Parasite Eve (Computerspiel)

Parasite Eve (Computerspiel)

Parasite Eve ist eine Videospielreihe des japanischen Softwareherstellers Squaresoft, welches auf dem gleichnamigen japanischen Roman von Hideaki Sena basiert. Es gibt bisher 3 Teile, von denen bis auf den Dritten, alle für die Sony Playstation erschienen sind. Der erste Teil erschien 1997, der zweite 2000 und der dritte im Jahr 2011 unter dem Namen The 3rd Birthday. Der erste Teil ist eher als RPG mit Action-Adventure Einlagen zu sehen, während der zweite Teil eindeutig an Survival-Horror-Klassikern, wie zum Beispiel die „Resident Evil“-Reihe anzusiedeln ist. Der dritte Teil ist der erste Handheldableger der Serie und wurde von Square Enix zunächst für den Handymarkt entwickelt, bis man sich 2008 dazu entschied ihn für die Sony PSP zu entwickeln.

Inhaltsverzeichnis

Handlung des ersten Teils

Die Story im ersten Teil dreht sich um die Polizistin Aya Brea und um die Opernsängerin Melissa Pearce in der Stadt New York. Melissa mutiert aufgrund ihrer evolutionär hochentwickelten Mitochondrien zu einem anderen Wesen, das sich fortan selbst als Eve bezeichnet. Der Plot im Spiel geht hauptsächlich darum, dass die Mitochondrien in Melissas/Eves Körper ein eigenes Bewusstsein erlangt haben und versuchen, den Mensch als dominierende Spezies auf der Welt abzulösen.

Eve hat die Fähigkeit, den Mitochondrien anderer Menschen oder Lebewesen ihren Willen einzuflößen. So kann sie zum Beispiel dank der Mitochondrien einen Menschen in Flammen aufgehen lassen, was auch sehr imposant in einer FMV-Sequenz gezeigt wird. Außerdem haben die Mitochondrien die Fähigkeit, auf zellulärer Ebene Veränderungen an deren „Wirt“ vorzunehmen: So sieht man zum Beispiel kurz nach dem Anfang des Spiels, wie eine Ratte mutiert, auf das 10-fache ihrer normalen Größe anwächst und sich ihr Schwanz in drei Teile spaltet. Aus irgendeinem Grund ist Aya allerdings immun gegen diese Beeinflussung, was später im Spiel auch geklärt wird. Aya kann mit Hilfe ihrer immunen Mitochondrien mächtige Angriffe starten, die man wie in einem klassischen Rollenspiel getrost als Zauber bezeichnen kann. Aya versucht ihrerseits, mit aller Macht Eve von ihrem Vorhaben abzubringen.

Spiel

Parasite Eve wurde ziemlich genau zwischen dem siebten und achten Final-Fantasy-Teil veröffentlicht, was dem Spiel vorher das Image eines „Lückenbüßers“ einhandelte. Da das Spiel technisch (für damalige Verhältnisse) allerdings so hochwertig war, konnte es das Image recht schnell wieder abschütteln. Parasite Eve beinhaltet beeindruckende FMV-Sequenzen, die damals durchaus als wegweisend bezeichnet werden konnten.

Das Spiel selber ist grafisch ähnlich gehalten wie Final Fantasy VII oder die Resident Evil-Reihe: Polygon-Charaktere laufen auf einem vorberechneten Hintergrund. Das Spielsystem ist allerdings schwer mit den beiden erstgenannten Titeln zu vergleichen; bei Kämpfen kann sich wie in Resident Evil jederzeit bewegt werden, allerdings läuft der Kampf nicht actionbetont, sondern wie in Final Fantasy eher strategielastig: es kann nicht jederzeit gefeuert werden, man muss erst warten, bis sich eine Zeitleiste gefüllt hat. Generell ist das Spiel wie ein Rollenspiel aufgebaut, so gibt es zum Beispiel Hitpoints, Kämpfe werden wie bei Final Fantasy in einer Kampfsequenz geführt, und für besiegte Feinde gibt es Erfahrungspunkte.

