Black Album (Prince)

Black Album (Prince)
Black Album
Studioalbum von Prince
Cover
Veröffentlichung 22. November 1994
Label Warner Bros. Records
Format LP, CD
Genre R&B, Funk, Pop, Rock
Anzahl der Titel 8
Laufzeit 44:42

Besetzung

darüber gibt es keine offiziellen Angaben


Chronologie
Come
(1994)
Black Album The Gold Experience
(1995)

Das Black Album ist das sechzehnte Studioalbum des US-amerikanischen Musikers Prince. Es erschien am 22. November 1994 bei dem Label Warner Bros. Records. Prince hatte das Album bereits während der Jahre 1986 und 1987 aufgenommen und Warner Bros. Records wollte es ursprünglich auch im Jahr 1987 veröffentlichen. Doch eine Woche vor dem geplanten Veröffentlichungsdatum 8. Dezember 1987 zog Prince das Album ohne Angabe von Gründen zurück. Anschließend entwickelte es sich unter der Bezeichnung Black Album[1] zu einem der meistverkauften Bootlegs der Musikgeschichte, bis es sieben Jahre später doch noch offiziell veröffentlicht wurde.

Inhaltsverzeichnis

Entstehung

Black Album 1987

Zwischen September 1986 und März 1987 nahm Prince verschiedene Lieder für ein Album mit dem Arbeitstitel The Funk Bible auf, das später als Black Album bekannt wurde. In seinem Heimstudio in Minneapolis (US Bundesstaat Minneapolis) spielte Prince im September 1986 als erstes Lied Superfunkycalifragisexy ein, das er im Januar 1987 im Tonstudio Washington Avenue Warehouse in Eden Prairie (US-Bundesstaat Minnesota) noch überarbeitete. Im Oktober 1986 nahm er im Sunset-Sound-Studio (US-Bundesstaat Kalifornien) das Lied Rockhard in a Funky Place auf. Drei weitere Lieder des Albums − Le Grind, Bob George und 2 Nigs United 4 West Compton − nahm Prince im Dezember 1986 ebenfalls im Sunset-Sound-Studio für die Geburtstagsfeier von Schlagzeugerin Sheila E. auf, die am 12. Dezember 29 Jahre alt wurde. Susan Rogers, damalige Toningenieurin von Prince, sagte: „Er [Prince] wollte für sie [Sheila E.] ein paar sinnlose Party-Songs aufnehmen. […] Sie waren nie für ein Album vorgesehen.“[2] Die Songs Cindy C. und Dead on It spielte Prince im März 1987 wiederum in seinem Heimstudio in Minneapolis ein. Im Oktober 1987 nahm er als letztes Stück das Lied When 2 R in Love auf. Außerdem nahmen die Saxofonisten Eric Leeds und Matt Blistan ihre Parts für die Lieder Le Grind und Cindy C. auf, zudem Sheila E. und Boni Boyer die Backing Vocals; für Cindy C. steuerte Tänzerin Cat Glover zusätzlich einen Rap bei. Ferner nahm Prince noch eine „Party-Szene“ auf, die dem Song 2 Nigs United 4 West Compton vorangeht.[3][4]

Im November 1987 tauchte dann im Terminplan der Neuerscheinungen von Warner Bros. Records eine LP “Something” (deutsch: „Etwas“) des Künstlers “Somebody” (deutsch: „Jemand“) auf; die mysteriöse Planungsangabe wurde Prince zugeordnet. Als Prince das fertige Album ohne Titel seiner Firma vorstellte, wollte er zugleich Einfluss auf die Produktpolitik des Marketings nehmen: Das Album sollte ohne Covergestaltung auskommen und keine Hinweise auf der Hülle tragen − der Name „Prince“ sollte ebenfalls nirgends erscheinen. Das Albumcover sollte – abgesehen von der Katalognummer – vorne und hinten ausschließlich schwarz sein.[5] Die Verantwortlichen bei Warner waren von Prince’ Vorschlag wenig begeistert, dennoch begann die Schallplattenfirma mit den Vorbereitungen und presste 500.000 LPs des Albums, damit es am 8. Dezember 1987 erscheinen könne. Eine Woche vor dem geplanten Erscheinungstermin setze sich Prince jedoch mit Mo Ostin, dem damaligen Vorstandsvorsitzenden von Warner Bros. Records, in Verbindung und bat ihn, die Veröffentlichung abzusagen. Ostin akzeptierte Prince’ Wunsch, ohne diesen zu hinterfragen.[6] Marylou Badeaux, damals Vizepräsidentin bei Warner Bros. Records, bestätigte: „Prince war fest entschlossen und bat Mo eindringlich darum.“[7] Offiziell hieß es seitens Warner Bros. Records lediglich, Prince habe die Veröffentlichung des Black Album untersagt.[8]

