Bedford CA

Bedford CA
Bedford CA
Hersteller: Bedford
Produktionszeitraum: 1952–1969
Klasse: Transporter
Karosserieversionen: Transporter 2/4 Türen
Vorgängermodell: -
Nachfolgemodell: Bedford CF
Bedford CA
Bedford CA.jpg
Bedford CA Dormobile (1960)
Mitte der 1960er-Jahre wurde das Fahrgestell des Bedford CA zunehmend für Camper genutzt, wie den hier gezeigten Dormobile Debonaire. Windschutzscheibe und mechanische Komponenten stammen vom Lieferwagen.

Der Bedford CA war ein typischer kleiner Lieferwagen der von 1952 bis 1969 bei Vauxhall in Luton gebaut wurde.

Es gab Ausführungen mit langem und mit kurzem Radstand. Von beiden Ausführungen gab es Modelle mit 10 bis 12 cwt (500-600 kg) Nutzlast oder 15 cwt (750 kg) Nutzlast[1].

Üblicherweise wurden die Wagen als leichte Lieferwagen mit Schiebetüren ausgeliefert, aber es gab sie auch als Fahrgestell mit Führerhaus, sodass spezielle Aufbauten darauf befestigt werden konnten[1]. So war zum Beispiel der Bedford Dormobile ein Camper auf Basis des CA.

Seinerzeit fand man den Bedford CA überall in Großbritannien; es war sozusagen der Ford Transit dieser Zeit. Heute findet man nur noch selten ein Exemplar.

Inhaltsverzeichnis

Maße

Bezeichnung Details[1]
Gesamtbreite 1.778 mm
Gesamthöhe (unbeladen) 1.899 mm
Spurweite 1.353 mm (vorne) 1.384 mm (hinten)
kurzer Radstand langer Radstand
Radstand 2.286 mm 2.591 mm
Gesamtlänge 3.912 mm 4.216 mm
Leergewicht 1.017 kg 1.062 kg
Wendekreis 10,36 m 11,28 m

Aufbauten

Das Erscheinungsbild und das Bauprinzip des CA änderten sich in der 17-Jährigen Bauzeit nur wenig. Es gab aber drei unterschiedliche Ausführungen. Die ersten CA hatten eine geteilte Windschutzscheibe, die aus zwei flachen Scheiben mit einem vertikalen Mittelsteg bestand. Als es 1958 gebogene Glasscheiben in Großbritannien zu einem erschwinglichen Preis gab, ersetzte man die geteilte Windschutzscheibe durch ein leicht gebogenes, einteiliges Exemplar. Gleichzeitig ersetzte man den originalen, zweiteiligen, lackierten Kühlergrill (der die Teilung der Windschutzscheibe nach unten fortsetzte) durch einen kleineren Grill, der auch in Wagenfarbe lackiert war. Die dritte Version des CA, die ab Ende 1964 ausgeliefert wurde, hatte eine tiefer angesetzte Windschutzscheibe, wodurch die Höhe des Blechstreifens unter der Windschutzscheibe reduziert wurde. Ab 1964 gab es auch erstmals, modischen Gesichtspunkten folgend, einen Kühlergrill aus gepresstem Aluminium.

Motor

Der Wagen hatte einen Vierzylinder-Reihenmotor, der stoßstangenbetätigte, oben liegende Ventile und drei Kurbelwellenlager besaß. Benzinpumpe, Ölpumpe und Verteiler wurden direkt von der Nockenwelle angetrieben. Ein Fallstromvergaser von Zenith, Typ 34VN, war eingebaut. Es gab eine Motorenversion mit niedriger und eine mit hoher Verdichtung[1].

Bezeichnung Details[1].
Hubraum 1.508 cm³
Bohrung 79,4 mm
Hub 76,2 mm
Niedrige Verdichtung Hohe Verdichtung
Verdichtung 6,8:1 7,8:1
Leistung 52 bhp (38,2 kW) bei 4.000 min-1 54,8 bhp (40,3 kW) bei 4.200 min-1
Drehmoment 110,8 Nm bei 2.400 min-1 114,6 Nm bei 2.400 min-1

Der Motor reichte bis ins Führerhaus und war durch eine Abdeckung geschützt. Somit hatte der Wagen eine sehr kurze Motorhaube, was ihm ein auffälliges Aussehen verlieh. Diese Auslegung bedeutete, dass Fahrer und Beifahrer ihre Beine beiderseits des Motors hatten, aber ein Großteil der Fahrzeuglänge für die Nutzlast genutzt werden konnte. Für Wartungsarbeiten am Motor musste eine kleine Klappe in der Fahrzeugfront oder die innere Abdeckung geöffnet werden. Für größere Reparaturarbeiten musste die gesamte Fahrzeugfront mit Scheinwerfern, Kühlergrill und vorderem Querträger entfernt werden[1].

