Bejun Mehta

Bejun Mehta

Bejun Mehta (* 29. Juni 1968 in Laurinburg, North Carolina) ist ein amerikanischer Musiker, der als Countertenor bekannt wurde.

Bejun Mehta (2010)

Inhaltsverzeichnis

Leben

Bejun Mehta ist der Sohn des Pianisten parsischer Herkunft Dady Mehta (ein Cousin des Dirigenten Zubin Mehta) und der amerikanischen Sopranistin Martha Ritchey Mehta. Bejun wuchs in Ann Arbor auf und studierte später Deutsche Literatur in Yale, wo er eine Anschlussarbeit zu Heinrich Heine verfasste.[1] Ab dem Alter von zehn Jahren war er Solist bei Konzerten und Einspielungen, unter anderem mit Leonard Bernstein.[2] Nach dem Stimmbruch im Alter von fünfzehn spielte er Cello, sowohl als Solist wie auch im Orchester. Außerdem wirkte er als Dirigent.[3] Mehta arbeitete auch als freier Aufnahmeleiter bei verschiedenen Firmen wie Delos International oder BMG/RCA wo er und der Cellist János Starker mit Bachs Cello-Suiten 1997 einen Grammy erhielten.[4]

Zur gleichen Zeit begann er, inspiriert von David Daniels, zuerst im Selbststudium, dann mit seiner Gesangslehrerin Joan Patenaude-Yarnell von der Manhattan School of Music seine Countertenor-Stimme auszubilden, da er mit seinem Bariton nicht zufrieden war.[1] Gefördert von Marilyn Horne debütierte er 1998 als Countertenor mit Händels Partenope an der New York City Opera und gastierte seither an vielen großen Opernhäusern und bei Festspielen.[5] Zu seinen wichtigsten Opernrollen gehören Orlando, Giulio Cesare, Orfeo (Orfeo ed Euridice), Telemaco, Oberon (A Midsummer Night's Dream), Farnace (Mitridate), Didymus (Theodora), Arsamenes (Serse) und Ottone (Agrippina).[4]

Diskografie (Auswahl)

  • Ombra Cara, Arien von Georg Friedrich Händel, Freiburger Barock Orchester, René Jacobs, Harmonia Mundi.
  • Georg Friedrich Händel: Theodora (Didymus), Freiburger Barock Orchester, Ivor Bolton, The Salzburg Festival, Unitel/Classica.
  • W. A. Mozart: Mitridate (Farnace), Les Musiciens du Louvre, Marc Minkowski, The Salzburg Festival, Decca.
  • Georg Friedrich Händel: Messiah (Alto/Middle Brother), Claus Guth, Ensemble Matheus, Jean-Christophe Spinosi, Unitel/Classica.
  • Georg Friedrich Händel: Giulio Cesare, Les Musiciens du Louvre, Marc Minkowski, Archiv Produktion.
  • Georg Friedrich Händel: Rinaldo (Mago cristiano), The Academy of Ancient Music, Christopher Hogwood, Decca.
  • Bejun, Arias and Songs, Los Angeles Chamber Orchestra, Delos.
  • Down by the Salley Gardens - Mehta singt Britten, Finzi und andere Komponisten des 19./20. Jahrhunderts (Klavier: Julius Drake). Harmonia mundi 2011.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Tobias Roth: „Ich will Leidenschaften abbilden“ – Bejun Mehta über Musik und Literatur, den Wandel und die Entdeckung einer Stimme. auf klassik.com, November 2010.
  2. Ljubiša Tošić: Im Irrgarten der Selbstfindung. In: Der Standard vom 18. März 2011 (Gespräch mit Mehta).
  3. Andrew L. Pincus: Musicians with a mission. Keeping the classical tradition alive. Northeastern University Press, Boston 2002, ISBN 155553516X, S. 82.
  4. a b Bejun Mehta auf klassik.com.
  5. Bejun Mehta auf IGM artists.

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