Die 500.000 gepressten LPs wurden daraufhin durch Einstampfen zerstört. Alan Leeds, damaliger Tourmanager von Prince, berichtete: „Es war ein logistischer Albtraum. Da waren Alben in den Ladedocks verpackt, adressiert und versandbereit, sodass man in größerer Panikstimmung herausfinden musste, wie man die Lieferung einstellen kann, ohne eine hausinterne Diebstahlsituation zu schaffen, weil natürlich klar war, das wird sofort ein Sammlerstück werden.“[9]

Diverse Warner-Vostandsleute erhielten Originalexemplare des Black Album und Prince selbst hatte eine LP-Box von Exemplaren, die er an Freunde verschenkte. Abgesehen davon entkamen etwa 100 LPs der Einstampfung, und ungefähr zehn Original-CDs existieren weltweit.[10] Das Black Album wurde zu einem begehrten Bootleg,[11] bis es im November 1994 doch noch offiziell von Warner Bros. Records veröffentlicht wurde.

In den 1980er Jahren gab Prince keine Begründung dafür an, warum er das Black Album zurückgezogen hatte. Doch im Programmheft zu seiner Lovesexy-Tour im Jahr 1988 fand sich eine kryptische Andeutung über das Album; darin schrieb Prince, dass „Camille“ − das als sein Alter Ego interpretiert wurde − seine negative Seite überspannt habe.[12] Etwas klarer äußerte er sich erst im Jahr 1990 in einem Interview gegenüber dem US-Musikmagazin Rolling Stone, warum er das Black Album nicht hatte veröffentlichen wollen. Prince sagte, er habe damals erkannt, dass man jeden Moment sterben könne und danach beurteilt werde, was man zuletzt zurückgelassen habe.[13]

Black Album 1994

Am 22. November 1994 wurde das Black Album schließlich doch noch von Warner Bros. Records offiziell veröffentlicht, obwohl Prince, laut seiner damaligen Pressesprecherin Karen Lee, „spirituell dagegen“ war. Seine Plattenfirma hatte das Album schon während der vorangegangenen Jahre herausbringen wollen.[14] Beispielsweise gab es im Jahr 1991 bei Warner Bros. Records Überlegungen, das Black Album in Kombination mit einer Greatest-Hits-Zusammenstellung von Prince als Doppel-CD zu veröffentlichen. Man sah bei Warner eine gewisse Gefahr, dass Prince mit seiner Vielzahl an neuen Veröffentlichungen den Musikmarkt mit seiner Musik übersättigen könnte. Die Pläne wurden schließlich wieder verworfen.

Zu Ehren des Black Album-Veröffentlichungstages am 22. November 1994 kleideten sich Warner-Mitarbeiter in Burbank (US-Bundesstaat Los Angeles) in schwarz und schalteten das Licht für 15 Minuten als „Blackout“ aus. In einer nicht ganz ernstgemeinten Werbeanzeige für das Album machte Warner Bros. Records ein „Begnadigungs-Angebot“ für Leute, die das Black Album als Bootleg besaßen; die ersten 1.000 Menschen, die ihre Bootleg-Exemplare an Warner zurückschickten, würden neue Ausgaben des Black Album erhalten.[15]

Prince soll ein Hononar von ungefähr einer Million US-Dollar für die Veröffentlichung des Black Album erhalten haben − im Rahmen eines Dreiervertrags, der das Black Album, das Album The Gold Experience und einen nicht näher definierten Soundtrack zu einem Kinofilm umfasste. Später annullierte Prince jedoch diesen Vertrag.[16]

Als das Album im Jahr 1994 veröffentlicht wurde, hatte Prince im Jahr zuvor seinen Künstlernamen abgelegt und wurde in der Zeit von 1993 bis 2000 häufig als „The Artist Formerly Known as Prince“ bezeichnet.

