Bahnhof Essen-Altenessen

Bahnhof Essen-Altenessen
Essen-Altenessen
Bahnhof Essen-Altenessen 2006
Bahnhof Essen-Altenessen 2006
Daten
Kategorie 5
Betriebsart Bahnhof
Bahnsteiggleise 2
Abkürzung EEAL
Eröffnung 1847
Lage
Stadt Essen
Land Nordrhein-Westfalen
Staat Deutschland
Koordinaten 51° 29′ 3,6″ N, 7° 0′ 24,6″ O51.4843297.006839Koordinaten: 51° 29′ 3,6″ N, 7° 0′ 24,6″ O
Eisenbahnstrecken
Bahnhöfe in Nordrhein-Westfalen

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Der Bahnhof Essen-Altenessen ist ein historisch bedeutsamer, heute allerdings nur als Regionalbahnhof für den Essener Stadtteil Altenessen dienender Bahnhof an der Bahnstrecke Duisburg–Dortmund.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Bau und Betrieb als „Bahnhof Essen CM“

Der Bahnhof wurde am 15. Mai 1847 durch die Cöln-Mindener Eisenbahn mit der Teilstrecke Duisburg-Hamm unter dem Namen Essen CM[1] in Betrieb genommen und war damit Teil der Stammstrecke der Cöln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft. Damit war er nach dem 1846 in Betrieb genommenen, für damalige Verhältnisse aber abseits gelegenen Bahnhof Essen-Bergeborbeck der zweite Bahnhof auf heutigem Essener Stadtgebiet.[2]

Durch einen 1841 gegründeten Eisenbahnverein sowie Interventionen der Stadtspitze hatte die damals separate und nach Einwohnern acht mal so große Gemeinde Essen auf die Cöln-Mindener Eisenbahngesellschaft einzuwirken gesucht, die Trasse weiter südlich durch das eigentliche Essen zu führen. Selbst das Angebot einer Subvention in Höhe von 2.000 preußischen Reichstalern aber blieb ergebnislos, da die CME eine Trasse möglichst ohne Steigungen wünschte und sich dafür grob am Verlauf der Emscher orientierte. Als Folge der Ablehnung errichtete die Stadt Essen später für über 16.000 Taler eine Anbindung an den Altenessener Bahnhof über eine Chaussee.[2]

Bis zur Errichtung des Bahnhofs Essen BM im Jahr 1862, dem Vorgänger des heutigen Essener Hauptbahnhofs, wirkte der Altenessener Bahnhof quasi als Essener Hauptbahnhof. Von hier aus wurde auch der Fernverkehr abgewickelt. Von besonderer Bedeutung aber war der Bahnhof für den Güterverkehr, insbesondere den Abtransport der in den zahlreichen Zechen der beiden Gemeinden gewonnenen Steinkohle. 1872 wurde der Bahnhof in „Altenessen“ umbenannt [1]. [2]

Integration in das Schienennetz bis zur Eingemeindung

Der Bahnhof Altenessen vor 1901

Über eine knapp zwei Kilometer lange Verbindungsstrecke von der Abzweigstelle Helene war der Bahnhof seit dem 27. April 1874 an Essen-Stoppenberg angebunden[3]. Über diese Anbindung war der Bahnhof Altenessen auch von Essen BM, nach 1897 Essen Hbf genannt, erreichbar[4]. Außerdem existierten Verbindungen nach Essen-Nord (Essen Rh., seit 1885)[5] und zum Bahnhof Essen-Segeroth, der seit 1868 ebenfalls als Essen CM bezeichnet wurde[6] sowie zum Bahnhof Essen-Altenessen Rheinisch (Altenessen Rh, seit 1912)[7]. 1920, nach der Eingemeindung des bis 1915 selbstständigen Altenessens, wurde der Bahnhof in Essen-Altenessen umbenannt[1].

Der Bahnhof war als Keilbahnhof mit mittigem Empfangsgebäude zwischen der Köln-Mindener Strecke und der nach Stoppenberg ausgeführt [8].

