Brewster-Prisma

Brewster-Prisma

Ein Brewster-Prisma ist ein Dispersionsprisma (ein spezielles optisches Prisma), bei dem der einfallende Lichtstrahl genau im Brewster-Winkel auf die Einfallsfläche trifft.

Brewster-Prismen werden bei der Verwendung von polarisiertem Licht eingesetzt. Sie bieten hier den Vorteil, dass die parallel zur Einfallsebene polarisierte Komponente des Lichts nahezu ohne Reflexionsverluste in das Prisma transmittiert wird. Aus diesem Grund kann bei dieser Art von Prisma auf eine Entspiegelung verzichtet werden. Dies bedeutet auch, dass nahezu keine Streureflexionen auftreten, was gerade bei Hochleistungsanwendungen mit Laserstrahlen von großem Vorteil ist.

Typische Prismengeometrien sind das gleichseitige Dispersionsprisma (60°-Prisma) und das Pellin-Broca-Prisma, bei dem eine zusätzliche Totalreflexion im Prisma eine Strahlablenkung bewirkt. Bei beiden trifft der Lichtstrahl sowohl beim Eintritt als auch beim Austritt im Brewster-Winkel auf die Grenzfläche. Die totale Strahlablenkung beträgt dabei 90°, wobei andere Prismengeometrien oder Strahlengänge auch eine Strahlablenkung um 180° oder Vielfache des Brewster-Winkels bewirken können. Aufgrund der Wellenlängenabhängigkeit der Brechzahl (Dispersion) kann dieser Effekt nur genau für eine Wellenlänge erzielt werden. Brewster-Prismen werden daher vor allem bei Laseranwendungen eingesetzt, beispielsweise zur Linienselektion.[1]

Literatur

Einzelnachweise

  1. Wolfgang Demtröder: Laserspektroskopie: Grundlagen und Techniken. Springer, 2007, ISBN 9783540337928, S. 178.

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