Calenduleae

Calenduleae
Calenduleae
Calendula arvensis

Calendula arvensis

Systematik
Asteriden
Euasteriden II
Ordnung: Asternartige (Asterales)
Familie: Korbblütler (Asteraceae)
Unterfamilie: Asteroideae
Tribus: Calenduleae
Wissenschaftlicher Name
Calenduleae
Cass.

Die Tribus Calenduleae gehört zur Unterfamilie Asteroideae innerhalb der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Sie enthält früher nur acht heute etwa zwölf Pflanzengattungen mit etwa 110 bis 120 Arten und gehört damit zu den kleineren Tribus der Asteraceae.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Ringelblume (Calendula officinalis): Illustration in Franz Eugen Köhler: Köhler's Medizinal-Pflanzen, 1887.
Blütenkorb von Chrysanthemoides monilifera mit Zungen- und Röhrenblüten.
Monoculus hyoseroides, Syn.: Osteospermum hyoseroides, Tripteris hyoseroides.

Erscheinungsbild und Laubblätter

Es sind meist ein-, zweijährige oder ausdauernde krautige Pflanzen, seltener verholzende Pflanzen: Halbsträucher, Sträucher oder Bäume. Einige Arten sind Xerophyten.

Die meist wechselständig, manchmal in Rosetten, meist am Stängel verteilt, selten gegenständig angeordneten Laubblätter sind gestielt oder ungestielt mit meist einfacher, selten geteilter Blattspreite. Der Blattrand ist glatt, gezähnt oder manchmal gelappt.

Blütenstände und Blüten

Die körbchenförmigen Blütenstände stehen einzeln oder in verzweigten, doldentraubigen Gesamtblütenständen zusammen. Die ungestielten oder gestielten Blütenkörbchen sind scheibenförmig. Die mehr oder weniger gleichgestaltigen Hüllblätter stehen in meist zwei, selten ein oder drei Reihen; sie sind meist frei oder selten verwachsen; sie besitzen meist papierartige Ränder und Spitzen und umschließen das Blütenkörbchen, selten sind sie fleischig. Der flache bis selten kegelförmige Blütenstandsboden ist meist kahl, selten mit Spreublättern. Im körbchenförmigen Blütenstand befinden sich radiärsymmetrische Röhrenblüten, sogenannte Scheibenblüten, und am Rand ein bis mehr als zwei Reihen zygomorphe Zungenblüten, sogenannte Strahlenblüten. Es gibt bei einigen Arten Sorten mit mehr oder weniger gefüllten Blütenkörben dann sind mehr bis alle Blüten Zungenblüten.

Die Farben der Kronblätter reichen von gelb bis orangefarben oder von weiß bis verschiedenen Blautönen, manchmal besitzen die Außen- und Innenseiten verschiedene Farben. Die Zungenblüten sind weiblich und fertil mit zwei Griffelästen, selten steril; die Kronröhre ist kurz und die Zunge endet in einer dreizähnig. Die fünfzähligen, fertilen Röhrenblüten sind zwittrig oder funktional männlich. Ihre Kronblätter sind röhrig, trichter- bis glockenförmig verwachsen mit vier oder fünf Kronlappen. Es sind vier oder fünf Staubblätter mit gerader Staubfadenröhre vorhanden. Die an ihrer Basis mehr oder weniger geschwänzten Staubbeutel besitzen Anhängsel. Der Griffel besitzt zwei Griffeläste, die manchmal mit 0,5 bis 1 mm sehr kurz sind. Am Griffel sind Anhängsel erkennbar oder nicht.

Früchte

Sehr typisch für diese Tribus ist, dass meist die Achänen in einem Fruchtstand alle unterschiedlich sind in Form und Größe. Die Achänen können gerade, gekrümmt, gebogen bis geringelt (Name Ringelblume!) oder gekeult sein; sie können säulenartig bis prismatisch sein, manchmal abgeflacht, manchmal schnabelartig, manchmal kantig, meist mit warziger oder gerippter, selten glatter Oberfläche. Als Besonderheit sind die Früchte bei Chrysanthemoides blau-schwarz und steinfruchtartig. In diesem Tribus ist sehr selten ein Pappus vorhanden.