Motor und Dreiganggetriebe waren auch im Vauxhall Victor Serie F eingebaut. Das Vierganggetriebe der Serie FC konnte leicht in jeden Bedford CA mit Dreiganggetriebe eingebaut werden; später gab es dieses sogar als offizielle Sonderausstattung. Spätere Modelle hatten auch den größeren Motor der FB-Serie nach 1964 mitz 1.594 cm³ Hubraum.

Getriebe und Differenzial

Der Wagen besaß ursprünglich eine manuelles Dreiganggetriebe, das über eine Kardanwelle mit der hinteren Starrachse verbunden war. Spätere Modelle hatten ein Vierganggetriebe[1].

Vordere Radaufhängung

Die Vorderachse hing an doppelten Querlenkern und Schraubenfedern, die wiederum an einem Querträger befestigt waren. Ein Stabilisator verband die beiden unteren Querlenker[1].Eine ähnliche Konstruktion wurde später beim Vauxhall Viva eingesetzt.

Hintere Radaufhängung

Die Hinterräder waren an halbelliptischen Blattfedern aufgehängt, die 57 mm breit waren und am Fahrgestell und der Hinterachse befestigt waren. Die Versionen mit 10 bis 12 cwt hatten sieben Federblätter, die 15 cwt – Version acht. Jedes der Federblätter war 6,35 mm dick[1].

Bedienelemente und Armaturen

Der Schalthebel war am Lenkstock montiert, die Schalter für den Fahrtrichtungsanzeiger im Armaturenbrett. Der Fernlichtschalter wurde mit dem Fuß betätigt. Den Anlasser bediente man mit einem Hebel unter der Handbremse[1].

Als Armaturen standen nur ein Tachometer, eine Tankanzeige und ein Kühlwasserthermometer zur Verfügung.

Der Bedford CA wurde in einer Zeit konstruiert, als Halbleiterelemente zwar Stand der Technik waren, für den Einsatz in Automobilen aber viel zu teuer. Die Kühlwassertemperatur wurde daher mechanisch gemessen, und zwar durch ein Kapillarröhrchen, das mit einer Kapsel mit leicht flüchtiger Flüssigkeit verbunden war. Die Kapsel war im Gehäuse der Wasserpumpe eingebaut. Temperaturveränderungen des Kühlwassers führten zum Verdampfen oder Kondensieren der Messflüssigkeit und veränderten so den Druck auf ein mechanisches Hebelwerk im Anzeigeinstrument, das wiederum den Zeiger bewegte. Spätere Modelle hatten eine elektrische Armatur..

Die Tankanzeige war elektrisch, wie bei damaligen Fahrzeugen üblich. Der Geber im Tank arbeitete mit einem elektrischen Widerstand oder einem vom füllstandsgesteuerten Potentiometer; somit benötigte auch diese Anzeige keine Halbleitertechnologie.

Bremsen

Die Bremsen bestanden aus abnehmbaren Bremstrommeln aus Gusseisen an jedem Rad und waren mit Duplex-Innenbacken ausgestattet, die mit asbesthaltigen Belägen beklebt waren. Doppelt wirkende Lockheed-Hydraulikzylinder, die alle an einem Bremskreis hingen, bewegten diese Backen. Der Hauptbremszylinder, der den Druck im Bremskreis aufbaute, war mechanisch mit dem Fußbremspedal verbunden[1]. Diese Auslegung war damals üblich, zeigte aber deutliche Probleme und wäre für moderne Fahrzeuge unzureichend.

Lenkung

Es war eine Burman-Kugelumlauflenkung eingebaut. Das Lenkgetriebe war mit vier Hebeln und zwei Hilfshebeln mit den Vorderrädern verbunden[1]. Dieses System arbeitete vermutlich nicht besonders exakt, weil sich das Spiel der vielen Hebel addierte. In der Praxis erwies sich diese Anordnung aber als ausreichend und der CA hatte tatsächlich ein besseres Handling als der frühe Ford Transit, weil er Einzelradaufhängung vorne besaß.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i j k l Bedford CA Service Training Manual 1959

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