Bastard-Gänsefuß

Bastard-Gänsefuß
Bastard-Gänsefuß
Chenopodium hybridum (Sautod-Gänsefuß) IMG 1539.jpg

Bastard-Gänsefuß (Chenopodium hybridum)

Systematik
Kerneudikotyledonen
Ordnung: Nelkenartige (Caryophyllales)
Familie: Fuchsschwanzgewächse (Amaranthaceae)
Unterfamilie: Chenopodioideae
Gattung: Gänsefüße (Chenopodium)
Art: Bastard-Gänsefuß
Wissenschaftlicher Name
Chenopodium hybridum
L.
Blütenstand in Nahaufnahme

Der Bastard-Gänsefuß oder Stechapfelblättriger Gänsefuß oder Sautod-Gänsefuß (Chenopodium hybridum) ist ein in Mitteleuropa heimischer Vertreter der Unterfamilie Chenopodioideae der Amaranthaceae. Er soll aufgrund ihres Leucin-Gehaltes angeblich für Schweine giftig sein.

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Der Bastard-Gänsefuß ist eine einjährige, krautige Pflanze. Sie erreicht Wuchshöhen von 30 bis 70 cm, die Wurzeln reichen bis 120 cm tief. Die Pflanze ist stinkend, jung ist sie schwach bemehlt, später verkahlend. Der Stängel ist aufrecht, einfach oder verzweigt, kantig und mit Furchen.

Die Blätter sind gestielt, drüsenlos und kahl. Die Blattspreite ist eiförmig-dreieckig bis breit sieben- oder neuneckig, grob buchtig gezähnt, wobei die Zähne groß und ganzrandig sind. Die Spreite ist lang zugespitzt, am Grunde gestutzt bis herzförmig. Sie ist 5 bis 20 cm lang und 5 bis 16 cm breit.

Der Blütenstand ist eine pyramidenförmige Rispe. Die Blütenknäuel stehen in end- oder achselständigen Scheinähren oder in Trugdolden. Die fünf Blütenhüllblätter sind nur am Grund verwachsen, ausgebreitet. Zur Fruchtreife sind sie spreizend, die Samen sind dann sichtbar. Es gibt fünf Staubblätter und zwei bis drei Narben.

Der Same hat einen Durchmesser von 1,75 bis 2,0 mm, ist schwarz und hat kraterartige Grübchen.

Verbreitung und Standorte

Die Art ist in Mitteleuropa ein Archäophyt. Im pannonischen Raum ist sie häufig, ansonsten eher selten. Man findet sie zerstreut in Unkrautfluren gehackter Äcker, in Gärten, an Schuttplätzen und Dungstätten, und in Felsgrotten. Sie bevorzugt nährstoffreiche humose Böden aller Art. Nach Ellenberg ist sie eine Halblichtpflanze, ein Frischezeiger, ein ausgesprochener Stickstoffzeiger und eine Klassencharakterart der Ruderalgesellschaften und verwandter Acker- und Garten-Beikrautgesellschaften (Chenopodietea).[1] Sie kommt von der collinen bis zur montanen Höhenstufe vor. In Tirol steigt sie bis 1383 m.

Belege

  • Manfred A. Fischer, Karl Oswald & Wolfgang Adler: Exkursionsflora für Österreich, Liechtenstein und Südtirol. 3. verb. Auflage. Biologiezentrum der Oberösterreichischen Landesmuseen, Linz 2008, ISBN 978-3-85474-187-9. 
  • Siegmund Seybold (Hrsg.): Schmeil-Fitschen interaktiv. CD-ROM, Version 1.1, Quelle & Meyer Verlag, Wiebelsheim 2002, ISBN 3-494-01327-6. 
  • Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3131-5. 

Einzelnachweise

  1. Heinz Ellenberg: Vegetation Mitteleuropas mit den Alpen in ökologischer, dynamischer und historischer Sicht. 5. Auflage. Ulmer, Stuttgart 1996, ISBN 3-8252-8104-3. 

Weblinks

 Commons: Bastard-Gänsefuß – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

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