Cajuns

Cajuns
Die traditionellen 22 akadischen Bezirke in Louisiana, die dunkel eingefärbte Region bildet das sogenannte Cajun Heartland

Die Cajuns [ˈkeidʒns̩] (Franz.: Cadiens) sind eine frankophone Bevölkerungsgruppe, die im Cajun Country im US-Bundesstaat Louisiana lebt. Sie sind Nachfahren der im 18. Jahrhundert aus den Atlantikprovinzen Kanadas vertriebenen akadischen Franzosen.

Ihre Vorfahren stammen aus der ostkanadischen Provinz Acadie (daher stammt auch der Name „Acadiens“, das die englischsprachigen Nordamerikaner später über „Acadians“ zu „Cajuns“ verballhornten), von wo sie 1755 von den Briten nach deren Sieg im Britisch-Französischen Krieg vertrieben wurden.

Viele Überlebende siedelten sich nach mehreren Jahren Irrfahrt in den 1760er Jahren im damals von den Franzosen an die Spanier verkauften Louisiana an, das noch den französischen Gouverneur behalten hatte und über jede Zuwanderung froh war. Später wurde das Territorium wieder französisch und kam durch Napoléon Bonapartes Verkauf, dem Louisiana Purchase, 1803 schließlich zu den USA.

Die Cajuns lebten bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts völlig unberührt von der US-amerikanischen Umwelt und behielten ihre Kultur bei, darunter ihre Musik, ihren eigentümlichen alten westfranzösischen Dialekt und ihre Küche.

Inhaltsverzeichnis

Sprache

siehe Hauptartikel Cajun (Sprache)

Erst in den 1930er-Jahren, als in Louisiana Öl gefunden wurde, kamen die Cajuns mit den anglophonen US-Amerikanern in Berührung, wurden in der Folge im Zuge der Anglisierung gezwungen Englisch zu lernen und zu sprechen. Kinder, die ihr Cajun-Französisch in der Schule sprachen, wurden bestraft, als Hinterwäldler betrachtet und wegen ihres fehlerhaften, harten Englischs ausgelacht und verachtet.

Erst in den 1970er-Jahren erkannte man nach langen Bemühungen seitens der Cajuns den Wert ihrer Kultur an und Französisch wurde in Louisiana zweite Staatssprache. Eine Organisation setzt sich für den Schutz der Cajunkultur ein.

Küche

siehe Hauptartikel Cajun-Küche

Die Küche der Cajuns ist eine eher einfache und rustikale Küche aus lokal verfügbaren Zutaten. Typische Gerichte sind beispielsweise Jambalaya oder Gumbo, sie zeichnen sich durch scharfe und würzige Noten und die Verwendung von Tabascosauce oder anderer Chilisaucen aus.

Musik

siehe Hauptartikel Cajun-Musik

Die Musik der Cajuns ist eine der ältesten Volksmusiken der USA. Sie ist einfach, melodisch und ausgesprochen rhythmisch, oft handelt es sich um Two Step, Walzer oder Polka. Die Instrumentierung besteht meist aus Fiddle, Cajun Accordion, Gitarre, Kontrabass sowie der 'tit fer (kleines Eisen), der Triangel.

In den überwiegend in Französisch gehaltenen Texten geht es meist um Geschichten der Cajuns über die Liebe, die Jagd, das Trinken und ihre Feste. Anfang des 20. Jahrhunderts entstand durch kreolische und afro-amerikanische Einflüsse die eigenständige Musikrichtung Zydeco. Sie existiert parallel zur traditionellen Musik und verwendet neben den klassischen auch elektrisch verstärkte Instrumente, ihre Texte sind oft in englischer Sprache abgefasst.

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