Verbreitung

Die Tribus Calenduleae hat ihre Hauptverbreitung in Afrika. Außerdem gibt es einige Arten auf Atlantischen Inseln, Europa (Mittelmeerraum) und im südwestlichen Asien bis Iran als östliche Begrenzung. Es gibt zwei Zentren der Artenvielfalt: die Capensis und der gesamte Mittelmeerraum. Einige Arten werden als Zierpflanzen weltweit kultiviert und einige davon sind in vielen Gebieten der Welt verwildert (Neophyten).

Systematik

Die Tribus Calenduleae gehört zu den kleinen Tribus der Familie und enthält früher nur acht heute etwa zwölf Gattungen mit 110 bis 120 Arten [1], [2]:

  • Ringelblumen (Calendula L.): Mit etwa 15 Arten weltweit.
  • Chrysanthemoides Fabr.: Mit nur zwei Arten in der Capensis bis ins östliche Afrika.
  • Kapkörbchen (Dimorphotheca Moench): Mit etwa 19 Arten von der Capensis bis Angola.
  • Garuleum Cass.: Mit acht Arten in der Capensis.
  • Gibbaria Cass.: Mit nur zwei Arten in der Capensis.
  • Inuloides B.Nord.
  • Monoculus B.Nord.
  • Nephrotheca B.Nord. & Källersjö (neu veröffentlichte Gattung)
  • Norlindhia B.Nord.
  • Oligocarpus Less. (früher in Osteospermum): Mit der einer oder bis zu vier Arten.
  • Osteospermum L.: Mit etwa 45 Arten in Afrika und der Arabischen Halbinsel, davon 35 in der Capensis.
  • Tripteris Less. (früher in Osteospermum): Mit etwa 22 Arten in Afrika und der Arabischen Halbinsel, davon 20 in der Capensis.

Bilder

Ringelblume (Calendula officinalis):

Kapkörbchen (Dimorphotheca-Arten):

Osteospermum-Arten:

Quellen

  • Theodore M. Barkley, Luc Brouillet & John L. Strother: Asteraceae in der Flora of North America, Volume 20: Beschreibung und Bestimmungsschlüssel der Tribus Calenduleae. (engl.)
  • Chen Yi-lin, Bertil R. Nordenstam, Charles Jeffrey, Hiroshige H. Koyama, Michele Funston, Debra Trock & Leszek Vincent: Tribe Calenduleae: Informationen in Flora of China (draft). (engl.)
  • J. L. Panero & Vicki A. Funk: The value of sampling anomalous taxa in phylogenetic studies: Major clades of the Asteraceae revealed, Molecular Phylogenetics and Evolution, 47 (2), 2008, S. 757-782.
  • Bertil Nordenstam: Tribe Calenduleae, In: K. Bremer: Asteraceae, cladistics and classification, Timber Press, Oregon, 1994, S. 365-376.
  • P. P. J. Herman, E. Retief, M. Koekemoer, & W. G. Welman: Asteraceae (Compositae), in: Seed Plants of Southern Africa, in O. A. Leistner: Strelitzia, 10, S. 101-170, National Botanical Institute, Pretoria, 2000.
  • Bertil Nordenstam: Tribe Calenduleae, S. 241-245, in: Joachim W. Kadereit & Charles Jeffrey: The Families and Genera of Vascular Plants, Volume VIII., Springer-Verlag, Berlin, Heidelberg, 2007.
  • Tribe Calenduleae in southern Africa. beim Biodiversity Explorer of Iziko Museums of Cape Town.

Einzelnachweise

  1. Bertil Nordenstam: Tribe Calenduleae, In: K. Bremer: Asteraceae, cladistics and classification, Timber Press, Oregon, 1994, S. 365-376.
  2. P. P. J. Herman, E. Retief, M. Koekemoer & W. G. Welman: Asteraceae (Compositae), in: Seed Plants of Southern Africa, in O.A. Leistner: Strelitzia, 10, S. 101-170, National Botanical Institute, Pretoria, 2000.

Weblinks

 Commons: Calenduleae – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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