Gestaltung des Covers

Wie bereits für die ursprüngliche Veröffentlichung am 8. Dezember 1987 geplant war, erschien das Black Album am 22. November 1994 in einem einfarbig schwarzen Front- und Rückcover. Es gab lediglich einen Aufkleber auf dem Frontcover mit der Katalognummer und der Aufschrift „Prince − the legendary Black Album − limited Edition“ in pfirsichfarbener Schrift. Weder die LP noch die CD enthalten ein Begleitheft und die Liedtexte der einzelnen Songs sind nicht abgedruckt. Auch werden weder die Musiker noch sonstige Mitwirkende erwähnt.[17]

Musik

Das Black Album ist hauptsächlich von der Musikrichtung Funk geprägt, doch es sind auch Rap-Einflüsse vorhanden. Prince’ Stimme ist auf dem Album in verschiedensten Tonlagen zu hören: Im durch Pitch-Shifting etwas höheren und schnelleren „Camille“-Gesang bei Rockhard in a Funky Place, dann mit verlangsamter Stimme bei Le Grind, als drohendes Brummen bei Bob George und im Falsettgesang bei When 2 R in Love. Ferner sind zum Teil hektische Backing Vocals und zugerufene Instruktionen zu hören, die dem Album eine Party-Atmosphäre verleihen.[18]

In den Liedtexten widmet sich Prince den Themen Sex und Wollust, gepaart mit Liebe und Spiritualität.[19] Das Black Album wäre im Jahr 1987 eines der ersten Alben gewesen, das den damals neu eingeführten Warnhinweis Parental Advisory – Explicit Lyrics” (deutsch: „Hinweis für Eltern – allzu deutliche Liedtexte“) auf dem Frontcover erhalten hätte.[18] Wie Prince im Jahr 1990 gegenüber dem US-Musikmagazin Rolling Stone zugab, war er „[…] damals sehr oft wütend, und das spiegelte sich [im Black Album] wider“,[20] als er das Album aufnahm.

  • Le Grind

Das Lied ist ein rhythmischer Up-tempo-Song, der als Leitmotiv Waldhörner und Perkussion-Linien besitzt. Im Hintergrund wird eine Party-Atmosphäre durch gelegentliche Unterhaltungen, wiederholte Anweisungen – zum Beispiel “put it where it feels good” (deutsch: „verwende es, wo es gut tut“) – und atemloses Keuchen erzeugt. Insgesamt ist Le Grind ein monotones improvisiertes Stück, basierend auf nur einem Akkord. Die Hauptaussage des Liedtextes ist das Bedürfnis nach persönlicher Befreiung, geäußert durch einen „neuen Tanz“ („nouveau dance“), der Le Grind genannt wird. Dabei kommen sich Mädchen und Jungen näher und brauchen „keine Angst zu haben“ („have no fear“). Der Refrain lautet unter anderem „auf und ab, auf und ab, fühlt sich großartig an, auf und ab, auf und ab, wie es ein Pony täte“ („up and down, up and down, feels so good, up and down, up and down, like a pony would“).[19]

  • Cindy C.

Cindy C. ist ein schneller und schwungvoller Song mit einem stampfendem Beat, Waldhorn-Riffs und Perkussion-Fills. Das Lied konzentriert sich hauptsächlich auf das launische gesangliche Zusammenspiel zwischen Prince, Sheila E. und Boni Boyer. Tänzerin Cat steuert einen Rap bei, der auf dem Lied Music is the Key von Steve Hurley aus dem Jahr 1985 basiert. Das Model Cindy Crawford inspirierte Prince zum Liedtext, der unter anderem von einem „erstklassigem Model, drüben in Paris, Frankreich“ („high-class model over in Paris, France“) handelt.[2] Doch wird die Titelfigur zuweilen in die Nähe einer Prostituierten gerückt; beispielsweise heißt es im Liedtext: „Cindy C., spiel’ mit mir, ich werde das übliche Honorar bezahlen“ („Cindy C., play with me, I will pay the usual fee“).[19]

  • Dead on It

Der Songtitel ist dem Namen des Albums Hustle!!! (Dead on It) entliehen, das James Brown im Jahr 1975 herausgebracht hatte.[19]

