Barbarossa (1896)

Barbarossa (1896)

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Barbarossa
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Schiffsdaten
Flagge Deutsches ReichDeutsches Reich (Reichspostamtsflagge) Deutsches Reich
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Vereinigte Staaten
andere Schiffsnamen
  • Mercury
  • Edison
Schiffstyp Passagierschiff
Heimathafen Bremen
Eigner Norddeutscher Lloyd
Bauwerft Blohm & Voss, Hamburg
Stapellauf 5. September 1896
Verbleib 1924 Abbruch
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
165,8 m (Lüa)
Breite 18,3 m
Tiefgang max. 10,6 m
Vermessung 10.769 BRT
 
Besatzung 226
Maschine
Maschine 2 Dreifachexpansions-Dampfmaschinen
Maschinen-
leistung
7200 PS
Geschwindigkeit max. 14,5 kn (27 km/h)
Propeller 2
Transportkapazitäten
Tragfähigkeit 11.400 tdw
Zugelassene Passagierzahl Unter deutscher Flagge:
I. Klasse: 149
II. Klasse: 190
III. Klasse: 1935 (nicht als RPD)

Der Reichspostdampfer Barbarossa kam als zweites Schiff der Barbarossa-Klasse für die Reichspostdampferlinien des Norddeutschen Lloyd nach Australien und Ostasien in Dienst. Schiffsklassen werden in der Regel nach dem ersten fertigen Schiff bezeichnet. Hier scheint die das Schwesterschiff Friedrich der Große erstellende Vulkan-Werft in Stettin den Zeitplan übertroffen zu haben; oder Blohm & Voss geriet beim Bau der Barbarossa in Zeitverzug. Die Klasse wird in der Regel nach der am 5. September 1896 bei Blohm & Voss fertiggestellten Barbarossa, seltener nach der bei Schichau gebauten Bremen (II) bezeichnet.

Inhaltsverzeichnis

Einsatz NDL

Die Barbarossa begann am 8. Januar 1897 ihre Jungfernreise nach Australien (insgesamt 12 Reisen bis zum 21. Oktober 1910) Auf der Reichpostdampferlinie nach Australien kamen die vier ersten Dampfer der Klasse (Friedrich der Große, Barbarossa, Königin Luise und Bremen (II) ab 1896/97 zum Einsatz. Ab 1900 kam noch die vergrößerte Halbschwester Bearbeiten] Einsatz USA

1917 von den USA beschlagnahmt, kam es nach Reparatur von Schäden am 3. August 1917 in Dienst, bald als USS Mercury (ID-3012) als Truppentransporter zum Einsatz und transportierte ab Januar 1918 auf sieben Reisen über 18000 Soldaten nach Frankreich. Am 4. April 1918 wurde sie dabei von einem deutschen U-Boot angegriffen. Nach dem Waffenstillstand wurden bei 8 Reisen über 20000 Soldaten wieder in die USA zurückgebracht.
Im September schied die Mercury aus dem Dienst der US Marine und wurde vom Army Transport Service weiter beschäftigt. 1920 war das Schiff für eine neue Linie der Baltic Steamship Co. of America von New York nach Danzig vorgesehen, auf der die ehemalige Hamburg als New Rochelle ab dem 5. August 1920 dreimal zum Einsatz kam, ehe die Linie ihren Betrieb einstellte.

Daraufhin wurde die Mercury 1921 aufgelegt und das Typschiff der Barbarossa-Klasse 1924 abgebrochen.

