyfield. Holyfield, selbst bereits 48 Jahre alt, besiegte Nielsen vor 2000 Zuschauern in Kopenhagen nach technischem KO in der zehnten Runde. Nielsen war in der dritten Runde schwer zu Boden gegangen, konnte sich doch in die folgenden Runden retten. Der Ringrichter brach den Kampf in der zehnten Runde aufgrund eindeutiger Überlegenheit Holyfields ab.

Kampfmanipulationen

Thomas Williams, einer seiner Gegner aus dem Jahre 2000, sagte 2005 im Zusammenhang mit der manipulierten Karriere des US-Amerikaners Rich Melito (der mit Nielsen nicht direkt in Verbindung steht) aus, nicht nur den Kampf gegen Melito, sondern auch den gegen Nielsen auf Geheiß seines, mit Nielsens Promoter Mogens Palle in enger Verbindung stehenden, Managers Robert Mittleman freiwillig verloren zu haben. Er wurde deswegen in den USA verurteilt. Nielsen und Palle stritten die Vorwürfe ab.

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