Trivia zum ersten Teil

  • Wenn man das Spiel abgeschlossen hat, kann man das Spiel in einem schweren Modus, genannt EX-Mode starten. Dort kann man im Chrysler Building eine Nebenaufgabe erfüllen, die darin besteht, 70 Stockwerke lang gegen stärkere Versionen der Monster aus dem Hauptspiel zu kämpfen, und im 77ten (71 bis 76 sind leer) Stockwerk einen alternativen Endgegner zu töten - inklusive alternativem Ende. Ein weiterer Unterschied ist, dass man im EX-Mode am Beginn eines jeden Tages eine große Summe Bonus-Punkte bekommt. Ansonsten bleibt das Hauptspiel unverändert.
  • Produzent des Spiels ist der Schöpfer der Final Fantasy Reihe, Hironobu Sakaguchi, Tetsuya Nomura zeichnet für das Charakterdesign verantwortlich.
  • Das Titelstück des Introvideos, eines der musikalischen Hauptthemen des Spiels, nennt sich Primal Eyes und stammt von der japanischen Künstlerin Yoko Shimomura.

Parasite Eve II

Parasite Eve II
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Entwickler Squaresoft
Publisher DeutschlandDeutschland Atari
Designer Yusuke Hirata (Produzent)
Hironobu Sakaguchi (Executive Producer)
Kenichi Iwao (Regisseur, Szenario-Schreiber)
Tetsuya Nomura (Character Designer)
Yasuyuki Matsunami (Art Director)
Hideaki Sena (Buchvorlage)
Naoshi Mizuta (Komponist)
Erstveröffent-
lichung
JapanJapan 16. Dezember 1999
EuropaEuropa 25. August 2000
Vereinigte StaatenVereinigte Staaten 12. September 2000
Plattform(en) PlayStation
Genre Survival Horror, Action-Adventure
Thematik Horror
Spielmodi Einzelspieler
Steuerung DualShock
Medien 2 CD-ROM
Sprache Deutsch
Altersfreigabe
USK ab 16 freigegeben

Parasite Eve II ist ein Survival Horror Spiel für die PlayStation. Das Spiel wurde von Square entwickelt und 1999 in Japan veröffentlicht. Im Jahr 2000 dann auch in Nordamerika und im Gegensatz zu dem Vorgänger in den PAL-Regionen. Es ist die Fortsetzung des Playstation Rollenspiels Parasite Eve.

Parasite Eve II spielt mehrere Jahre nach den Ereignissen des ersten Teils. Die Protagonistin aus dem ersten Spiel, Aya Brea, ist auch in diesem Spiel die spielbare Charakterin. Sie bekommt es mit einem weiteren Ausbruch der mitochondrialen Kreaturen zu tun. Gameplay-Unterschiede zum vorherigen Spiel: Kämpfe erfolgen in Echtzeit und der Kampfbereich ist eingeschränkt. Der Ansatz ist eher typisch für traditionelle Survival Horror Spiele, obwohl einige Rollenspiel-Elemente beibehalten wurden.

Das Spiel kam gut an bei der Öffentlichkeit und erhielt viele Punkte, obwohl es für die Verwendung der Steuerung, als veraltet angesehen und kritisiert wurde.

Gameplay

Parasite Eve II ist eher dem Survival-Horror Genre zuzuordnen und hat keine RPG-Elemente enthalten wie der Vorgänger. Das einzige echte RPG-Element in Parasite Eve II ist der Erhalt von Erfahrungspunkten, um Zugang zu höheren Ebenen der Parasite Energy (gleichzusetzen mit Magie) zu gelangen. Die anderen Charaktereigenschaften beinhalten HP (Hit Points oder Gesundheit) und MP (Mitochondria Points), die als Energie für die Parasite Energy Fähigkeiten genutzt werden.