Die Barbarossa-Dampfer des NDL / der Hapag vor 1914

in Dienst Name Tonnage Werft Status/Schicksal
11. 11. 1896 Friedrich der Große 10531 BRT AG Vulcan Stettin 11. 11. 1896 1. Reise nach Australien, 4. 4. 1897 1. Reise nach New York, 22. 3. 1907 Neapel-New York, 4. 6. 1914 Deutschland-Baltimore, 1914 in New York aufgelegt / 1917 durch US Shipping Board beschlagnahmt, USS Huron, City of Honolulu, 12. 10. 1922 400 sm vor Los Angeles in Brand und gesunken
3. 1. 1897 Barbarossa 10769 BRT Blohm & Voss AG, Hamburg 1. Reise nach Australien 8. 1. 1897, 24. 5. 1897 1. Reise nach New York, 16. 3. 1906 Genua-New York, ab September 1912 Deutschland-Baltimore und andere US-Häfen, 1914 in New York aufgelegt / 1917 durch US Shipping Board beschlagnahmt, USS Mercury, 1924 abgewrackt
16. 3. 1897 Königin Luise 10566 BRT AG Vulcan, Stettin 21. 3. 1897 Jungfernreise nach New York, 1. Reise als Postdampfer 17. 11. 1897 nach Australien, 25. 2. 1904 Genua-New York, 18. 4. 1914 Deutschland-Baltimore, 1919 an Shipping Controller, London, ausgeliefert, 1921 Omar, 1924 Edison, 1935 abgewrackt
26. 5. 1897 Bremen (II) 10522 BRT
11540 BRT
F. Schichau, Danzig 5. 6. 1897 Jungfernreise nach New York, 1. Reise als Postdampfer 20. 10. 1897 nach Australien (insg. 16 bis 1911), am 30. 6. 1900 in Hoboken ausgebrannt/ wieder aufgebaut und verlängert, 1919 an Shipping Controller, London, ausgeliefert, lief als Constantinople für die Byron Line, 1924 King Alexander, 1929 abgewrackt
27. 8. 1899 König Albert 10531 BRT AG Vulcan, Stettin 4. 10. 1899 Jungfernreise als Postdampfer Hamburg - Yokohama, 16. 4. 1906 Genua-New York, August 1914 in Genua aufgelegt/ 1915 durch Italien beschlagnahmt, Ferdinando Palasciano, 1923 Italia, 1926 abgewrackt
12. 03. 1900 Hamburg 10532 BRT AG Vulcan, Stettin Hapag 1. Reise nach Ostasien,/ 1904 abgezogen vom Reichspostdampferdienst 1914 in New York interniert, 1917 an US Shipping Board, USS Powhatan, New Rochelle, Hudson, President Fillmore, 1928 abgewrackt
26. 4. 1900 New York aufgelegt/ 1917 durch US Shipping Controller beschlagnahmt, USS Aeolus, City of Los Angeles, 1937 abgewrackt
6. 9. 1900 Prinzess Irene 10881 BRT AG Vulcan, Stettin 9. 9. 1900 Jungfernreise nach New York, 1. Reise als Postdampfer 30. 10. 1900 nach Ostasien, 30. 4. 1903 Genua-New York, 1914 in New York aufgelegt/ 1917 durch US Shipping Controller beschlagnahmt, USS Pocahontas, 1923 bis 1932 wieder im Dienst des NDL, 1923: Bremen (III) / 1928: Karlsruhe (II) / 1932 Abbruch
14. 12. 1900 Kiautschou
ab 04:Princess Alice
10911 BRT AG Vulcan, Stettin als Kiautschou, Hapag 1. Reise nach Ostasien,/ 1904 an NDL, umbenannt, 22. 3. 1904 nach New York, 1914 in Cebu/Philippinen interniert, 1917 an US Shipping Board, USS Princess Matoika, 1922 President Arthur, 1927 City of Honolulu, 1930 ausgebrannt, 1933 abgewrackt
22. 02. 1902 Moltke 12335 BRT Blohm & Voss,Hamburg Hapag 9. März 1902 Jungfernreise nach New York, , 3. April 1906 erste Reise Genua - New York, auch für Kreuzfahrten eingesetzt, im August 1914 in Genua aufgelegt, im Mai 1915 beschlagnahmt, umbenannt in Pesaro, 1919 in den Dienst des Lloyd Sabaudo, Genua, 1925 Abbruch
31. 05. 1902 Blücher 12334 BRT Blohm & Voss,Hamburg Hapag 6. Juni 1902 Jungfernreise nach New York, nach kleinem Umbau (neue Luxuskabinen) am 26. Juni 1912 erster Einsatz zum La Plata, am 3. August 1914 in Pernambuco aufgelegt, am 1. Juni 1917 beschlagnahmt, umbenannt in Leopoldina, Februar 1918 an CGT, Frankreich, verchartert, 1923 umbenannt in Suffren, Genua, 1929 Abbruch

Literatur

  • Arnold Kludas: Die Geschichte der deutschen Passagierschiffahrt. Band 2: Expansion auf allen Meeren 1890 bis 1900. Ernst Kabel Verlag, Hamburg 1987, ISBN 3-8225-0038-0 (Schriften des Deutschen Schiffahrtsmuseums 19).
  • Arnold Kludas: Die Seeschiffe des Norddeutschen Lloyd. Band 1: 1857 bis 1919. Koehlers Verlagsgesellschaft, Herford 1991, ISBN 3-7822-0524-3.
  • Christine Reinke-Kunze: Geschichte der Reichs-Post-Dampfer. Verbindung zwischen den Kontinenten 1886–1914. Koehlers Verlagsgesellschaft, Herford 1994, ISBN 3-7822-0618-5.
  • Claus Rothe: Deutsche Ozean-Passagierschiffe. 1896 bis 1918. Steiger Verlag, Moers 1986, ISBN 3-921564-80-8.

Weblinks


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