Dead on It ist ein Funk-Lied, das vom Drumcomputer, der Bassline und einer sparsamen Rhythmus-Gitarre untermalt wird.[19] Im Liedtext macht sich Prince über die Musikrichtung Rap lustig; Toningenieurin Susan Rogers erinnerte sich: „Wir führten diese Diskussionen darüber, ob Rap brauchbar war oder nicht. Er [Prince] mochte Rap eigentlich nicht, aber er erkannte, dass er Rap in irgendeiner Form einbringen musste; obwohl er nicht wusste, wie. Er war der Meinung, echte Musik zu machen und konnte keine Künstler leiden, die nicht singen konnten oder es zwar versuchten, dabei aber keine Töne trafen. Aber es wurde immer deutlicher, dass Rap nicht bloß ein Strohfeuer war, sondern eine neue Bewegung in Gang setzen würde“.[21]

  • When 2 R in Love

Das Lied, die einzige Ballade auf dem Black Album, gehört zum Genre Popmusik. Die sparsame Instrumentierung des Songs fokussiert sich auf dem Cembalo ähnlich klingende Synthesizer, Bass-Synthesizer und einen Linn-Drumcomputer, den Prince als Schlagzeug einsetzte.[22]

Prince singt in etwa fünf verschiedenen Stimmen und wechselt sogar manchmal innerhalb eines einzigen Verses von einer in eine andere Stimme. Der Liedtext des Songs handelt von Liebe und Sex; beispielsweise lautet der Refrain: „Komm, bade mit mir / Laß uns einander ertrinken im Gefühl des anderen / Bade mit mir / Laß uns einander die Hülle sein mit Parfüm und Lotion“.[23][24] When 2 R in Love erschien im Jahr 1988 auch auf Prince’ Album Lovesexy.

  • Bob George

Den Songtitel setzte Prince aus den Namen Bob Cavallo und Nelson George zusammen. Cavallo war einer seiner damaligen persönlichen Manager und George war damals Musikjournalist des bedeutenden Fach- und Branchenblattes Billboard. Susan Rogers erzählte später: „Prince fühlte, dass Nelson George ihm plötzlich wie aus dem Nichts sehr kritisch gegenüber stand. […] Bob Cavallo hatte ihn [Prince], aus welchen Gründen auch immer, ebenfalls abgehakt, aber der Song entstand keineswegs aus einer finsteren oder bösen Stimmung heraus. Wir mussten so viel lachen, als wir das Lied aufnahmen. Es war nichts weiter als männliche Aggression.“ („Prince felt Nelson George had become very critical of him all of a sudden. […] For some reason or other, Bob Cavallo also ticked him off, but the song wasn’t done in a mood of darkness or evil. We were laughing so hard when we did it. It wasn’t anything more than male aggression.“)[2]

Bob George ist ein unkonventioneller, mit schlichtem Arrangement von Handclaps und Drumcomputer inklusive Bassdrum gespielter 12-Bar-Blues. Eine raue Gitarre setzt im Verlauf des Liedes ein, begleitet von gespenstisch wirkenden Synthesizer-Akkorden. Der Liedtext wird von Prince ausschließlich gesprochen.[19]

Im Liedtext nimmt Prince die Rolle eines Frauenfeindes mit antisozialer Persönlichkeitsstörung ein, der mit seiner Freundin in einen Streit gerät − die Antworten der Freundin sind im gesamten Song jedoch nicht zu hören. Prince zeigt im Verlauf des Streits Selbstironie, indem die von ihm gespielte Figur seine Freundin fragt: „Von wem hast Du diesen Diamantenring? Von Bob? Ist das nicht dieses reiche Arschloch? Womit verdient er sein Geld? Er managt Rockstars? Wen? Prince? Ist das nicht diese Hure mit der hohen Stimme?“[25] Ursprünglich nahm Prince das Lied in seiner normalen Stimmlage auf, jedoch erhielt seine Stimme durch Pitch-Shifting eine sehr tiefe Tonlage.[2]

  • Superfunkycalifragisexy

Bei dem ungewöhnlichen Songtitel ließ sich Prince von dem Lied Supercalifragilisticexpialidocious aus dem 1964 erschienenen Film Mary Poppins inspirieren.[26]