Fahrkarte (Fernverkehr) nach Essen-Altenessen, 1899 (Nachdruck)

Bis 1887 waren die Gleise ebenerdig, ein Bahnübergang ermöglichte die Kreuzung der benachbarten Essen-Horster Straße, der heutigen Altenessener Straße. Die täglich rund 170 bis 180 Züge (Rangierfahrten nicht eingerechnet) führten jedoch dazu, dass der Übergang zeitweise bis zu sieben Stunden täglich geschlossen war. Das machte den Umbau des Bahnhofs, der Straße sowie der Strecke notwendig. Die Altenessener Straße wurde um 2,64 Meter gesenkt, gleichzeitig die Bahnanlage höher gelegt sowie drei Brücken errichtet. Die Brücke über die Altenessener Straße und die Lierfeldstraße der Stoppenberger Strecke ging am 30. September 1901, die der Hauptstrecke über die Altenessener Straße am 10. November 1901 in Betrieb. [9]

Vom Zweiten Weltkrieg zur Gegenwart

Die Eisenbahnbrücke Lierfeldstrasse verband Altenessen mit Essen

Im Zweiten Weltkrieg existierte hier ein Zwangsarbeiterlager der Reichsbahndirektion Essen/Ruhr für 27 französische Personen[10]. Schwere Luftangriffe im Oktober 1944 zerstörten die Gleisanlagen, so dass von Altenessen aus keine Züge mehr fuhren[11]. Auch den Bahnhof trafen dabei mehrere Bomben[12]. Nach dem Zweiten Weltkrieg gewann der Bahnhof vorübergehende Bedeutung, da der städtische Personennahverkehr zum Erliegen gekommen war und die Zugverbindung die einzige Fahrverbindung zwischen Altenessen und Essen darstellte[9].

Das Empfangsgebäude wurde 1999 im Zuge der Bahnhofsrenovierung abgerissen. Heute dient der Bahnhof nur als Nahverkehrshalt der Strecke zwischen Oberhausen und Gelsenkirchen. Hier halten im Stundentakt die S-Bahnlinie S 2 (Duisburg–Oberhausen–Altenessen–Gelsenkirchen–Herne–Dortmund) und der Regionalexpress RE3 (Düsseldorf–Duisburg–Oberhausen–Altenessen–Gelsenkirchen–Herne–Dortmund–Hamm).[1]

Der Bahnhof ist zudem Knotenpunkt für den städtischen Personennahverkehr. Hier verkehren die Straßenbahnlinie 106 (über Essen Hbf, Rüttenscheid, Holsterhausen bis Altendorf bzw. Bergeborbeck), die Buslinien 140 (von Borbeck nach Stoppenberg), 162/172 (Ringlinie Altenessen) und 183 (von Karlsplatz über Stoppenberg nach Katernberg) sowie die U-Bahnlinien U11 (von GE-Horst über Essen Hbf zur Messe/Gruga) und U18 (vom Karlsplatz über Hbf. nach Mülheim).[13]

Nachweise

  1. a b c d NRW-Bahnarchiv zum Bahnhof Essen-Altenessen
  2. a b c Thomas Dupke: Kohle, Krupp und Kommunalentwicklung in: Borsdorf (Hrsg.): Essen – Geschichte einer Stadt, 2002, S. 293
  3. Beschreibung der Strecke 2173: Essen-Stoppenberg ↔ Essen Altenessen
  4. Beschreibung der Strecke 2172: Essen Hbf ↔ Gelsenkirchen-Zoo
  5. Beschreibung der Strecke 2170: Essen-Altenessen ↔ Essen Nord
  6. Beschreibung der Strecke 2178: Anschluss Essen-Segeroth
  7. Beschreibung der Strecke 2255: Anschluss Essen-Altenessen Rheinisch
  8. Stadtpläne von 1927 und 1970
  9. a b Sanel: Die Brücken am Bahnhof, Online auf Altenessen Info, letzter Zugriff am 1. Januar 2010
  10. Josef Heidelbach: Fern der Heimat zur Arbeit gezwungen in: Lesebuchkreis Altenessen (Hrsg.): Altenessen unter dem Hakenkreuz 1933–1945, 2000, S. 88
  11. Elisabeth Lucht: Erlebnisse meiner Lehrzeit 1943-1947 in: Lesebuchkreis Altenessen (Hrsg.): Altenessen unter dem Hakenkreuz 1933–1945, 2000, S. 31/32
  12. Wladislaus Przybilla: Fräulein Maria - Dokument einer Zeugenschaft - gefährliche Nächstenliebe in: Lesebuchkreis Altenessen (Hrsg.): Altenessen unter dem Hakenkreuz 1933–1945, 2000, S. 64
  13. aktueller Fahrplan der Essener Verkehrs-AG

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