Die Charaktersteuerung ist dem traditionellen Survival-Horror zuzuordnen: Aya ist in der Lage sich nach vorne und rückwärts zu bewegen und nach links und rechts schwenkbar. Die Kamerabewegung ist begrenzt, wobei in der Regel eine einheitliche Sicht auf einem Raum oder Platz beschränkt ist und nicht vom Spieler verändert werden kann.

Im Gegensatz zu ersten Teil gibt es keine Active Time Bar, die die Reihenfolge während eines Kampfes regelt. Die Kämpfe finden in Echtzeit statt, so dass der Spieler frei entscheiden kann was er für richtig hält. Ein weiterer Unterschied ist, dass der Spieler nicht auf Off-Screen-Ziele schießen kann oder auf Ziele in weiter Entfernung. Es gibt auch keine zufälligen Kämpfe mehr; Feinde können beim Laufen gesehen werden, so kann der Spieler Konfrontationen vermeiden und Strategien planen. Das Zielen, wie bei den meisten Spielen aus diesem Genre, ist verbunden mit dem Durchschalten durch die verschiedenen Ziele in Ayas Reichweite.

Die Ausrüstung kann durch verschiedene Methoden erhalten werden. Durch Suchen, Einkaufen oder auch durch Erstellen kann man Gegenstände wie Rüstung, Waffen, Munition und Werkzeuge erhalten. Im Gegensatz zu den meisten anderen Survival-Horror-Spielen ist Munition nie Mangelware. Während Aya nur geringe Mengen von Ausrüstung mit sich tragen kann gibt es unerschöpfliche Munitionskisten in den meisten Bereichen und man kann beliebig oft Nachladen, was für einen Top-Up erforderlich ist. Dies ermutigt den Spieler zu kämpfen anstatt zu rennen, da es bei diesem Gameplay die einzige Möglichkeit ist, Erfahrungspunkte zu sammeln, um stärker zu werden und um erfolgreich zu sein. Die Ausrüstung folgt dem originalen Spielkonzept und bleibt anpassbar, im Allgemeinen sind veränderte Waffen oder Rüstungen begrenzt in der Spielwelt verfügbar. Rüstungen minimieren nicht nur das Verletzungsrisiko sondern haben auch Auswirkungen wie viel Aya tragen kann. So kann man weitere Artikel-Slots hinzufügen bis zu einer Obergrenze von 10.

Die Parasite Energy sind aufgeteilt in vier Bereiche: die offensiven Elemente sind Feuer und Wind und die defensiven Element sind Wasser und Erde.

Sobald das Spiel abgeschlossen ist werden Bonus-Gegenstände verfügbar, die im Replay-Modus verwendet werden können. Es werden auch andere Spiel-Modi verfügbar wie Bounty Hunter oder der Scavenger-Modus, die in ihrer Spielweise schwieriger zu beenden sind. Der schwerste Spielmodus ist der Nightmare-Modus, welcher nur verfügbar wird wenn man das Spiel im Scavenger-Modus beendet.

Bewertungen

Parasite Eve II wurde seinerzeit sehr positiv bewertet. Das deutsche Magazin Bravo Screenfun gab dem Spiel die Note 1 und lobte vor allem die Grafik und das Kampfsystem („Tolle Grafik, große Monstervielfalt, durchdachtes Kampfsystem,...“[1]), bemängelt aber die fehlende Sprachausgabe und die damit verbundenen „lautlosen Dialoge“.

  • Bravo Screenfun: Note 1 (09/2000) (Volltreffer! Blondie Aya zeigt den „Resident Evil“-Helden, wo es in Zukunft lang geht)
  • PlayZone: 86% (09/2000)[2]


Weblinks

Quellen

  1. Bravo Screenfun: Ausgabe 09/2000, Seite 28
  2. Spieletipps.de: Parasite Eve 2 - Tests

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