Superfunkycalifragisexy ist eine schnelle Funk-Nummer, instrumentiert mit Gitarre, Drumcomputer und einer monotonischen Bassline.[19] Im Liedtext befasst sich Prince unter anderem mit Fesselspielen und Masturbation. Zudem singt Prince von „Eichhörnchenfleisch“ („squirrel meat“), das als Ambrosia für ein Aphrodisiakum dient.[27] Wenn jedoch von diesem Aphrodisiakum zu viel getrunken werde, würde „deine Haut sensibel gegen Berührung − die erste Person, die dich anfasst, willst du ficken“ („your skin will be sensitive to the touch, the first person to touch you, you’ll want to fuck“).[26]

  • 2 Nigs United 4 West Compton

Das Lied ist ein siebenminütiger Jazz-Rock-Instrumentalsong.[27] Er ist im Wesentlichen ein improvisierter Jam, bei dem sowohl Sheila E. als auch Prince live am Schlagzeug saßen. Alle weiteren Instrumente spielte Prince selbst ein, auch eine von ihm gespielte Abfolge von Orgel, Synthesizer und Bass ist zu hören. Eine definierbare Melodie oder ein wiederkehrendes Leitmotiv ist im Lied jedoch nicht erkennbar. West Compton ist eine Stadt außerhalb von Los Angeles (US-Bundesstaat Kalifornien), in der vorwiegend Afroamerikaner leben.[19]

  • Rockhard in a Funky Place

Ursprünglich war das Lied für ein im Januar 1987 geplantes Album Camille vorgesehen, wovon im selben Jahr einige Songs auf dem Doppelalbum Sign o’ the Times erschienen.[2] Bei dem Lied Rockhard in a Funky Place veränderte Prince mit Hilfe technischer Geräte die Tonhöhe seiner Stimme und kreierte damit sein Alter Ego namens „Camille“. Im Hintergrund singt Susannah Melvoin, die Zwillingsschwester von Wendy Melvoin, ehemalige Gitarristin von Prince and the Revolution.[3] Rockhard in a Funky Place ist erneut ein Lied aus dem Genre Funk. Der Song besitzt einen lockeren Groove zwischen Synthesizer, Waldhorn-Phrase und Backbeat. Ein komplexer Waldhorn-Part folgt dem kurzen Refrain, der aus der Titelzeile Rockhard in a Funky Place besteht.[19]

Veröffentlichungen

Titelliste

LP-Edition

− Seite A −

  1. Le Grind − 6:44
  2. Cindy C. − 6:15
  3. Dead on It − 4:37
  4. When 2 R in Love − 3:59

− Seite B −

  1. Bob George − 5:36
  2. Superfunkycalifragisexy − 5:55
  3. 2 Nigs United 4 West Compton − 7:01
  4. Rockhard in a Funky Place − 4:31

CD Edition

  1. Le Grind − 6:44
  2. Cindy C. − 6:15
  3. Dead on It − 4:37
  4. When 2 R in Love − 3:59
  5. Bob George − 5:36
  6. Superfunkycalifragisexy − 5:55
  7. 2 Nigs United 4 West Compton − 7:01
  8. Rockhard in a Funky Place − 4:31

Alle Lieder wurden von Prince produziert, arrangiert, komponiert und vorgetragen. Seine Bandmitglieder ergänzten die Aufnahmen folgendermaßen:[3]

  • Le Grind, Cindy C. und Rockhard in a Funky Place − Waldhorn: Eric Leeds und Atlanta Bliss
  • Cindy C.Backing Vocals: Sheila E. und Boni Boyer, Rap: Tänzerin Cat Glover
  • Dead on It − Rap: Sheila E.
  • 2 Nigs United 4 West Compton − Schlagzeug: Sheila E.
  • Rockhard in a Funky Place − Backing Vocal: Susannah Melvoin

Singles

Vom Black Album wurden keine Singles ausgekoppelt.

