Bahnhof Potsdam-Babelsberg

Bahnhof Potsdam-Babelsberg
Potsdam-Babelsberg
Stationsschild
Stationsschild
Daten
Kategorie 5
Betriebsart Durchgangsbahnhof
Bahnsteiggleise 2
Abkürzung BBAB
Eröffnung 1862
Webadresse s-bahn-berlin.de
Lage
Gemeinde Potsdam
Land Brandenburg
Staat Deutschland
Koordinaten 52° 23′ 28,9″ N, 13° 5′ 33,9″ O52.3913713.092758Koordinaten: 52° 23′ 28,9″ N, 13° 5′ 33,9″ O
Eisenbahnstrecken
Bahnhöfe in Brandenburg

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Der Bahnhof Potsdam-Babelsberg ist ein S-Bahnhof im Potsdamer Stadtteil Babelsberg. Er befindet sich an den verlängerten Wannseebahngleisen zwischen dem Bahnhof Griebnitzsee und dem Potsdamer Hauptbahnhof.

Inhaltsverzeichnis

Lage und Aufbau

Der Bahnhof liegt im Stadtteil Babelsberg und wird von der Rudolf-Breitscheid-Straße, Karl-Liebknecht-Straße, Schulstraße und Kopernikusstraße umschlossen. Er verfügt über einen 159 Meter Mittelbahnsteig in Dammlage und Ausgänge an beiden Enden. Die Anlage ist als Baudenkmal in der Landesdenkmalliste des Landes Brandenburg eingetragen.

Geschichte

Blick vom Bahnsteig zu den Stammbahngleisen

Der erste Haltepunkt in Babelsberg wurde 1862 unter dem Namen Neuendorf als Sonderhalt für die Hofzüge des preußischen Königs an der Stammbahn eingerichtet.[1] Er befand sich westlich seiner heutigen Lage. Ab 1866/68 hielten reguläre Züge an der zunächst mit einem Seitenbahnsteig ausgestatteten Station, später wurde er um einen zweiten Seitenbahnsteig ergänzt.

Ab 1888 wurden die Gleise der Wannseebahn von Neubabelsberg (heute Griebnitzsee) nach Potsdam verlängert, so dass in diesem Abschnitt vier Gleise verliefen. Der alte Bahnhof wurde geschlossen und ein neuer Vorortbahnhof an den Wannseebahngleisen in seiner heutigen Lage eröffnet. Ab dem 1. Mai 1890 trug dieser den Doppelnamen Neuendorf-Nowawes, zum 1. März 1908 erfolgte die Umbenennung in Nowawes.[1] Nowawes ist hierbei die tschechische Übersetzung von Neuendorf. In den Jahren 1911 bis 1914 erfolgte die Höherlegung der Strecke und die Errichtung des heute noch vorhandenen Bahnhofs.[2]

Ab dem 11. Juni 1928 wurde der Bahnhof von den elektrischen Zügen der Berliner Stadt-, Ring- und Vorortbahnen bedient, welche seit dem 1. September unter der Bezeichnung S-Bahn verkehren. Die Züge verkehrten vorrangig weiter über die Vorortgleise der Wetzlarer Bahn zur Berliner Stadtbahn anstatt über die Wannseebahn. Acht Jahre später, am 1. April 1938 erhielt der Bahnhof den Namen Babelsberg,[1] im Jahr darauf wurde die gleichnamige Stadt nach Potsdam eingemeindet.

Die Grenzkontrollen im Interzonenverkehr führten im Februar 1951 zur mehrtägigen Schließung des Bahnhofs.[3]

Mit dem Mauerbau am 13. August 1961 wurde die Eisenbahnverbindung von Potsdam nach West-Berlin unterbrochen. Bis zum 9. Oktober wurde ein S-Bahn-Inselverkehr zwischen Potsdam Stadt, Babelsberg und Griebnitzsee aufrechterhalten und danach durch Dieseltriebwagen ersetzt.[4] Hierfür wurde eine Gleisverbindung von den Vorort- zu den Ferngleisen hergestellt. Die Züge verkehrten von Griebnitzsee über Babelsberg, Potsdam Stadt, Potsdam West (heute Potsdam Charlottenhof) nach Potsdam Hauptbahnhof (heute Potsdam Pirschheide). Am 29. Oktober des selben Jahres wurde der Bahnhof Griebnitzsee zum reinen Kontrollbahnhof umfunktioniert und die Dieseltriebwagen bis Babelsberg zurückgezogen.

Nach der Grenzöffnung 1989 erfolgte am 22. Januar 1990 die Durchbindung der Dieselzüge von Babelsberg über Griebnitzsee nach Berlin-Wannsee. Am 1. April 1992 wurde die Bedienung wieder durch die S-Bahn übernommen.[5] Vier Jahre später erfolgte die denkmalgerechte Sanierung des Bahnhofs.

Anbindung

Der S-Bahnhof wird von der Linie S7 der S-Bahn Berlin bedient. Es besteht eine Umsteigemöglichkeit zu den Omnibus- und Straßenbahnlinien des Verkehrsbetriebs Potsdam.

Linie Verlauf
Berlin S7.svg Potsdam Hauptbahnhof – Babelsberg – Griebnitzsee – Wannsee – Nikolassee – Grunewald – Westkreuz – Charlottenburg – Savignyplatz – Zoologischer Garten – Tiergarten – Bellevue – Hauptbahnhof – Friedrichstraße – Hackescher Markt – Alexanderplatz – Jannowitzbrücke – Ostbahnhof – Warschauer Straße – Ostkreuz – Nöldnerplatz – Lichtenberg – Friedrichsfelde Ost – Springpfuhl – Poelchaustraße – Marzahn – Raoul-Wallenberg-Straße – Mehrower Allee – Ahrensfelde

Literatur

  • Michael Braun, Udo Dittfurth; Berliner S-Bahn-Museum (Hrsg.): Die elektrische Wannseebahn. Zeitreisen mit der Berliner S-Bahn durch Schöneberg, Steglitz und Zehlendorf. Verlag GVE, Berlin 2004, ISBN 3-89218-085-7.
  • Bernhard Strowitzki: S-Bahn Berlin. Geschichte(n) für unterwegs.. 2. Auflage. Verlag GVE, Berlin 2004, ISBN 3-89218-073-3.

Weblinks

 Commons: Bahnhof Potsdam-Babelsberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c Michael Braun, Udo Dittfurth: Die elektrische Wannseebahn. 2004, S. 37
  2. Bernd Strowitzki: S-Bahn Berlin. 2004, S. 217f.
  3. Bernd Strowitzki: S-Bahn Berlin. 2004, S. 223
  4. Bernd Strowitzki: S-Bahn Berlin. 2004, S. 224
  5. Bernd Strowitzki: S-Bahn Berlin. 2004, S. 227

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