Musikvideos

Anlässlich der Veröffentlichung des Black Album im Jahr 1994 produzierte Warner Bros. Records ein Musikvideo von When 2 R in Love. Das Video zeigt lediglich einen schwarzen Bildschirm, auf dem unten am Bildschirmrand in weißer Schrift der von Prince gesungene Liedtext eingeblendet wird. Regisseur des Karaoke-ähnlichen Videos war David May; es wurde ohne jeglichen Einfluss von Prince hergestellt.[28] Weitere Musikvideos von Liedern des Black Album wurden nicht gedreht.

Coverversionen

Im Frühjahr 1989 hatte sich die Frankfurter Schallplattenfirma TnT Enterprises das Original des damals noch unveröffentlichten Black Album besorgt und einige Studiomusiker engagiert, die das komplette Album nachspielten und auf LP aufnahmen. Das Resultat wurde „Platte der Woche“ bei Radio Luxemburg.[29]

Rezeption

Bootleg 1987

Nachdem das Black Album im Jahr 1987 zurückgezogen worden war, entwickelte es sich zu einem der begehrtesten Bootlegs der Musikgeschichte. Laut dem US-Magazin Musicians wurden vom Black Album mehr als 250.000 Exemplare in Vinyl- oder CD-Form verkauft − Musikkassetten nicht mitgezählt, die damals unter Fans gehandelt wurden. Damit war das Bootleg ähnlich begehrt wie dasjenige des unveröffentlichten Beach-Boys-Albums Smile aus dem Jahr 1967.[30] Laut dem Musikmagazin Musikexpress − damals unter dem Namen ME/Sounds bekannt − wurde das Black Album für bis zu 200 US-Dollar gehandelt. Ein britischer Musikliebhaber habe laut dem britischen Magazin The Face sogar 12.000 Pfund (damals ungefähr 40.000 D-Mark) für ein Album bezahlt, das bereits mit der Katalognummer „WX 147“ versehen gewesen sei. Die Verantwortlichen der Schallplattenfirma WEA Records dementierten, dass dieses Exemplar aus deutscher Pressung stamme. „In Alsdorf wurden 70.000 Exemplare eingestampft. Es ist Quatsch, daß von dort aus Kopien nach draußen gekommen sind oder sogar verkauft wurden“, lautete eine Stellungnahme der Firma.[29] Der Music Master Guide Price schätzte den Wert der Originalpressungen auf 1500 US-Dollar, wobei er jedoch hinzufügte, dass sie „so selten auf dem Markt erscheinen, daß ihr Wert spekulativ sein muß“.[31] Im Jahr 1989 konnte man das Black Album auf Flohmärkten allerdings für etwa 20 D-Mark erwerben, da zunehmend illegale Raubkopien − von sehr unterschiedlicher Qualität − existierten.[32][33]

Im Jahr 1987 wurden in Deutschland Einstweilige Verfügungen unter anderem gegen die Musikzeitschrift Network Press und gegen die Landesrundfunkanstalt NDR erwirkt. Network Press hatte das zurückgezogene Black Album vorgestellt und der NDR hatte Lieder des Albums im Radio-Nachtprogramm gespielt.[29] Die Schallplattenfirma WEA Records veröffentlichte damals eine Pressemitteilung „Schwarz Hören & Sehen kommt teuer zu stehen!“[32] und drohte dem NDR mit einer Unterlassungserklärung und Schadenersatzklage in sechsstelliger D-Mark-Höhe.[32] Das Nachrichtenmagazin Der Spiegel schrieb über die Nichtveröffentlichung des Albums: „Als Meister des Medienflirts hat er [Prince] damit die Erwartungen der Fangemeinde auf einen lukrativen Siedepunkt getrieben.“[34]

Alan Leeds, damals Tourmanager von Prince, war davon überzeugt, dass das Black Album zum damaligen Zeitpunkt als wichtige Platte angesehen worden wäre: „Es wäre ein Meilenstein in seiner [Prince’] Karriere geworden, ein Wendepunkt zum Guten oder Schlechten, und das zu einer Zeit, als er so etwas dringend brauchte. Es hätte einen größeren Eindruck hinterlassen als Parade, Sign o’ the Times oder Lovesexy. Das heißt nicht, dass es sich besser verkauft hätte, aber den Leuten, die sich die Platte tatsächlich zulegten, hätte sie weitaus mehr bedeutet.“[35] Die Leser des US-Musikmagazins Rolling Stone wählten das Black Album zu einem der besten Alben des Jahres,[30] obwohl es unveröffentlicht war. Das Lifestyle-Zeitschrift Tempo beschrieb den musikalischen Stil des Albums mit „(ein) einziger, gewaltiger Mega-Mix für Diskotheken.“[36]

Sieben Jahre später 1994

Als das Black Album im Jahr 1994 offiziell veröffentlicht wurde, wirkte es im Zuge von Musikrichtungen wie Gangsta-Rap, Death Metal und Hardcore Punk nicht mehr so aufregend wie noch im Jahr 1987. Auch die Liedtexte wirkten sieben Jahre später nicht mehr so pikant und provokativ.[14] Das US-Nachrichtenmagazin Time meinte, dass die Hörer im Jahr 1987 „[…] vermutlich nicht gewusst hätten, was sie mit der herben Einstellung des Albums anfangen sollen, heute klingt es fast normal“.[37] Die Detroit Free Press resümierte, das Black Album sei „kaum mehr als ein interessantes Stück Zeitgeschichte“.[38]

Charts

Jahr Titel Chartpositionen [39]
DE AT CH UK US
1994 Black Album 49
(9 Wo.)
7
(8 Wo.)
8
(11 Wo.)
36
(5 Wo.)
47
(4 Wo.)

Das Black Album wurde im Jahr 1994 weltweit ungefähr 500.000 Mal verkauft, davon wurden etwa 295.000 Exemplare in den USA abgesetzt.(Stand: 2004)[14][26]

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Nilsen (1999), Seite 243
  2. a b c d e Nilsen (1999), Seite 244
  3. a b c Uptown (2004), Seite 396
  4. Nilsen (1999), Seite 244, 269
  5. Hahn (2006), Seite 175
  6. Uptown (2004), Seite 87
  7. Hahn (2006), Seite 176 und Seite 178
  8. Seibold (1991), Seite 71
  9. Nilsen (1999), Seite 247 („It was a logistical nightmare. There were products on the loading docks, boxed, addressed, and ready to go, so it was major panic to try to figure out how to cease the shipment process without creating a major in-house theft situation, because of what was obviously going to become an instant collector's item.“)
  10. Nilsen (1999), Seite 247
  11. Draper (2008), Seite 92
  12. Ewing (1994), Seite 76
  13. Ewing (1994), Seite 77
  14. a b c Nilsen (1999), Seite 250
  15. Uptown (2004), Seite 170
  16. Draper (2011), Seite 133
  17. Vinyl-Album und CD-Ausgabe des Black Album von Prince, Warner Bros. Records, 1994
  18. a b Nilsen (1999), Seite 245
  19. a b c d e f g h i Uptown (2004), Seite 397
  20. Draper (2011), Seite 95 („[…] very angry a lot of the time back then, and that was reflected in [The Black Album]“)
  21. Nilsen (1999), Seite 244−245 („We had these discussions about whether rap was viable or not. He didn’t really like rap, but he realised he had to address it in some way; though he didn’t know how. He felt he was making real music and he didn’t like people who couldn’t sing or attemped and were out of tune, [but] it was becoming obvious that rap was not going to be just a flash in the pan and that it was going to be a new movement“.)
  22. Uptown (2004), Seite 379 und Seite 397
  23. Hill (1989), Seite 286 („Come bathe with me / Let’s drown each other in each other’s emotion / Bathe with me / Let’s cover each other with perfume and lotion“)
  24. Mischke (1989), Seite 200
  25. Mischke (1989), Seite 184
  26. a b c Uptown (2004), Seite 398
  27. a b Hahn (2006), Seite 175
  28. Uptown (2004), Seite 629
  29. a b c Seibold (1991), Seite 72
  30. a b Nilsen (1999), Seite 249
  31. Ewing (1994), Seite 75−76
  32. a b c Mischke (1989), Seite 192
  33. Hahn (2006), Seite 178
  34. Mischke (1989), Seite 193−194
  35. Hahn (2006), Seite 184
  36. Mischke (1989), Seite 194
  37. Draper (2011), Seite 133 („[…] probably wouldn’t have known what to make of [the album’s] bitter outlook, today it [sounds] almost conventional“)
  38. Draper (2011), Seite 133 („[…] little more than an interesting period piece“)
  39. Chartquellen: DE AT CH UKUS

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